Aktuelle Ergebnisse der PTC12 Konferenz aus Hawaii: Australien, Singapur, Neuseeland, England und die USA sind Schrittmacher des Cloud Computings im E-Government. Hingegen verweilt Europa - und insbesondere Deutschland - abgeschlagen auf den hinteren Rängen.
Dies ist das Ergebnis des Experten-Workshops der 34. Pacific Telecommunication Conference, die vom 15. bis zum 18. Januar d. J. in Honolulu auf Hawaii stattfand.
Dr. Martin Fornefeld, Geschäftsführer der Unternehmensberatung MICUS Management Consulting aus Düsseldorf, war der einzige zugelassene Unternehmensberater aus Deutschland. Zusammen mit Joe Weinmann, bei HP Leiter der Sparte für Kommunikations- und Unterhaltungsindustrielösungen, mit Prof. Dr. Nico Grove vom Institut für Infrastrukturökonomie & Management an der Bauhaus-Universität Weimar und Prof. Thomas Cooper vom Emerson College aus den USA diskutierte er auf dem Podium die aktuellen Herausforderungen. Ohne leistungsfähige Breitband-Versorgung ist Cloud-Computing sinnlos
"Die Cloud wird uns künftig als globale IT-Infrastruktur mit allen Dienstleistungen versorgen, wie wir es von anderen Infrastrukturen - z. B. Gas und Wasser - kennen. Der Markt dafür wächst fünfmal so schnell, wie der klassische IT-Markt. Wenn Europa und Deutschland jetzt nicht den Ball aufnehmen, hängen wir meilenweit hinterher, technisch und wirtschaftlich können wir uns das nicht erlauben", so Martin Fornefeld auf der PTC12. "Ohne eine leistungsfähige Breitband-Versorgung ist Cloud-Computing - auch für das E-Government - zudem sinnlos", machte der deutsche Telekommunikationsexperte deutlich.
Vernetzung ist größter Werttreiber für E-Government in der Cloud
Hauptgrund des Erfolgs von Cloud-Computing ist die extreme Vereinfachung der Vernetzung von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung, da alle Zugangstechnologien (PC, Laptop, Tablet und Smartphone) gleichermaßen unterstützt werden. Die Möglichkeit, durch verbesserte Auslastung der IT in der Cloud sowie durch höhere Akzeptanz der E-Government-Anwendungen Kosten zu sparen, kommt erst an 2. Stelle. Außerdem ist klar: Die Sicherheit in der Cloud ist erheblich höher als in heutigen Rechenzentren der öffentlichen Verwaltung.
E-Government-Vorreiter weisen höchste Breitbanderschließung auf
Neuseeland hat bereits "Infrastructure as a Service" (IaaS) eingeführt und untersucht derzeit Geschäftsmodelle für den weiteren Ausbau. England hat seine "G-Cloud"-Strategie veröffentlicht, verbunden mit dem Ziel, durch die Cloud 140 Mio. € bis 2015 im IT-Budget zu sparen. Die USA haben eine besonders agressive Cloud-Strategie: "Cloud First". Jede neue E-Government-Anwendung muss in der Cloud angeboten werden. Ziel ist es dabei, alle Altverfahren in die Cloud zu überführen, IaaS ist dabei der Standard. Schließlich hat Australien soeben einen Cloud Computing Report veröffentlicht: Ziel ist es, die Ausgaben für das Cloud Computing im IT-Budget zu verdreifachen.
Status-Quo: Was macht Europa an Sachen Cloud Computing?
Das Ergebnis des aktuellen Cloud Computing Public Consultation Reports der EU-Kommission fasst der deutsche Telekommunikations-Experte Martin Fornefeld wie folgt zusammen: Es gibt zwar viele Unsicherheiten, jedoch keinen rechtlich schwerwiegenden Grund, die Cloud nicht zum Turbo des E-Governments zu entwickeln.