Der aktuelle Hype um Robotic Process Automation (RPA) wird von vielen Halbwahrheiten und Missverständnissen begleitet. UiPath stellt sieben verbreitete RPA-Mythen auf den Prüfstand.
1. RPA ist ein Jobkiller.
Der hartnäckigste aller RPA-Mythen. Die Wahrheit ist: RPA nimmt den Menschen nicht die Arbeit weg, sondern erhöht die Arbeitsqualität. Die Mitarbeiter werden von stupiden Routineaufgaben befreit und gewinnen dadurch mehr Freiraum für kreative und anspruchsvolle Aufgaben.
Zudem kann RPA die Antwort auf den demografischen Wandel geben. Durch die Automatisierung von Abläufen sind Unternehmen auch dann noch in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen, wenn viele Mitarbeiter in den Ruhestand gehen und mangels Nachwuchs nicht eins zu eins ersetzt werden können.
2. RPA dient ausschließlich der Kostenreduktion.
Ohne Zweifel bietet RPA das Potenzial zu massiven Kosteneinsparungen und Produktivitätssteigerungen. Ihr Nutzen geht aber noch viel weiter: durch die Entlastung der Mitarbeiter von ungeliebten Standardaufgaben verbessert sich das Arbeitsklima.
Indem menschliche Fehlerquellen ausgeschlossen werden, steigt die Qualität von Prozessen; wenn Prozesse automatisch exakt so ablaufen, wie es durch Richtlinien oder Gesetzte vorgeschrieben ist, erleichtert das die Compliance; und nicht zuletzt erhöht sich durch schnellere und bessere Services die Kundenzufriedenheit.
3. RPA eignet sich nur für einfache Prozesse.
Es stimmt, dass sich Prozesse, die eindeutigen festen Regeln folgen, mit RPA am leichtesten und für gewöhnlich auch durchgängig automatisieren lassen. Das heißt aber nicht, dass komplexere Prozesse, die in ihren Abläufen auch hin und wieder Ausnahmen aufweisen, kein Fall für RPA sind.
Es verlangt zwar etwas mehr Aufwand, aber auch sie können erheblich von dieser Technologie profitieren und häufig zumindest teilautomatisiert werden.
4. RPA ist nur ein schickeres Wort für Makros.
Makros sind lediglich kurze Codesequenzen zur Ausführung einzelner Aufgaben und müssen jedes Mal manuell angestoßen werden. Ein Beispiel dafür ist etwa das Einfügen eines bestimmten, immer wieder vorkommenden Wortes in Texte durch die Betätigung einer festgelegten Tastenkombination. RPA ist wesentlich mächtiger als das.
Software-Roboter können autonom handeln, deutlich komplexere Aufgaben ausführen und innerhalb ein- und desselben Workflows auf die verschiedensten, voneinander losgelösten Anwendungen zugreifen. Enterprise-RPA-Plattformen ermöglichen dabei eine unternehmensweite Governance.
5. Software-Roboter arbeiten ausschließlich im Backend.
So genannte „Unattended Robots“, also Software-Roboter, die auf Servern installiert sind und dort rund um die Uhr im Hintergrund Prozesse ausführen, bilden nur die eine Hälfte der RPA-Mannschaft. Die andere besteht aus „Attended Robots“.
Das sind Software-Roboter, die sich direkt auf den Endgeräten der Mitarbeiter befinden und ihnen dort Routineaufgaben abnehmen – sei es auf direkten Befehl hin oder ausgelöst durch bestimmte Ereignisse. Den größten Nutzen können Unternehmen aus RPA ziehen, wenn sie beide Arten einsetzen und ihre Arbeit gezielt koordinieren.
6. Software-Roboter machen keine Fehler.
Software-Roboter führen – ohne nachzudenken – einfach das aus, was man ihnen einprogrammiert. Werden fehlerhafte Workflows automatisiert, setzen die Roboter eben diese um – im Extremfall tausendfach. Deshalb ist es unerlässlich, die Prozesse vor der Automatisierung von Fehlern zu bereinigen und die Roboter in der Anfangsphase zu überwachen.
7. RPA kommt ohne IT-Abteilung aus.
Fortschrittliche RPA-Lösungen ermöglichen es in der Tat, dass die Mitarbeiter in den Fachabteilungen ihre Prozesse per Drag-and-Drop selbst automatisieren. Die zentrale IT muss diese Automatisierungen aber zentral verwalten und warten. Nur dann können Unternehmen eine hohe Qualität der automatisierten Prozesse, ihren effizienten Einsatz und eine globale Governance gewährleisten.