Unternehmen nutzen immer häufiger Cloud-Services. Daher sind auch immer mehr Anwendungen über das Web zugänglich. Vertrauliche, private und Geschäftsdaten befinden sich damit nicht mehr in vom Internet abgeschirmten Rechenzentren oder auf Endgeräten in Firmen-VPNs. Diese Daten sind daher besonders zu sichern.
Dadurch sehen sich Unternehmen mit völlig neuen Sicherheitsanforderungen konfrontiert, denn die Zahl und Komplexität von Cyber-Angriffen nimmt stetig zu. In drei Empfehlungen zeigt Akamai wie Unternehmen sich und ihre Daten schützen und gleichzeitig die Performance und Verfügbarkeit ihrer Web-Applikationen verbessern können.
1. IT-Infrastruktur und Daten in der Cloud wirksam schützen
Die rasante Verbreitung der Cloud hat die Sicherheitslage für alle Beteiligten deutlich verändert. Für Hacker und andere böswillige Akteure bietet die Cloud vielfältige Ansatzpunkte für Cyber-Angriffe. Umfang und Komplexität von Cyber-Attacken nehmen ständig zu. Wenn Unternehmen sich traditionell schützen, kann dies zu Datenverlust, Datenklau, Ausfallzeiten durch DDoS-Angriffe sowie damit verbundene Umsatzverluste und einem nicht bezifferbaren Imageschaden für die Marke einhergehen.
Die Sicherheit von IT-Infrastrukturen, Applikationen und Daten in der Cloud muss daher Priorität haben. Bei der Entwicklung einer Sicherheitsstrategie für die Cloud sollten Unternehmen das Modell eines mehrdimensionalen Schutzes umsetzen und dabei wichtige Themen wie maximale Skalierbarkeit, dezentrale Aufstellung des DDoS-Services sowie optimales Monitoring für maximale Transparenz berücksichtigen.
- Skalierbarkeit bedeutet, dass die Lösung in der Lage sein sollte, die bislang größten bekanntgewordenen DDoS-Attacken abwehren zu können. Wird diese Leistungsfähigkeit nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass die Website bei einem Angriff nicht mehr erreichbar ist. Eine Cloud-basierte Lösung agiert bereits dort, wo Angriffe entstehen und kann DDoS-Angriffe abwehren, noch bevor sie die IT-Infrastruktur und die darauf laufenden Web-Applikationen erreichen. Zudem sollte der Lösungsanbieter über umfangreiche Erfahrungen bei der Abwehr von Angriffen aller Art und Größe verfügen.
- Wichtig ist zudem, dass eine Cloud-basierte Lösung an vielen Standorten verteilt arbeitet, um auf Basis umfangreicher Echtzeitanalysen Angriffe bereits am Ort ihres Entstehens feststellen und abwehren zu können.
- Eine Cloud-basierte Lösung sollte ein kontinuierliches Monitoring und Auswertungen der aktuellen Bedrohungslage ermöglichen.
2. Hohe Performance sicherstellen
Performance ist ein sehr weit gefasster Begriff, der sich im vorliegenden Kontext auf die Reaktionsgeschwindigkeit und Ladezeiten der Websites und Applikationen bezieht. Werden die Erwartungen der Anwender nicht erfüllt, verlassen sie einen Onlineshop ohne etwas zu kaufen, die Transaktion bei einer Onlinebank kann nicht abgeschlossen werden oder ein Online-Gamer, der nicht reibungslos spielen kann, wechselt möglicherweise zum Wettbewerb.
- Die Anbieter von Web-Applikationen sollten daher über die Nutzung von Content-Delivery-Network (CDN)-Services sicherstellen, dass die zusätzlichen Rechen-, Speicher- und Bandbreitenkapazitäten auch in Spitzenzeiten flexibel und skalierbar bereitstehen.
- Um Applikationen und Websites so zügig auszuliefern, dass Kundenerwartungen erfüllt oder sogar übertroffen werden, wird wiederum die verteilte Infrastruktur eines weltweiten CDNs benötigt. Dabei werden möglichst viele Elemente und Daten der Web-Applikation auf den Servern des verteilten CDNs dezentral und regional bereitgestellt und von hier an die Anwender ausgeliefert. Aus Anwendersicht lässt sich so eine bessere Performance der Applikation sicherstellen.
- Um die individuellen Online-Erlebnisse ihrer Endnutzer zu optimieren, werden intelligente Tools benötigt, die eine Echtzeitmessung von der Website oder einer Applikation auf dem gesamten Weg durch das Internet bis zu dem tatsächlichen Endanwender ermöglichen.
3. Hohe Verfügbarkeit einplanen
Ausfallzeiten können bei vielen Komponenten der Cloud-Architektur auftreten: Servern, Storage-Systemen, Applikationen, Datenbanken, im Netzwerk oder der Infrastruktur, die ein Cloud-Provider nutzt. Während es bei Performance-Problemen "nur" zu Verzögerungen kommt, hat der Ausfall gravierende Folgen. Da die Verfügbarkeit der Cloud-Infrastruktur eine unternehmenskritische Angelegenheit ist, muss sie sorgfältig konzipiert und umgesetzt werden.
- Skalierung im Hinblick auf eine hohe Verfügbarkeit bedeutet, dass ausreichend Kapazitäten flexibel bereitstehen, die auch in Spitzen-Traffic-Zeiten die Webseiten und Applikationen performant ausliefern. Zudem sollte es sowohl für die IT-Architektur als auch für die Web-Applikationen sekundäre Sites geben, die bei einem Ausfall aktiviert werden können. Eine sekundäre Site sollte entweder im eigenen Rechenzentrum oder in einem zweiten Rechenzentrum des Cloud-Providers bereitstehen.
- Um Kunden eine hohe Verfügbarkeit anbieten zu können, müssen beispielsweise die Betreiber von Onlineshops dafür sorgen, dass die Workloads mit Hilfe der Cloud-Services eines CDNs möglichst nahe bei den Endanwendern untergebracht sind. Durch die Bereitstellung von potenziellen sekundären Sites im weltweit verteilten Servernetz des CDNs lassen sich Vorkehrungen treffen, dass es etwa als Folge von Cyber-Angriffen oder Hardwareausfällen nicht zu mehrstündigen Ausfällen bei geschäftskritischen Anwendungen kommt.
- Eine hohe Verfügbarkeit lässt sich nur dann sicherstellen, wenn mit einer Monitoring-Lösung in Echtzeit Daten von allen zentralen Komponenten der Cloud-Infrastruktur erfasst werden. Das Spektrum dabei erstreckt sich von den Servern, Storage-Systemen und dem Netzwerkverkehr im Rechenzentrum des Cloud-Providers bis zur Messung auf dem Übertragungsweg und den Ladezeiten auf den Endgeräten der User. Mit Real-Time Monitoring, wie es ein CDN-Service bietet, ermöglicht, frühzeitig potenzielle Probleme zu erkennen, und es kann gegengesteuert werden.
"Der erfolgreiche Einsatz der Cloud erfordert umfangreiche Vorbereitungen bei Sicherheit, Performance und Verfügbarkeit, damit eine Website und Web-Applikationen auch im Fall von DDoS-Attacken und zielgerichteten Angriffen auf Anwendungen verfügbar sind", sagt Jürgen Metko, Regional Vice President Web Sales & Managing Director Central Europe bei Akamai.
"Cloud-basierte Sicherheitslösungen bieten dabei eine entscheidende Ergänzung und Erweiterung für traditionelle Sicherheitslösungen. Unternehmen müssen daher vor dem Aufbruch in die Cloud prüfen, ob sie alle erforderlichen organisatorischen und sicherheitstechnischen Maßnahmen implementiert haben."