Fast jeder hat noch alte VHS-Urlaubsvideos, Fotoalben und Dias mit Kinderbildern oder auch Musikkassetten mit den Hits seiner Jugend zu Hause. Wer seine Erinnerungen erhalten will oder am Computer bearbeiten möchte, kann das Material mit etwas Geschick selbst digitalisieren.

„Fast ohne Qualitätsverlust lassen sich heute Videos, Fotos und Musik auf die heimische Festplatte oder in die Cloud übertragen“, sagt BITKOM-Experte Michael Schidlack. Die Geräte dafür sind bezahlbar, die Software ist meist einfach benutzbar.

Wer den Aufwand scheut, kann auch einen Dienstleister beauftragen. Dieser säubert und digitalisiert das Material. So lassen sich Bildfehler oder Störungen leichter beseitigen. Entsprechende Anbieter lassen sich im Internet finden. „Dienstleister digitalisieren Urlaubsvideos oder Fotos meist schnell und professionell. Allerdings will nicht jeder seine privaten Schätze an Videos und Fotos außer Haus geben“, sagt Schidlack.

Hier die Tipps des BITKOM, wie sich analoge Fotos, Dias, Videos und Songs am besten auf den Computer übertragen lassen:

VHS-Videokassetten:
Das Video Home System (VHS) war über Jahrzehnte das Standardformat für aufgenommene Fernseh-Sendungen und Urlaubsvideos. Seit Mitte der Neunziger haben DVD und später Blu-ray das alte Format verdrängt. Wer seine alten Videos auf den Computer oder auf DVD bringen möchte, hat mehrere Möglichkeiten:

Über einen sogenannten Videograbber lassen sich Videorekorder und PC verbinden. Das kleine Gerät hat auf einer Seite Anschlussbuchsen für den Videorekorder (sogenannter Composite-Anschluss) und auf der anderen Seite einen USB-Anschluss. Bei vielen Geräten wird die nötige Software gleich mitgeliefert. Das Überspielen dauert so lange wie die Videoaufnahme. Mit dem Programm lässt sich auch steuern, in welchem Format und in welcher Qualität das Video auf dem Computer gespeichert werden soll. Auf dem PC lassen sich Fehler bearbeiten, und der Benutzer kann lästige Werbung herausschneiden. Die Geräte gibt es ab 10 Euro.

Eine Alternative ist das Überspielen durch ein Video-DVD-Kombigerät. So können Videos gleich auf DVD gebrannt werden oder man speichert sie auf einer integrierten Festplatte, die einige der Geräte besitzen. Es gibt sie ab 150 Euro. Man kann damit auch DVDs und Videotapes anschauen.

Alternativ können Verbraucher ihre alten Bänder zu einem Dienstleister schicken. Dieser Service kostet ab 10 Euro pro Kassette, die Preise sind meist nach Qualität und Spielzeit gestaffelt.

Fotos:
Seit sich die Digitalkamera durchgesetzt hat, fotografieren immer weniger Menschen mit den analogen Kameras, die einen Film benötigen. Viele besitzen aber noch eine analoge Foto- oder Diasammlung. Papierbilder, Negative und Dias lassen sich mit diversen Geräten selbst digitalisieren:

Es gibt Flachbettscanner, die neben Papierabzügen auch Dias und Negative erfassen. Papierabzüge werden einfach auf den Scanner gelegt und über einen USB-Anschluss auf den Computer übertragen. Für Dias oder Negative haben manche Scanner eine spezielle Haltevorrichtung, die so genannte Durchlichteinheit. Die beigelegte Software ist oft so komfortabel, dass die Fotos oder Dias nur hintereinander eingelegt werden müssen und der Benutzer nicht für jedes Bild die Einstellungen verändern muss. Trotzdem ist es recht zeitaufwändig, die Fotos zu digitalisieren. Geeignete Geräte sind ab rund 50 Euro erhältlich.

Negative und Dias lassen sich auch mit speziellen Filmscannern oder einem Diamultiplikator digitalisieren. Die meisten dieser Spezialgeräte erfassen die Negative oder Dias einzeln. Bei manchen Modellen können aber auch ganze Diamagazine eingesetzt werden. Diamultiplikatoren enthalten ein Kamera-Objektiv, mit dem Dias und Negative abfotografiert werden. Das Digitalisieren mit Diamultiplikatoren oder Filmscannern braucht ebenfalls viel Zeit, auch wenn einige Geräte automatisch funktionieren. Einfache Modelle gibt es ab 60 Euro.

Auch bei Fotos können Benutzer auf einen Dienstleister zurück greifen. Der Vorteil: Nicht nur Einzelfotos lassen sich digitalisieren, sondern auch ganze Seiten von Fotoalben. Die Digitalisierung eines Albums mit 10 Seiten kostet um 20 Euro. Fotos können bei größeren Mengen schon ab 8 Cent pro Foto gescannt werden. Der Preis für ein Dia liegt bei rund 50 Cent. Die Kunden erhalten die digitalisierten Fotos in der Regel auf einer DVD.

Schallplatten und Musikkassetten:
CDs und MP3-Dateien haben Schallplatten und Kassetten längst verdrängt. Doch nicht alle alten Lieder gibt es auf CD oder online, auch wollen viele Musik-Fans die Lieder nicht ein zweites Mal bezahlen.

Schallplatten lassen sich mit speziellen Plattenspielern überspielen, die per Kabel mit dem Computer verbunden werden. Viele Geräte trennen die Lieder bei der Übertragung automatisch in einzelne Tondateien. Bei einigen wird sogar eine Software mitgeliefert, die aus dem Internet die richtigen Songtitel sucht. Bei bestimmten Geräten ist gar kein Computer nötig, da die Stücke direkt auf CD gebrannt oder auf einen USB-Stick kopiert werden. Die Aufnahme dauert so lange wie die Spielzeit der Platte, die spätere Bearbeitung kann zusätzlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Entsprechende Plattenspieler sind ab 70 Euro erhältlich.

Alternativ können PC-Besitzer eine externe Soundkarte mit Vorverstärker nutzen. Diese wird mit dem Computer und einem Plattenspieler verbunden. Mit der Soundkarte erhält der Benutzer eine Software, die speziell zur Digitalisierung von Schallplatten entwickelt wurde. Ein solches Gerät lohnt sich vor allem für Benutzer, die bereits einen Plattenspieler besitzen.

Wer sich Zeit und Mühe sparen will, kann auch Schallplatten von einem Dienstleister digitalisieren lassen. Der Preis pro Platte liegt bei zirka 13 Euro. Über spezielle Kassettendecks lassen sich auch alte Musikkassetten auf den Computer überspielen. Bestimmte Geräte trennen die Lieder mit Hilfe eines PC-Programms automatisch. Solche Kassettendecks gibt es ab 30 Euro.

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