Fast jede dritte Firma in Europa senkt aus umweltpolitischen Gründen die Zahl der Geschäftsreisen und steigt auf Videokonferenzen um. Bei deutschen Managern fällt das Umweltbewusstsein allerdings deutlich geringer aus als in anderen Ländern.

Nur 23 Prozent halten es für wichtig, dass durch den Verzicht auf Flugzeug oder Auto große Mengen CO2 eingespart werden. 59 Prozent der Geschäftsreisenden loben vielmehr die Kosteneinsparung durch die neue Technik. Anders beispielsweise die Schweizer: Im Alpenstaat empfinden 55 Prozent der Manager den Naturschutz als relevanten Pluspunkt hochwertiger Telepresence-Lösungen. Damit sind die Umweltvorteile dort genau so wichtig wie die Einsparung von Reisezeit und die schnelleren Reaktionsmöglichkeiten. Das sind die Ergebnisse der Studie "Face to Phase: Die Konvergenz von Geschäftsreisen und Virtual Meetings" des internationalen Service Providers Easynet Global Services in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung.

Dabei gilt Deutschland weltweit als Vorreiter bei der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien: Bereits jetzt werden acht Prozent des Bruttoinlandsproduktes in diesem Bereich erwirtschaftet, bis 2020 soll dieser Anteil noch um 75 Prozent steigen. Bei der Einführung dieser neuen Techniken im Arbeitsalltag zögern deutsche Unternehmen allerdings. Der Grund: In den vergangenen zehn Jahren hat die deutsche Wirtschaft durch drastische Sparprogramme ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gesteigert. Investitionen müssen daher zunächst durch ihre Kosteneffizienz überzeugen. So gilt beispielsweise die Einsparung von Reisekosten bei drei von fünf deutschen Managern als wichtiger Grund für die Nutzung von Videokonferenzen. Der reine Umweltschutzaspekt ist nur für einen von fünf Managern wichtig.

Trotz der geringeren Relevanz von Umweltaspekten bei deutschen Managern spricht dennoch einiges für eine steigende Nachfrage nach Videokonferenzen. Hierfür sorgen die verbesserte Technik sowie die gesteigerte Kosteneffizienz bei der Abwicklung. Zwar nutzen bislang erst fünf Prozent der befragten Unternehmen professionell gemanagte Telepresence-Systeme, weitere elf Prozent planen jedoch bereits konkret die Einführung. Zusätzlich zieht ein weiteres Drittel aller Marktteilnehmer den Einsatz hochwertiger Konferenzdienstleistungen zumindest in Erwägung. Als ausschlaggebend für die Entscheidung gelten dabei die Zuverlässigkeit des Anbieters sowie  ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Annähernd zwei Drittel der deutschen Manager legen hierauf großen Wert. Die Hälfte der Befragten fordert zudem eine exzellente Bild- und Tonqualität.

Diethelm Siebuhr, Geschäftsführer Central Europe von Easynet Global Services, sieht in der Verbindung von Einsparpotenzialen und Umweltschutzaspekten große Chancen für die Zukunft: "Green IT wird noch an Bedeutung gewinnen - in manchen Märkten setzt sie sich jedoch nur durch, wenn es dadurch auch klare Kostenvorteile für die Unternehmen gibt. Videokonferenzen sind dafür ein Musterbeispiel: Durch die Einsparungen bei den Reisekosten rentiert sich die Einführung hochwertiger Videokonferenzsysteme bereits nach kurzer Zeit. Zudem hat sich die Qualität dieser Services in den letzten Jahren exponentiell verbessert, insbesondere, wenn sie von spezialisierten Dienstleistern gemanaged werden. Dadurch werden viele Reisen verzichtbar - Kosten fallen weg, und die Arbeitszeit kann effizienter genutzt werden."

Hintergrund:
Für die Studie "Face to Phase: Die Konvergenz von Geschäftsreisen und Virtual Meetings" im Auftrag von Easynet Global Server in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management und Wirtschaftsforschung wurden 716 geschäftsreisende Fach- und Führungskräfte in acht europäischen Ländern befragt.

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