Immer mehr Menschen wollen ihrem Gesprächspartner beim Telefonieren in die Augen schauen und nutzen dazu Videotelefonie. Bereits 7 Millionen Bundesbürger greifen auf entsprechende Angebote im Internet zurück.
 
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM. "Die vorhandenen Angebote sind in den meisten Fällen äußerst einfach zu bedienen und kostenfrei", sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Es fallen lediglich die üblichen Kosten für die Internetverbindung an.
 
Besonders beliebt ist Videotelefonie der Befragung zufolge bei jungen Menschen. In der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren nutzt mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) Videotelefonie-Angebote. Fast jeder vierte Schüler und Student (23 Prozent) telefoniert mit Bild über das Internet.
 
Mit dem Boom bei Smartphones und Tablet-PCs bei gleichzeitiger Verfügbarkeit von Breitband dürfte die Nachfrage nach Videotelefonie weiter zunehmen. "Videotelefonie auf mobilen Endgeräten wird ein Megatrend", ist sich Scheer sicher. Viele Anbieter bringen bereits entsprechende Smartphone Anwendungen auf den Markt. Doch auch internetfähige Fernseher ermöglichen zunehmend Videotelefonie.
 
BITKOM beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Videotelefonie:
  • Welche technischen Voraussetzungen benötigt man für Videotelefonie?
    Für Videotelefonie ist ein sehr schneller Internetzugang per DSL, TV-Kabel, Glasfaser oder Funk notwendig. Langsame Internetverbindungen werden in der Regel nicht unterstützt oder bieten nur eine sehr unzureichende Bildqualität. Wer am PC telefoniert, braucht neben Kopfhörer mit Mikrofon auch eine Webcam. Bei vielen Notebooks ist diese heute bereits integriert oder einfach über einen USB-Anschluss anzuschließen.
  • Welche Kosten entstehen bei Videotelefonie?
    Nutzer sollten über einen schnellen Internetzugang zum monatlichen Pauschalpreis verfügen. Völlig kostenfrei kann dann im Internet über Sofortnachrichten-Dienste, wie zum Beispiel Skype, Windows Live Messenger, FaceTime oder Google kommuniziert werden. Auch kostenlose Anbieter bieten hier eine durchaus gute Qualität.
  • Auf welche Merkmale eines Dienstes sollte der Kunde achten?
    Entscheidend ist, auf welche Zielgruppen die Angebote ausgerichtet sind und auf welchen Endgeräten sie genutzt werden können, entweder Smartphone, Computer oder auf beiden. Da die Mehrzahl der Angebote kostenlos ist, kann man sie problemlos ausprobieren und vergleichen. Bei der Wahl sollte dann auch berücksichtigt werden, welcher Dienst von den meisten Gesprächspartnern genutzt wird.
  • Müssen die Teilnehmer die gleichen Anbieter nutzen?
    In der Regel ist es Voraussetzung für Videotelefonie, dass beide Gesprächspartner denselben Anbieter nutzen. Wer etwa ein Angebot von FaceTime nutzt, kann niemanden erreichen, der bei Skype angemeldet ist.
  • Wie gut funktioniert Videotelefonie auf dem Smartphone?
    Dort wo eine ausreichende UMTS-Abdeckung oder eine gute WLAN-Funkzelle zur Verfügung steht, ist Videotelefonie mit dem Smartphone möglich. Dann ist auch die Bildqualität gut.
  • Wie sicher sind Skype und Co. vor Viren?
    Die Sicherheit hängt von der Sicherheit des benutzten Computers ab. Wenn hier regelmäßig die Virenschutz und Firewall aktualisiert werden, muss man sich keine Sorgen machen. Zudem sollte man die Sicherheitseinstellungen des Routers aktivieren.
  • Können Videotelefonie-Gespräche abgehört werden?
    Die meisten Videotelefonie-Angebote sind verschlüsselt und damit genauso sicher wie Telefonie ohne Bild.
Methodik: Das Marktforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag von BITKOM Anfang Februar in Deutschland telefonisch 1004 Internetnutzer ab 14 Jahren.

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