Der Abhör-Skandal der Bundeswehr zeigt einmal mehr, wie es um die Cybersicherheit deutscher Staatsorgane steht. Lars Christiansen, Area Vice President EMEA Central bei Tanium, zieht in diesem aktuellen Kommentar ein Fazit und zeigt auf, welche Lehren für die bundesweite Sicherheit gezogen werden können.

Im jüngsten Spionage-Vorfall bei der Bundeswehr wurden vertrauliche Gespräche hochrangiger Bundeswehr-Offiziere über Webex abgefangen. Dieser Vorfall ist weit entfernt von einem "Zufallstreffer", auch wenn das Verteidigungsministerium diesen veritablen Schnitzer gerne als solchen herunterspielen würde.

Er unterstreicht die Notwendigkeit, dass Organisationen wie die Bundeswehr fortgeschrittene Sicherheitsmaßnahmen ergreifen müssen, um der äußerst angespannten weltpolitischen Lage gerecht werden und ihre streng vertraulichen Kommunikationen vor ausländischen Geheimdiensten abschirmen zu können.

Die Tatsache, dass Webex-Datenverkehr auf der Airshow Singapore abgehört wurde, weist auf mehrere Angriffsvektoren hin. Die Möglichkeiten reichen von fehlender Verschlüsselung bei Einwahl in WebEx über Telefon oder Browser bis hin zu potenziellen Abhörwanzen in Räumen und dem Nichtgebrauch etablierter VPN-Standards. Das Datenleck dient außerdem als anschauliches Beispiel dafür, wieso WebEx vom BSI nicht als sicherer Kommunikationskanal für klassifizierte Informationen eingestuft wird.

Auch bei der Bundeswehr beginnt der Datenschutz beim Nutzer. Die Informationen hätten nach Bundeswehr-Standards mindestens als "VS-NfD" klassifiziert und ausschließlich über eine vom BSI zugelassene SINA-Infrastruktur und -Produkte übermittelt werden müssen. Dies verdeutlicht, wie entscheidend eine ganzheitliche Cybersecurity-Strategie ist, die neben der technischen Absicherung aller Endpunkte auch eine kontinuierliche Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter umfasst.

Nur so können wir gewährleisten, dass solche Vorfälle in der Zukunft vermieden werden und Deutschlands nationale Sicherheit nicht aufs Spiel gesetzt wird.

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