Videokonferenzsysteme erweisen sich hierbei als Schlüssellösung. Die Umsätze in diesem Markt werden in den nächsten Jahren vor allem durch den vermehrten Einsatz von Videokonferenzen im Rahmen von Unified-Communications-Lösungen und den Durchbruch von Videolösungen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen einen gehörigen Schub erhalten.
Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan erwirtschaftete der europäische Markt für Videokonferenz-Endpunkte im Jahr 2010 insgesamt 518,3 Millionen US-Dollar und soll bis 2016 auf 1,43 Milliarden US-Dollar anwachsen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 18,4 Prozent.
„Die Tatsache, dass Unternehmen Reisekosten reduzieren müssen, ohne dabei jedoch die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und mit den Kunden zu beeinträchtigen, wird den europäischen Markt für Videokonferenz-Endpunkte ankurbeln“, erklärt Iwona Petruczynik, Research Analyst bei Frost & Sullivan. „Auch die immer strikteren, vom Europäischen Parlament eingesetzten Umweltauflagen werden die Marktentwicklung begünstigen.“
Unternehmen können die üblichen Fahrt- und Übernachtungskosten sowie die durch Reisen verloren gehende Arbeitszeit vermeiden. Videokonferenzsysteme können zudem Entscheidungsprozesse erheblich verkürzen und die Teamarbeit unter den immer stärker verstreuten Mitarbeitern effizienter gestalten. „Pädagogen können Videokonferenzen als praktische Methode für die interaktive Teilnahme an Kursen, Treffen und für den Fernunterricht nutzen, während Ärzte diese für Beratungen und Patientendiagnostik einsetzen können”, so Petruczynik weiter. „Gerichte können durch Videokonferenzlösungen die Sicherheit in Haftanstalten erhöhen und Anhörungen per Videoverbindung abwickeln; Regierungsbehörden damit tägliche strategische Aufgaben verfolgen.”
Dass der Nutzen von Visual Communication nur schwer mit einem unmittelbaren Return-on-Investment verbunden werden kann, steht größeren Investitionen weiterhin im Wege. Die Einführung von Videokonferenzsystemen ist außerdem stark vom menschlichen Faktor abhängig. Der Aufwand, der erforderlich ist, um eine eingefahrene Arbeitsroutine zu verändern und reale Interaktion mit Videokommunikation zu ersetzen, hemmt die Einführung weiterhin gehörig.
„Die irrige Meinung, dass Videokonferenz-Dienstleistungen als Kommunikationsmittel nur auf Großunternehmen zugeschnitten seien, behindert die Verbreitung in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)“, gibt Petruczynik zu bedenken. „Zudem wirken sich die ungenügende Infrastruktur und die geringe verfügbare Bandbreite vor allem in den mittel- und osteuropäischen Ländern negativ auf den Markt für Videokonferenz-Endpunkte aus.“
Das Einführungstempo wird in Europa in den nächsten Jahren hoch bleiben, da die neue Generation der Videokonferenzsysteme erweiterte Dienste für den Kunden liefert und die Nachfrage weiterhin groß bleibt. Der zunehmende Einsatz von Videokonferenzen als Bestandteil von Unified-Communications-Lösungen sowie die steigende Marktdurchdringung von Videolösungen in den KMU wird das Umsatzwachstum im Markt für Videokonferenztechnik fördern.
„Anbieter arbeiten verstärkt an der Lösung von dringlichen Fragen in den Bereichen Sicherheit, Firewall-Überwindung und Dienstleistungsqualität im Rahmen von Videokommunikation zwischen mehreren Standorten und vereinfachen dadurch die unternehmensübergreifende Kommunikation zunehmend“, so Petruczynik abschließend. „Zusätzlich führen die Bemühungen von Anbietern und Anwendern in vertikalen Märkten, wie Verwaltung und Gesundheitswesen (Telemedizin), das Leistungspotential von Videokonferenzlösungen zu nutzen, zu einer breiteren Anwendungsbasis. Diese beiden Faktoren dürften den potentiellen Zielmarkt für Videokonferenzsysteme erweitern und die vermehrte Einführung begünstigen.“