Cisco hat vor wenigen Tagen in den Staaten ein neues TelePresence-Videosystem für Privatanwender angekündigt und erschließt damit eine völlig neue Zielgruppe. Mit Cisco umi telepresence, das an jeden HD-Fernseher angeschlossen werden kann, erreicht die lebensnahe visuelle Kommunikation nun auch die eigenen vier Wände.
In der Geschäftswelt haben sich Videokonferenzen und TelePresence-Technologie hingegen bereits etabliert. Das belegt auch eine aktuelle Studie, die Cisco in den weltweit zwölf wichtigsten Ländern für Videokommunikationstechnologie durchgeführt hat.
Je 500 Angestellte aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Deutschland, China und Russland wurden online zu den Vorteilen von Videokommunikation und Hürden bei der Nutzung der Technologie befragt. In Deutschland waren 64 Prozent der Befragten in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern tätig und mehr als zwei Drittel waren selbst bereits auf Geschäftsreisen unterwegs.
Mehr als die Hälfte der Befragten aus Deutschland schätzt den Vorteil der Zeitersparnis, den Videokommunikation ermöglicht: 52 Prozent bescheinigten Videokonferenzsystemen ein entsprechendes Potenzial. Damit liegen sie im internationalen Vergleich deutlich vor den US-Amerikanern und den Briten, die nur zu 42 beziehungsweise 45 Prozent den Faktor Zeitersparnis als Vorteil von Videokonferenz- und TelePresence-Systemen nannten.
Offensichtlich ist die Akzeptanz von Videokonferenz- und TelePresence-Systemen als Kommunikationskanal in Deutschland bereits weiter entwickelt als in den USA oder Großbritannien. So würden 38 Prozent der befragten deutschen Angestellten Videokonferenzsysteme nutzen, wenn sie ihnen am Arbeitsplatz zur Verfügung stünden. Bei den Briten und US-Amerikanern lag dieser Wert in der Umfrage mit jeweils nur 27 Prozent deutlich niedriger.
Wie die Studie von Cisco zeigt, herrscht in Deutschlands Büros eine positive Wahrnehmung der Vorteile von visueller Kommunikation per Video. Es fällt dabei auf, dass vor allem diejenigen Eigenschaften von Videokommunikation als positiv genannt wurden, die man gemeinhin mit deutschen Arbeitswerten und -einstellungen verbindet: Präzision, Organisation und Effizienz. So geben 65 Prozent der Befragten aus Deutschland an, die Zusammenarbeit per Video reduziere die Gefahr von Missverständnissen und verbessere die Teamarbeit.
66 Prozent stimmten dem Kostensenkungsaspekt durch Videosysteme zu. Noch mehr bezeichneten die Verringerung der Anzahl von Geschäftsreisen (73 Prozent) und die Verbesserung der Gesprächsqualität über lange Distanzen (74 Prozent) als Vorteile. Sogar 75 Prozent der deutschen Studienteilnehmer waren der Meinung, dass mithilfe von Videokonferenz- und TelePresence-Systemen die Zusammenarbeit vom Home Office aus verbessert werden kann. Die deutschen Angestellten scheinen geradezu darauf zu warten, dass ihre Arbeitgeber in Videokommunikation investieren. Über die Vorteile, die sich ihnen bieten, sind sie schon jetzt gut informiert.