Nur 17 Prozent gehen von einem Umsatzrückgang aus. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des BITKOM hervor, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Der BITKOM-Index sinkt zwar leicht, befindet sich mit 55 Punkten aber weiterhin auf einem hohen Niveau. „Verglichen mit dem Ifo-Konjunkturtest, der die Geschäftserwartungen in der Gesamtwirtschaft abbildet, steht die BITKOM-Branche sehr gut da“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf.
Bereits das erste Halbjahr verlief für die Mehrzahl der Unternehmen positiv. 57 Prozent konnten ihren Umsatz steigern, 29 Prozent berichten von rückläufigen Umsätzen. Besonders gut liefen die Geschäfte bei den Anbietern von IT-Dienstleistungen. Hier sprechen 70 Prozent von steigenden Umsätzen und nur 19 Prozent von rückläufigen Einnahmen.
Für das Gesamtjahr ist die Hightech-Branche zuversichtlich. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen (68 Prozent) erwarten 2013 steigende Umsätze, nicht einmal jedes Fünfte (19 Prozent) geht von Umsatzeinbußen aus. „Damit entsprechen die Erwartungen fast exakt denen aus dem Jahr 2012 - in Jahr, in dem der deutsche ITK-Markt um 2,2 Prozent gewachsen und erstmals die Umsatzmarke von 150 Milliarden Euro geknackt hat“, so Kempf.
Die positive Geschäftserwartung hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigungsentwicklung. Mehr als die Hälfte der ITK-Unternehmen (52 Prozent) wollen in diesem Jahr neue Mitarbeiter einstellen. Nur 12 Prozent gehen von einem Rückgang bei der Beschäftigtenzahl aus. Damit sind die Unternehmen, was die Personalentwicklung angeht, sogar noch etwas zuversichtlicher als im Vorjahr.
„Am Ende des Jahres werden wir unserer Prognose zufolge 907.000 Beschäftigte bei den ITK-Unternehmen zählen. Damit ist unsere Branche neben dem Maschinenbau der einzige Industriesektor, der hierzulande mehr als 900.000 Menschen beschäftigt“, sagte Kempf. „IT ist nicht nur eine Wachstumsbranche. IT ist auch ein Jobmotor.“
Dabei würden die Unternehmen gerne noch mehr Personal beschäftigen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist weiterhin das größte Markthemmnis für die Branche, 55 Prozent der Unternehmen bezeichnen die Fachkräftesituation als behindernd oder sehr behindernd. Mehr als jedes vierte Unternehmen (28 Prozent) nennt zudem die politischen Rahmenbedingungen als behindernd für die eigenen Geschäfte.
Nach der Bundestagswahl im Herbst werden nach Ansicht des BITKOM wichtige Themen auf der Agenda stehen. Es gehe um bedeutende Weichenstellungen zu Netzneutralität und Frequenzpolitik, Datenschutz und Cybersicherheit, Urheberrecht und Bildung, Jugend- und Verbraucherschutz, Intelligenten Netzen und Industrie 4.0, Start-ups und Mittelstand. Kempf: „Wir brauchen künftig mehr IT in allen Arbeits- und Lebensbereichen.“