Canonical und Vodafone testen zusammen eine neue Technologie, die Fernseher, Computer, Wearables und andere Alltagsgegenstände in „Cloud-Smartphones“ verwandeln soll. Die Technologie nutzt dafür die Anbox Cloud und die Leistungsfähigkeit intelligenter Mobilfunk-Netze. Vodafone zeigt den Prototyp des Cloud-Smartphone auf dem Mobile World Congress (MWC) 2022 in Barcelona.

Zu sehen ist das Konzept eines Smartphones, das vollständig in der Cloud läuft, während die Grundfunktionen auf dem Gerät des Nutzers verbleiben. Mit Hilfe der Anbox Cloud von Canonical kann Vodafone einen Software-Stack testen, der die Implementierung des Android-Betriebssystems in der Cloud ermöglicht. Dafür wird die gesamte Datenverarbeitung in eine virtuelle Maschine verlagert.

Auf diese Weise muss das genutzte Gerät nur grundlegende Videodekodierungsfunktionen nutzen, so dass einfache Objekte Smartphone-Aufgaben übernehmen können. Die Integration von Funktionen, die auf dem physischen Gerät verbleiben, wie Kamera, Standortbestimmung oder verfügbare Sensoren, bietet dem Nutzer eine Umgebung, die sich nicht von dem unterscheidet, was er normalerweise gewohnt ist.

Durch das Auslagern rechen-, speicher- und energieintensiver Anwendungen von Geräten (x86 und Arm) in die Cloud können Endnutzer fortschrittliche Workloads via Streaming direkt auf ihrem Gerät nutzen. Anbox Cloud ermöglicht es Entwicklern außerdem, eine On-Demand-Anwendung über eine Plattform bereitzustellen, die eine bessere Kontrolle über die Leistung und die Infrastrukturkosten bietet. Zusätzlich haben sie dabei die Flexibilität, diese je nach Nutzerbedarf zu skalieren.

Vodafone hat sich für die Zusammenarbeit mit Canonical entschieden, weil das Unternehmen über umfangreiche Erfahrungen bei der Android-Virtualisierung verfügt und mit seinem Produkt Anbox Cloud Millionen von Anwendungen in der Cloud replizieren und speichern kann.

„Canonical will Kunden in die Lage versetzen, neue Innovationen voranzutreiben, in diesem Fall über die Zusammenarbeit mit Vodafone im Rahmen des Cloud-Smartphone-Projekts", so Simon Fels, Technical Lead von Anbox Cloud bei Canonical. „Mit der richtigen Teamarbeit und Technologie ist es spannend zu sehen, was mit 5G heute möglich ist.“

Ähnlich wie beim Vodafone-Anwendungsfall vereinfacht Anbox Cloud auch die Einführung von Cloud-Gaming: dabei werden grafik- und speicherintensive mobile Spiele für eine große Anzahl von Nutzern so skaliert, dass die von Spielern geforderte Reaktionsfähigkeit und extrem niedrige Latenzzeiten nicht beeinträchtigt werden.

Darüber hinaus ermöglicht Anbox Cloud Unternehmen, ihre digitale Transformation zu beschleunigen, indem sie Arbeitsplatzanwendungen direkt auf den Geräten ihrer Mitarbeiter bereitstellen und gleichzeitig den Datenschutz und die Einhaltung von Vorschriften gewährleisten können.

Anbox Cloud kann in der öffentlichen Cloud mit unendlicher Kapazität, hoher Zuverlässigkeit und Elastizität gehostet werden oder in einer privaten Cloud-Edge-Infrastruktur, wo niedrige Latenzzeiten und Datenschutz Priorität haben. Anbieter von öffentlichen und privaten Cloud-Diensten können Anbox Cloud für die Bereitstellung von mobilen Anwendungen in einem PaaS- oder SaaS-Modell in ihr Angebot integrieren.

Telekommunikationsanbieter können außerdem innovative Mehrwertdienste auf der Grundlage virtualisierter mobiler Geräte für ihre 4G-, LTE- und 5G-Mobilfunknetzkunden entwickeln.

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