Während eine Initiative zur digitalen Transformation auf die andere folgt, zeigt eine repräsentative Studie von Alteryx, dass deutsche Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen rund um zentrale digitale Fertigkeiten vernachlässigen. Demnach werden fehlende Datenkompetenzen in der Breite der Belegschaft zu einem zentralen Bremser für die digitale Transformation deutscher Unternehmen.

Während der Pandemie wurden die sowieso schon wenigen Weiterbildungsmaßnahmen rund um Daten und Analyse sogar noch zurückgefahren. Vielen Führungskräften ist klar, dass dies zum Problem für ihre Organisation werden kann: 42 Prozent der Top-Manager auf C-Level, VP-Level oder Abteilungsleiterebene befürchten demnach, dass ihr Unternehmen aufgrund schwacher Datenkompetenz im Wettbewerb zurückfällt.

26 Prozent der IT-Kräfte stimmen mit dieser Einschätzung überein. Dabei könnte ein Kern des Problems auf der Führungsebene selbst liegen: Fast zwei Drittel (62%) der Mitarbeiter sehen die Verantwortung für Weiterbildungsinitiativen beim oberen Management, doch dort kämpfen so manche noch selbst mit den Inhalten möglicher Programme: Knapp ein Drittel (32%) fühlt sich überfordert vom Thema.

Erst zwölf Prozent der IT-Mitarbeiter haben laut Studie ihre persönliche Datenweiterbildungsreise begonnen, weitere sieben Prozent haben diese bereits abgeschlossen. Auf dieser Reise begegnen sie Hürden: Zu oft werden Mitarbeiter in alltägliche Aufgaben hineingezogen, wenn sie sich eigentlich weiterbilden hätten sollen (37%), und einige wissen gar nicht, wie sie das Thema überhaupt angehen sollen (15%).

Ermutigend ist aber, dass die große Mehrheit der Befragten (85%) motiviert ist, mehr über Daten und Analyse zu lernen – und das obwohl sich mehr als ein Drittel (35%) davon keine Gehaltsverbesserung versprechen. Nur neun Prozent aller IT-Mitarbeiter, die mit Daten arbeiten, wollen sich keine weiteren Daten- und Analyseskills aneignen.

Drei zentrale Herausforderungen in Bezug auf Verbesserungen der Datenkompetenz

  • Viele Mitarbeiter hätten gerne die Fähigkeiten, mittels Daten- und Analysefertigkeiten anspruchsvolle Aufgaben zu erfüllen – das Management bietet dafür aber zu wenig Unterstützung an. Während der Pandemie wurden entsprechende Trainings in vielen Fällen sogar zurückgefahren, berichtet mehr als ein Drittel aller (35%) sowie der IT-Mitarbeiter (38%).

  • Die Verantwortung für die Ausbildung rund um Daten verschiebt sich: Fast zwei Drittel der Arbeitnehmer (62%) sind der Meinung, dass die Weiterbildung in der Verantwortung der Unternehmensleitung liegen sollte. Lediglich drei Prozent trauen die Initiative ihrer HR-Abteilung zu.

  • Die Studie weist zudem auf eine längerfristige Herausforderung hin: Welche digitalen Kompetenzen benötigt werden, verändert sich schnell – dennoch glauben mehr als die Hälfte (59%) der C-Suites, VPs und Geschäftsbereichsleiter, dass heutige Daten- und Analysefertigkeiten auch in fünf Jahren noch ausreichend sein werden.

Strategien zur Förderung des Kompetenzaufbaus

  • Formalisierung einer klaren Datenstrategie sowie Weiterbildungsprogramme, die die Kernkompetenzen über den gesamten Analyseprozess hinweg stärken. Fast ein Viertel der IT-Mitarbeiter (24%) gaben an, dass sie überhaupt keine Schulungen zu dem Thema erhalten. 41 Prozent haben zu wenig Zugang zu Datenspezialisten oder Mentoren und 44 Prozent berichten von nicht ausreichender Unterstützung durch Führungskräfte.

  • Etablierung eines Dreiklangs aus kulturellen, technologischen und Weiterbildungsinitiativen für die digitale Transformation: Vor allem die Weiterbildung der Belegschaft hat mit dem Tempo der beschleunigten Transformation durch die Pandemie nicht Schritt gehalten. Obwohl viele im Unternehmen Wettbewerbsnachteile aufgrund fehlender Datenkompetenzen befürchten, wird noch immer zu wenig priorisiert, finanziert und inzentiviert.

  • Schaffung einer Kultur der Datenanalyse durch Führungskräfte top-down, um die Qualifikationslücke zu schließen: Ganz oben auf der Liste steht, die Mitarbeiter für die Verbesserung ihrer Datenkompetenz zu begeistern. Die Integration von Anreizprogrammen zur Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen und die Belohnung des Mehrwerts, den diese Fähigkeiten mit sich bringen, sind der Schlüssel dazu.

Roger Illing, Vice President Central & Eastern Europe, bei Alteryx, sagt dazu:
„Die Qualifikationslücke kann die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft auf globaler Ebene ernsthaft beeinträchtigen. Besonders im Zuge der Digitalisierung ist Datenkompetenz die Fähigkeit, die sich sowohl kurz- als auch langfristig auszahlen wird. Wir müssen weg von zeitraubenden manuellen Aufgaben und hin zur automatisierten Datenanalyse. Wenn Unternehmen das wahre Potenzial ihrer Initiativen zur digitalen Transformation ausschöpfen möchten, dann müssen sie ihre Mitarbeiter jetzt mit Weiterbildungsinitiativen fördern.

Nur so kann die breite Belegschaft mit Hilfe von Daten bessere Entscheidungen treffen und geschäftliche Veränderungen herbeiführen. Die Transformation wird ausgebremst durch die Kluft zwischen dem hohen geschäftlichen Wert, der diesen Fähigkeiten zugeschrieben wird, und den Ressourcen, die für die Weiterbildung in diesem Bereich aufgewendet werden. Da die formale Bildung noch Jahrzehnte davon entfernt ist, mit der Unternehmensrealität gleichzuziehen, liegt es in der Verantwortung der einzelnen Unternehmen, Anreize für die Arbeitnehmer zu schaffen und zu zeigen, dass jeder Kompetenzzuwachs belohnt wird."

Methodik
Alteryx beauftragte das Marktforschungsunternehmen YouGov mit der Befragung von mehr als 3.000 Angestellten, die tagtäglich mit Daten arbeiten, in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die Umfrage wurde im Mai und Juni 2021 durchgeführt.

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