Migrations-Projekte waren noch nie trivial. Schon der Wechsel von einer Mainframe-Umgebung zu verteilten Client/Server-Systemen stellte für die IT eine komplexe Herausforderung dar. Nicht anders die Migration in die Cloud: Es handelt sich um eine strategische Aufgabe, die einiges Know-how und intensive Vorbereitung benötigt.
QSC beschreibt nachfolgend die 10 wichtigsten Punkte, die vor allem kleinere und mittlere Unternehmen auf dem Weg in die Cloud beachten sollten.
- Die eigene Strategie kennen
Unternehmen müssen im Vorfeld einer Migration in die Cloud eine konsistente und umfassende IT-Strategie entwickeln; sie müssen sich genau darüber im Klaren sein, warum, was und wofür sie in die Cloud migrieren wollen. - Nicht einfach Altes kopieren
Unternehmen dürfen nicht versuchen, ihre bisherige IT-Landschaft Eins zu Eins in der Cloud abbilden zu wollen. Unternehmen müssen sich auf neue Technologien und Verfahren einlassen. - In Services denken
Cloud Computing stellt die IT als Service zur Verfügung; die wichtigen Anwendungen müssen daher schon im Vorfeld einer Migration serviceorientiert organisiert werden. Wichtig ist hier die Überlegung für die Kritikalität des Service und damit die benötigte Verfügbarkeit, und Wiederherstellungszeit (TTR). - Auch die Cloud absichern
Auch für die in die Cloud verlagerten Services müssen Backup oder Disaster-Recovery zur Verfügung stehen; diese Funktionen müssen in einem Cloud-Modell konsistent abgebildet werden und sind mit dem Provider abzustimmen. Oft gibt es in Public Clouds kein Backup im eigentlichen Sinne mehr. Hier ist der individuelle Schutzbedarf zu klären. - Von anderen lernen
Gerade kleinere und mittlere Unternehmen dürften bei einer Migration nicht alles selber machen können oder auch wollen; wer beim Wechsel in die Cloud nicht selbst über eine fundierte Migrations-Expertise verfügt, sollte sich von einem erfahrenen Partner unterstützen lassen. - Loslassen können
Die Cloud-Technik stellt der Provider in eigener Verantwortung bereit; Unternehmen dürfen nicht versuchen, den Provider auf eine bestimmte technische Ausstattung festzulegen. Hier muss man auch offen für technische Alternativvorschläge des Providers sein. - Preismodell genau prüfen
Unternehmen sollten das Preismodell eines Providers genau hinterfragen; oft werden eigentlich selbstverständliche Leistungen gesondert berechnet; dann summieren sich scheinbar geringe On-Demand-Preise zu horrenden Monatsbeträgen. Dazu ist es natürlich auch wichtig, die eigenen Kennzahlen zu kennen, beispielsweise wieviel Storage oder Bandbreite benötigt wird. - Datenschutz ernst nehmen
Datenschutz ist nach wie vor die zentrale Herausforderung des Cloud Computing; viele Unternehmen achten mittlerweile darauf, wo die Cloud-Daten physisch gespeichert werden; es ist aber nicht nur wichtig, wo die Daten liegen, sondern auch, wer die juristische Hoheit darüber hat; auch für die von US-Unternehmen geführten Rechenzentren in Europa gelten die weniger strengen US-Vorschriften. - Verantwortung wahrnehmen
Cloud Computing bedeutet nicht das Ende der Eigenverantwortung. Je nach Cloud-Modell muss der Anwender weiterhin auch Aufgaben selbst übernehmen; und nicht zuletzt muss er überwachen, ob der Provider seinen Aufgaben auch nachkommt. Wem dafür das Know-how fehlt, der sollte sich auch hier der Unterstützung durch externe Experten versichern. - Vom Ende her denken
Unternehmen sollten immer auch ein Trennungsszenario durchspielen; dabei geht es nicht nur Kündigungsmodalitäten, sondern beispielsweise auch um die Frage, wie die Daten zu einem anderen Provider migriert werden können;
Cloud Computing wird oft als ganz simple Sache verkauft, nach dem Motto 'ein Mausklick genügt. Das mag für begrenzte Projekte in der Public Cloud vielleicht noch zutreffen, aber auch die können ihre ganze Wirkung erst im Rahmen einer umfassenden Cloud-Strategie entfalten. Die muss ein Unternehmen nicht nur entwickeln, die muss es auch 'leben', wozu auch eine entsprechende Organisationsreife gehört.