Wenn Apps nicht funktionieren, das Smartphone streikt oder das Onlinebanking ausfällt, kostete dies bisher „nur“ Geld und Reputation. In einer komplett vernetzten Gesellschaft, in der Maschinen miteinander kommunizieren und alles auf Software basiert, können Fehler und Ausfälle verheerende Folgen haben.
Deshalb gehört diese Aufgabe grundlegend zu einer Digitalen Strategie: Was müssen wir tun, um den unterbrechungsfreien Betrieb der Informationstechnik für Wirtschaft und Gesellschaft zu sichern?
150 Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft treffen sich am 9. Juni 2016 zur weltweit ersten Zero Outage Conference im Motorwerk Berlin. Auf Initiative von T-Systems, der Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom, diskutieren Experten unterschiedlicher Branchen, welche technologischen Risiken in einer vernetzten digitalen Wirtschaft bestehen und wie Unternehmen mit einer Null-Fehler-Strategie geschäfts- und lebenskritische Ausfälle ihrer IT verhindern.
Auf der Zero Outage Conference stellt der ehemalige Admiral der US Navy, James Alexander “Sandy” Winnefeld jr., vor, was Unternehmen vom fehlerfreien Betrieb von Druckwasserreaktoren in der US Navy lernen können. Die von den kleinen Atomreaktoren produzierte Energie setzt die US Navy zum Beispiel für den Antrieb von Flugzeugträgern ein. Das seit 60 Jahren fehlerfrei laufende Programm ist für Sandy Winnefeld der Goldstandard für Hochleistungsorganisationen.
Einen Blick auf die Bedeutung von Containerhäfen für die gesamte Wirtschaft wirft Wolfram Müller, CIO von EUROGATE. Der Containerterminalbetreiber managt elf Häfen, in denen 2015 insgesamt rund 14,6 Millionen Container umgeschlagen wurden. Containerhäfen seien in Deutschland die Hauptschlagader der Wirtschaft. Fehler wirkten sich auf die gesamte Wirtschaft aus, so dass es schnell zum Flächenbrand kommen könne, sagt Müller: „Ohne IT kann EUROGATE keine Container umschlagen“, sagt Müller. „Zero Outage ist für uns ein must have!“
Für den Geschäftsführer und Urheber des Nullfehler-Programms bei T-Systems, Dr. Ferri Abolhassan, „ist Informationstechnik ein Shop, der 24/7 geöffnet hat und wie Wasser und Strom immer laufen muss.“ Ohne diese Qualität gäbe es keine Innovation und ohne Innovation keine Digitalisierung. „Wir haben den digitalen Break Even erreicht“, so Abolhassan. „Jetzt packen Unternehmen Sachen an, die technologisch bisher undenkbar oder hochriskant waren.“
Deshalb fordert Abolhassan einen einheitlichen Industriestandard für Qualität: „Durch Digitalisierung wird alles mit allem vernetzt. Unternehmen arbeiten mehr denn je industrieübergreifend zusammen. Immer mehr Schnittstellen, immer mehr Reibungspunkte. Das kann nur funktionieren, wenn es einen gemeinsamen Qualitätsstandard gibt und nicht jeder seine eigene Suppe kocht.“
Weitere Teilnehmer der Zero Outage Konferenz:
- Reinhard Clemens, Vorstand Deutsche Telekom und CEO T-Systems
- Volkhard Bregulla, Geschäftsführer Hewlett Packard GmbH
- Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland
- Dr. August Hanning, Staatssekretär BMI a. D., Präsident BND a. D.
- Dr. med. Jan Steffen Jürgensen, Leitung Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement, Charité Berlin