Während die COVID-19-Fälle weiter ansteigen, sind Lockdowns und Homeoffice Teil unseres Alltags geworden. Trotz neu angenommener Sicherheits-Gewohnheiten wurde im ersten Quartal 2020 ein Anstieg von 350% bei Phishing-Webseiten gemeldet. Dadurch, dass die Menschen mehr Zeit online verbringen, wird das Risiko voraussichtlich nur steigen.
Anhand der Erfahrungen aus dem ersten Lockdown gibt Daniel Markuson Experte für digitale Privatsphäre bei NordVPN Tipps wie man während des zweiten Lockdowns sicher und produktiv zu Hause arbeiten kann.
1. Sorgen Sie für bequeme Arbeits- und Ruheplätze
Da das Homeoffice zur neuen Normalität geworden ist, ist ein bequemer Arbeitsplatz eine Investition, die viele Büroangestellte bereits getätigt haben. Ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz macht aber nicht automatisch produktiver. Planen Sie eine bildschirmfreie Zeit ein. Eine Umfrage vom NordVPN zeigt, dass ein durchschnittlicher Amerikaner 95% und ein durchschnittlicher Deutscher 81% seiner wachen Zeit an verschiedenen Geräten verbringt.
Trennen Sie im Homeoffice strikt zwischen Arbeit und Entspannung - anderenfalls verschwimmen die Grenzen. Das wiederum führt zur übermäßigen Nutzung der Technologie. Die Arbeit im Homeoffice wird weiterhin eine Herausforderung für deine Produktivität darstellen, aber eine angemessene Einrichtung ist entscheidend, um dies zu überwinden.
2. Vorsicht beim Herunterladen neuer Apps und Dienste für Arbeit und Freizeit
Kaufen Sie nur von seriösen Quellen. Selbst wenn die App aus dem offiziellen Store stammt, lieber zweimal hinschauen. Besitzt sie gute Rezensionen? Nicht vergessen, die Berechtigungen für mobile Apps zu prüfen - manche davon sammeln unnötige Daten und können diese mit Dritten teilen. Durch die Zunahme neuer Apps und digitaler Dienste haben die Menschen mehr Online-Konten während der Pandemie erstellt.
Der durchschnittliche Nutzer besitzt um die 100 Passwörter, wie eine durch den Passwortmanager NordPass durchgeführte Studie zeigt. Es gab 25% mehr Passwörter als noch im Februar 2020, als COVID-19 die Welt traf. Aber bereits zum fünften Mal in Folge sind die weltweit beliebtesten Passwörter „123456“ und „password“ (Passwort). Natürlich ist es ermüdend, sich immer wieder ein neues sicheres Passwort auszudenken. Deswegen sind Passwort-Manager hilfreich und entlasten die User bei gleichzeitiger Erhöhung der Account-Sicherheit.
3. Behalten Sie ihre Routine bei
Seit dem Beginn der Pandemie müssen viele Arbeitnehmer aufgrund verkleinerter Teams, weniger Ressourcen und mehr Arbeit ein „All-Hands-on-Deck“ Tempo halten. Dies führte unweigerlich zu längeren Arbeitsstunden und dazu, dass gesunde Gewohnheiten unter den Tisch fielen. Daten von NordVPN zeigen, dass Angestellte zusätzliche 2,5 Stunden während der COVID-19-Pandemie arbeiten. Dieser plötzliche Anstieg der Arbeitsstunden stand im direkten Zusammenhang mit der verordneten mobilen Arbeit.
Zusätzlich gibt Workplace Insight an, dass 29% der Menschen sich unter Druck gesetzt fühlen, aufgrund fehlender Jobsicherheit Überstunden zu machen. 52% der Umfrageteilnehmer leisten diese ohne zusätzliche Bezahlung. Neben längeren Arbeitsstunden berichten Angestellte zudem über Einsamkeit und vermehrten Schwierigkeiten in der Kommunikation in den Teams. Währenddessen glauben viele IT-Experten, dass Angestellte im Homeoffice das größte Sicherheitsrisiko darstellen.
4. Bleiben Sie cyberbewusst, um für den Arbeitgeber kein Risiko für einen Hack zu sein
Die Anzahl der Cyberangriffe hat während der Pandemie zugenommen - und damit auch die Datenschutzverletzungen durch ausgehende E-Mails. Laut dem Egress-Bericht passieren solche Datenschutzverletzungen alle 12 Arbeitsstunden, und Angestellte sind oftmals das schwächste Glied in der Cyber-Sicherheitskette.
Darüber hinaus hat eine Umfrage durch den Passwortmanager NordPass offenbart, dass 62% der Angestellten für die Telearbeit im Jahr 2020 private PCs verwendeten, was sie für Cyberkriminalität anfällig machte. Private Laptops verfügen häufig nicht über die nötige Sicherheitssoftware, wie ein Antiviren-Programm oder ein Business-VPN. Hinzu kommt, dass die Leute eher dazu neigen, entspannter zu sein, wenn sie private Computer verwenden - sie laden unter Umständen Games herunter, surfen auf unsicheren Webseiten und klicken auf verdächtige Links.
Trotz alledem sagten laut dem CyberSecurity Insights Report 70% der Teilnehmer, dass ihr Arbeitsplatz den Angestellten derzeit keine Schulung zum Thema Cybersicherheit anbiete. Mehr als die Hälfte der Befragten (52%) sagten, dass Cybersicherheit für ihr Unternehmen keine Priorität habe.
Zudem zeigt die Analyse des Datenverschlüsselungstools NordLocker, dass die Menschen 19,5-mal mehr Daten verschlüsselten. Durch die Arbeit im Homeoffice stieg das Bedürfnis, private Daten wie Fotos und arbeitsbezogene Daten zu verschlüsseln. Statt 0,6 GB im März 2020 stieg der Umfang der verschlüsselten Daten pro Nutzer auf 11,7 GB im November 2020.