Das Whitepaper „Enterprise-IaaS: Kontrolle und Konnektivität im Multi-Standort Cloud-Betrieb“ von Crisp Research im Auftrag von Interoute sieht in Infrastructure-as-a-Service (IaaS) den „zentralen Wegbereiter des Cloud Computings“ sowie den „Standard für den Aufbau moderner IT-Infrastrukturen“.
Das IT-Research und Beratungsunternehmen stellt in dem Papier fest, dass sich Enterprise-IaaS Plattformen bereits für die nachhaltige Unterstützung unternehmenskritischer Applikationen bewährt hätten und zudem die idealen Voraussetzungen schafften, um vorhandene Strukturen in eine Cloud-Infrastruktur zu migrieren.
Cloud wird in Deutschland mehrheitsfähig
Crisp Research hat im Rahmen seiner Studie „Open Stack im Unternehmenseinsatz“ herausgefunden, dass fast drei Viertel der befragten Unternehmen über alle Branchen hinweg aktuell den Einsatz von Cloud Computing zumindest planen. Davon nutzen knapp zwanzig Prozent Cloud Computing bereits produktiv.
René Büst, Autor des Whitepapers und Senior Analyst und Cloud Practice Lead bei Crisp Research, spricht in diesem Zusammenhang von einer „Evolution des IaaS-Marktes“, der die Anbieter durch sogenannte Enterprise-IaaS Angebote bereits Rechnung tragen. Als wichtige Pfeiler eines solchen Angebots identifiziert das Papier folgende Faktoren:
- Individuelle Angebote und kundenspezifische Ansätze
- Unterstützung beim Betrieb oder Managementangebot
- Präsenz in verschiedenen Märkten
- Sicherstellung einer stabilen Verbindung zu den Cloudservern
Die CIO-Perspektive: Hybrid ist oft die Lösung
Bei Crisp Research sieht man den CIO bei der Planung moderner IT-Umgebungen in einem Konflikt: Geschäftsführung und Mitarbeiter erwarteten, dass ihnen Applikationen und Systeme mit dynamisch skalierbaren und ausfallsicheren Infrastrukturen zur Verfügung gestellt würden. Gleichzeitig sei der CIO aber in der Pflicht, stets die vollständige Kontrolle über Daten und System zu behalten und so rechtlichen Strukturen und Compliance-Richtlinien gerecht zu werden.
Gerade der Wunsch nach Kontrolle und Compliance-Treue erkläre die Tendenz vieler CIOs zu hybriden Strukturen, die immer dann Ressourcen aus der Cloud eingliedern, wenn es zu Belastungsspitzen kommt, ohne dabei aber geschäftskritische Daten in die Cloud zu geben. Voraussetzung für die erfolgreiche Implementierung virtueller Strukturen sei nach wie vor eine zuverlässige und gut verwaltete Hardware.
Das gelte auf Unternehmens- ebenso wie auf Providerseite. Der Schritt vom eigenen Rechenzentrum zur IaaS-Lösung müsse daher immer auch von neuen Überlegungen in Hinblick auf Governance innerhalb der IT-Abteilungen verbunden sein und gleichzeitig in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Provider erfolgen.
Vorteile von Enterprise IaaS für global operierende Unternehmen
Crisp Research macht in seinem Papier einen verstärkten Trend hin zu Multi-Standort- und Multi-Cloud-Architekturen aus, dessen erster und offensichtlicher Grund in den gesetzlich vorgegebenen Richtlinien verschiedener Länder sei. Aus der Perspektive eines IT-Verantwortlichen ergebe die Verlagerung bestimmter Daten auf einen lokalen Server jedoch noch aus zwei weiteren Gründen Sinn: Neben deutlich reduzierten Latenzzeiten könnten redundante Strukturen geschaffen werden, die im Falle eines Datenverlusts an einem anderen Standort einspringen.
Ein weiterer Sicherheitsfaktor sei auch in einem solchen Szenario die Verbindung der Standorte über ein sicheres und leistungsfähiges Netzwerk. Zwei Anwendungsbeispiele für Multi-Standort- und Multi-Cloud-Architekturen, die Crisp Research anführt, sind die Expansion eines Unternehmens über Ländergrenzen hinweg sowie die Pay-per-Use Verwendung zusätzlicher Cloud-Ressourcen durch ein eCommerce-Unternehmen.
IaaS als erster Schritt Richtung Digitalisierung
Autor René Büst sieht in seiner Schlussfolgerung insbesondere Enterprise-IaaS Plattformen als geeigneten ersten Schritt für Unternehmen, die sich der Herausforderung der stetigen digitalen Transformation stellen wollen. Auch und gerade in Hinblick auf das Internet of Things stellten sie das geeignete Infrastruktur-Backend dar, um nach und nach Prozesse in die Cloud und damit näher an den Endbenutzer zu verlagern.
Ihre Vorteile lägen nicht nur in den geringeren Kompromissen, die sie von IT-Verantwortlichen bezüglich Governance und Compliance erfordern, sondern vor allem darin, dass sie die idealen Voraussetzungen böten, um vorhandene Applikationen auf eine Cloud-Infrastruktur zu migrieren. Damit würden nicht nur Kosten gespart, sondern vor allem die Flexibilität von Unternehmen erhöht.