Cloud Computing ist eine effektive Lösung, große Mengen an Daten zu sichern und Dienste zentral online abzurufen. Virtuelle Datenspeicher – sogenannte Cloud-Dienste – stehen heute für Kunden in unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung.

Der Up- und Download erfolgt über ein internetfähiges Endgerät wie Heimrechner oder Smartphone. Eine Reihe von Smart Home-Anbietern setzt bei ihren Anwendungen ebenfalls auf Cloudspeicherung. Das Steuern der Heizungs- und Photovoltaikanlage, die Einstellungen an der Alarmanlage und andere Funktionen erfolgen dann über das Internet.

Doch bei Anwendern tauchen regelmäßig Fragen nach der Datensicherheit einer solchen Speicherlösung auf. Viele Nutzer fragen sich, ob sie die im Rahmen ihrer Smart Home-Anwendung generierten, sensiblen Daten aus dem eigenen Heim in einer cloudbasierten Lösung hinterlegen müssen.

Was sie oft nicht wissen: Die Smart Home-Steuerung über das Internet ist kein Muss. Namhafte Anbieter bieten alternative Konzepte, bei denen sowohl die Smart Home-Daten als auch die Software, also die sogenannte Steuerlogik, auf einer zentralen Steuereinheit vor Ort angesiedelt sind.

Cloud oder nicht Cloud
Eine Daten und Software-Speicherung von Smart Home-Anwendungen ist sowohl in der virtuellen Wolke als auch lokal möglich. Bei der Cloud-Lösung liegen die Daten und eventuell auch die Software auf fremden Servern und damit möglicherweise in anderen Ländern mit anderen Datenschutzbestimmungen. Zudem lässt sich von Smart Home-Daten leicht auf Verhaltensmuster der Hausbewohner schließen.

In der Cloud können diese von den Betreibern ausgelesen und für andere Auswertungen genutzt werden. Stichwort: Big Data. Das könnte bei manchem Verbraucher für Unbehagen sorgen, da er in seinem Verhalten für die Betreiber vorhersehbar und „gläsern“ wird.

Kritisch wird es vor allem, wenn auch relevante Systemdaten einer Hausautomationslösung in der Cloud abgelegt werden. Dann droht im schlimmsten Fall sogar Systemversagen. Wenn zum Beispiel im Winter die Heizung nicht mehr geregelt werden kann, weil keine Internetverbindung besteht, können im Haus große Schäden entstehen.

Alternative: lokale Datenverarbeitung im eigenen Heim
Doch eine cloudbasierte Hausautomationslösung ist keine Pflichtoption. Zentrale Regelungsprogramme sollten nach Möglichkeit im eigenen Haussystem verbleiben. Viele professionelle Anbieter siedeln deshalb die Speicherung der Smart Home-Daten und Steuerlogiken auf einer lokalen, zentralen Steuereinheit im Haus an.

„Für eine cloudbasierte Hausautomation besteht im privaten Bereich normalerweise keine Notwendigkeit“, davon ist Hartwig Weidacher, Geschäftsführer der  Ekon GmbH, überzeugt.

Der Vorteil einer lokalen Datenverarbeitung: Das System bleibt unabhängig vom Internet und ist bei richtiger Auslegung kaum angreifbar. „Anders sieht es natürlich aus, wenn Zusatzdienste wie Wettervorhersagen aus dem Netz bezogen werden. Hier kann das Internet nützliche Zusatzinformationen zur Verfügung stellen, die die Funktionalität im Haus enorm steigern können“, sagt Weidacher.

Verbraucher sollten sich die Frage stellen, wie und vor allem von wo aus sie die Funktionen in ihrem Haus regeln wollen. Dabei gilt als Faustregel: Wo die relevanten Daten liegen, sollte auch die Steuerlogik hinterlegt sein. Für die meisten Haus- und Wohnungsbesitzer werden dies die eigenen vier Wände sein.

Sie wollen bei Nachhausekommen die Beschattung regeln, die Beleuchtung schalten oder haben bereits automatisierte Regelmechanismen vorgegeben, wie das Hochfahren der Heizung am späten Nachmittag, kurz bevor die Bewohner zurückkehren. Auch für eine komfortable Fern-Bedienung und -Abfrage der Smart Home-Anlage über eine Smartphone-App ist eine Cloud-Lösung nicht zwingend nötig.

Fazit: Genaues Abwägen ist gefragt
Vor der Anschaffung einer Smart Home-Lösung sollten sich Hausbesitzer überlegen, wie wichtig ihnen ihre digitale Privatsphäre ist. Als Alternative zu einer cloudbasierten Anwendung kommt ein Smart Home System mit lokaler Daten- und Programmspeicherung in Frage. Damit verbleiben sensible Daten dort, wo sie generiert werden. Über eine App auf einem Mobilgerät lässt sich ein solches System ebenfalls problemlos von außen steuern – dazu ist eine Cloudanbindung nicht erforderlich.

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