Game of Thrones gehört nicht nur zu den meistgesehenen Serien der Welt, sondern war im vergangenen Jahr zum sechsten Mal in Folge auch die am meisten illegal gestreamte Serie. Nachfolgend erklärt Thomas Stark, Product Marketing Manager bei Akamai, wie Sender sich gegen Film- und Serienpiraterie schützen können.
Games of Thrones ist eine der meistgesehenen Serien der Welt. Und obwohl 2018 keine neuen Folgen veröffentlicht wurden, war sie mit durchschnittlich 23 Millionen Zuschauern pro Folge immer noch eine der erfolgreichsten Serien des letzten Jahres - und wird jetzt in 170 Ländern gleichzeitig übertragen.
Trotz der hohen Zuschauerzahl, die Game of Thrones über legale Streamingplattformen anschauen, war die Serie allerdings im vergangenen Jahr zum sechsten Mal in Folge auch die am meisten illegal gestreamte Serie.
Innerhalb einer Woche nach der Erstausstrahlung der letzten Folge der siebten Staffel wurde die Serie über 1 Milliarde Mal illegal angesehen. 84,7% dieser illegalen Zugriffe liefen über Streams. Jede Folge der siebten Staffel kann derzeit legal für 2,99€ online angeschaut werden. Die potentiellen Verluste durch illegale Streams könnten sogar die Eiserne Bank von Braavos ruinieren.
Sender, die ihre Investitionen in Serien wie Game of Thrones verteidigen wollen, sollten daher Strategien in drei Schlüssel-Bereichen entwickeln: Verhindern, identifizieren und mitigieren. Die Technologien, die zur Vermeidung von Film- und Serien-Piraterie genutzt werden, reichen von einer verbesserten Proxy-Erkennung über Token-Authentifizierung bis hin zur Medienverschlüsselung. Sie können dazu beitragen, dass Streams nur über autorisierte Plattformen abgespielt und illegal bereitgestellte Inhalte nicht einfach angesehen werden können.
Wir wissen inzwischen aber auch, dass Technologie nicht die einzige Lösung ist, da die Piraterie immer ausgefeilter wird. Um mit ihrer Entwicklung Schritt halten zu können, muss man herausfinden, was Piraten genau tun. Das Aufspüren von Piraten kann einfach sein, zum Beispiel indem man nach der Serie im Dark Web sucht, aber kann auch durch ausgeklügelte forensische Wasserzeichen oder das Abfragen von Logdateien nach bestimmten Mustern und Signaturen erfolgen.
Sobald man feststellt, dass eine Serie oder ein Film der Piraterie zum Opfer fällt, ist es wichtig, zu reagieren. Technisch gesehen ist es möglich, den Zugriff zu blockieren, die Qualität eines Streams zu reduzieren oder sogar alternative Inhalte bereitzustellen.
Warum diese Optionen?
Manchmal ist es am besten, wenn ein Pirat fälschlicherweise glaubt, dass er immer noch Inhalte stiehlt. Denn sonst besteht die Gefahr, dass er seinen Angriffsvektor auf eine Art ändert, die der Sender nicht erwartet. Inzwischen erkennen auch die Gesetzgeber, dass Piraterie eine ernstzunehmende Straftat ist, vergleichbar mit Ladendiebstahl. Ausgestattet mit der richtigen Datengrundlage, wird Film- und Serien-Piraterie immer häufiger und effektiver strafrechtlich verfolgt.
Das alles mag für Sender, die sowieso schon unter enormem Druck stehen, nach viel zusätzlicher Arbeit klingen. Allerdings können viele der nötigen Leistungen von Technologieanbietern bereitgestellt und in den Technologie-Stack der Sender integriert werden. Wie Brienne von Tarth haben sie gelobt, all jene zu beschützen, denen sie Treue geschworen haben – sodass sich die Sende-Unternehmen auch weiterhin auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können.