Eine von ThoughtSpot gesponserte Studie der Harvard Business Review Analytic Services zeigt eine Verbindung zwischen der Befähigung zu Entscheidungen von Mitarbeitern an vorderster Front und der Leistung von Unternehmen. Der Bericht „The New Decision Makers: Equipping Frontline Workers for Success“ analysiert die Ansichten von 464 Führungskräften aus 16 Branchen in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum.
Die Studie fand heraus, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn sie ihre Mitarbeiter an vorderster Front dazu befähigen, im aktuellen Moment wichtige Entscheidungen zu treffen. Tatsächlich statten aber nur wenige ihre Mitarbeiter mit den dafür erforderlichen Ressourcen aus.
Weniger als ein Viertel (24 Prozent) der Unternehmen gab an, dass sie derzeit über eine wirklich dazu befähigte Belegschaft verfügen, und 86 Prozent sind der Meinung, dass ihre Mitarbeiter an vorderster Front bessere Technologie und mehr Einblick benötigen, um im gegebenen Augenblick gute Entscheidungen treffen zu können.
„Qualitativ hochwertige Entscheidungsfindung an vorderster Front führt kurzfristig zu Gewinnen, aber was noch wichtiger ist, sie bringt langfristig bessere Geschäftsergebnisse“, sagte Alex Clemente, Managing Director bei Harvard Business Review Analytics Services. „Der Wechsel zu einer befähigten Belegschaft führt dazu, dass Unternehmen erhebliche Produktivitätssteigerungen und eine höhere Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit erfahren.“
„Ganzheitlicher betrachtet führen diese Bemühungen auch zu mehr Innovation, Umsatzwachstum, Marktposition und Rentabilität. Um dieses Wachstum zu ermöglichen, erwarten wir, dass das Topmanagement zunächst dem Aufbau einer Kultur und eines Teams, das die datengestützte Entscheidungsfindung unterstützt, Priorität einräumt.“
Leader vs. Nachzügler
Laut Studie befähigt nur eine Minderheit von Organisationen (20 Prozent) ihre Mitarbeiter und stattet sie mit digitalen Werkzeugen aus, um fundierte Geschäftsentscheidungen treffen zu können. Diese Organisationen wurden auf der Grundlage anderer gesammelter Daten als Leader identifiziert. Leader haben mit höherer Wahrscheinlichkeit auch in der Vergangenheit Umsatzsteigerungen verzeichnet: 16 Prozent sind um mehr als 30 Prozent gewachsen und ein weiteres Drittel zwischen 10 und 30 Prozent.
Demgegenüber werden mehr als doppelt so viele Organisationen (43 Prozent) als Nachzügler bezeichnet, weil sie es versäumt haben, ihre Belegschaft zu befähigen und effektiv mit den richtigen Werkzeugen auszustatten, um den heutigen Geschäftsanforderungen gerecht zu werden. Bei Leadern ist es weitaus wahrscheinlicher, dass sie Schulungen für die konkrete Anwendung technologiegestützter Erkenntnisse anbieten (73 Prozent gegenüber 33 Prozent im Vergleich zu den Nachzüglern) und einer datengesteuerten Kultur Vorrang einräumen (51 Prozent gegenüber 23 Prozent im Vergleich zu den Nachzüglern).
Führende Unternehmen waren am häufigsten in den Branchen Technologie/Telekommunikation (27 Prozent) und Finanzdienstleistungen (20 Prozent) vertreten, während Nachzügler in der verarbeitenden Industrie (18 Prozent), im Regierungs- und Bildungswesen (17 Prozent) sowie im Gesundheits- und Pharmabereich (15 Prozent) angesiedelt waren. Die befragten „Nachzügler“ sagten zehnmal häufiger als die Leader, dass ihr oberstes Management nicht will, dass Mitarbeiter an vorderster Front Entscheidungen treffen (42 Prozent gegenüber 4 Prozent).
Leader profitieren in hohem Maße vom Aufbau einer stärker digital vernetzten und befähigten Belegschaft. Die Befragten, die diesen Weg eingeschlagen haben, ernten bereits die Früchte: 72 Prozent gaben an, dass die Produktivität durch die Befähigung der Mitarbeiter an vorderster Front zumindest mäßig gestiegen ist, 69 Prozent erklärten, dass sich die Interaktion und die Zufriedenheit sowohl der Kunden als auch der Mitarbeiter gesteigert haben, und 67 Prozent sagten aus, dass sie die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen dadurch verbessern konnten.
Hindernisse in der Entscheidungsfindung
Organisationen sind nicht in der Lage, die Vorteile einer vollständig befähigten Belegschaft auszuschöpfen, wenn sie nicht die Hindernisse überwinden, die den Entscheidungsprozess beeinflussen. Gegenwärtig ist die größte Hürde auf dem Weg zur Befähigung der Beschäftigten an vorderster Front das Fehlen eines wirksamen Change-Management- und Umsetzungsprozesses (44 Prozent). Darüber hinaus gibt fast ein Drittel (31 Prozent) an, dass der Mangel an Kompetenzen zur angemessenen Nutzung von technologiegestützten Erkenntnissen ein Hindernis darstellt.
Obwohl fast alle Befragten (91 Prozent) sagen, dass Manager und Vorgesetzte eine wesentliche Rolle bei der Befähigung von Mitarbeitern an vorderster Front spielen, gibt mehr als die Hälfte (51 Prozent insgesamt, 66 Prozent bei den Nachzüglern) an, dass Manager und Vorgesetzte nicht ausreichend über die richtigen Werkzeuge, Schulungen und Kenntnisse verfügen, um Mitarbeiter an vorderster Front angemessen zu befähigen.
Kritische Erfolgsfaktoren zur Stärkung der Mitarbeiter an vorderster Front
Wie eine voll befähigte und produktive Organisation der Mitarbeiter an vorderster Front funktioniert, können Unternehmen von den Leadern lernen. Erstens ergab die Untersuchung, dass die Befähigung der Mitarbeiter an vorderster Front von der Unterstützung des Topmanagements abhängig ist. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass die Führungsspitze dafür verantwortlich ist, dass die Mitarbeiter über die Instrumente, die Ausbildung und die Unterstützung verfügen, die sie benötigen, um erfolgreich zu sein.
Nach Aussage der Leader ist insbesondere eine Umstellung auf eine datengesteuerte Kultur für ihre Unternehmensstrategie entscheidend (51 Prozent gegenüber 23 Prozent bei den Nachzüglern). Infolgedessen investieren Leader stärker als andere in digitale Fähigkeiten, die die Arbeit an vorderster Front verändern sollen: Sie erwarten, dass ihre Unternehmen in den nächsten zwei Jahren weitgehend Kollaborations-Tools (55 Prozent) und Self-Service-Analysen (54 Prozent) einführen werden.
Branchenübergreifend kann auch stärker in die Ausbildung von Mitarbeitern investiert werden. Heute investieren nur zwei Drittel in Programme, die den Arbeitnehmern den Umgang mit neuen Technologiewerkzeugen vermitteln, und weniger als die Hälfte (46 Prozent) investiert in Programme, die den Arbeitnehmern zeigen, wie sie die Erkenntnisse, die diese Technologien bieten, effektiv anwenden können.