Mitarbeitergeführten Prozessen von Industrieunternehmen und Fabriken kommt in Zeiten des Fachkräftemangels eine Schlüsselrolle zu, denn die Mitarbeiter sind in der Produktion unersetzlich und wichtiger als jemals zuvor. Daher sollten sie in einer Ära der zunehmenden Digitalisierung auf keinen Fall vergessen werden!
Benjamin Brockmann, Co-Founder und CEO von Operations1, erläutert wie Unternehmen ihre Mitarbeiterbindung mit Connected Work verbessern können.
„Set Course!“ - Klare Ziele als Fundament
Unternehmen müssen sich vor der Digitalisierung konkrete Ziele stecken, um Strategien auch effizient umsetzen und verfolgen zu können. Unsere Vision „Empower every worker around the world“ hat uns bis heute dazu gebracht, Operations1 auch produktseitig viel größer zu denken. Das fing zunächst mit einer Checklisten-App an und wurde dann schnell etwas viel Größeres.
Gemeinsam mit unserem Team möchten wir groß denken und ein global agierendes Unternehmen bauen, das operative Mitarbeiter (Werker, Deskless Worker) in ihrer täglichen Arbeit aktiv unterstützt und ihnen den Arbeitsalltag mittels digitalisierter Abläufe erleichtert. Denn die Anforderungen an operative Mitarbeiter werden in den kommenden Jahrzehnten steigen, da Produktionsprozesse komplexer werden. Unser Ziel ist klar: Wir möchten die digitale Transformation aktiv mitgestalten und dabei immer den Nutzen für den Mitarbeiter in den Fokus stellen.
„Break the Hierarchies“ - Mitarbeitern ebenbürtig begegnen
Wir haben in den ersten beiden Jahren von Operations1 als Gründerteam viel Zeit in den Fabriken unserer Kunden verbracht und quasi neben Maschinen und Fertigungshallen den Programmcode geschrieben. So konnten Digitalisierungslösungen definiert werden, die für die Mitarbeiter einen wirklichen Mehrwert generieren und damit zu mehr Zufriedenheit beitragen. Dank App-Unterstützung werden zum Beispiel standardisierte Prüfungsprozesse digital automatisiert.
Dadurch können Mitarbeiter entlastet, starre Prozesse aufgebrochen und mehr Selbstständigkeit und Vertrauen gefördert werden. Was ich besonders spannend finde: Trotz großer Innovationsoffensiven der führenden Fabriken Deutschlands besteht häufig noch eine Diskrepanz, wie dynamisch und „mitarbeitergerecht“ die Systeme vor Ort wirklich sind.
Zwar ist der Digitalisierungsgrad häufig schon sehr hoch, es ist jedoch ein massiver Unterschied, ob PDFs von Mitarbeitern auf Touchscreens durchgescrollt werden, oder ob eine interaktive, dynamische Lösung im Einsatz ist, über die der Mitarbeiter kommunizieren sowie Informationen rückmelden kann und wo er durch mediale Inhalte wie Videos reichhaltige Informationen bereitgestellt bekommt. Das stärkt also auch die Unternehmen hinter den Mitarbeitern und hilft ihnen dabei, sich zukunftsfähig aufzustellen.
„Your turn!“ - Mitarbeiter stärken und Aufgaben abgeben
Ich finde es spannend, neue Problemstellungen zu entdecken und diese durch Innovationen zu lösen. Hierbei spornt mich mein Erfindergeist an. Früher war ich selbst Entwickler, der sich in den Programmcode gestürzt hat und heute hilft mir der Erfindergeist eher in der Produktentwicklung bei der Schaffung neuer Lösungen. Manchmal fällt es mir daher schwer, nicht selbst nochmal Hand an den Programmcode zu legen und ein paar Stunden Code zu schreiben.
Aber um die Mitarbeiter auf dem Campus zu stärken, die operative Exzellenz des Unternehmens zu steigern und die Zukunftsfähigkeit der Produktion zu sichern, müssen wir lernen, Aufgaben abzugeben. Gerne möchte ich daher in Sachen Leadership, New Work und Nachhaltigkeit ein paar Dinge mit auf den Weg geben: Das Vertrauen ins Team ist Dreh- und Angelpunkt, denn meistens schlummern dort noch viel bessere und innovativere Ideen als die, die man selbst hat. Außerdem ist aber auch die Förderung persönlicher Präsenz und Mitgestaltung wichtig.
Gleichzeitig sollten die Teams flexibel und eigenständig arbeiten können, von wo aus sie auch wollen. Bei Operations1 haben wir das Ziel und Mindset, Papierberge in Fabriken zu ersetzen und möchten gemeinsam mit zukunftsweisenden Schritten innerhalb der Industrie voranschreiten. Nachhaltigkeit ist zu Recht eines der wichtigsten Themen der gesamten Wirtschaftswelt geworden.
„That’s the Spirit!“ - Corporate Identity vorleben und bewahren
Für uns stand der Mensch schon immer im Mittelpunkt – das ist unser Leitsatz. Daher ist es wichtig, diesen Spirit niemals aus den Augen zu verlieren, denn er ist Teil unserer Unternehmens-identität und trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung bei. Und auch der immer bedrohlicher anwachsende Fachkräftemangel macht uns klar, wie wichtig es ist, in Ausbildung, Weiterbildung und Work Experience zu investieren, um Mitarbeiter nachhaltig zu motivieren und zu halten.
Digitalisierung und gemeinsamer Erfolg können Schlüsselelemente hierfür sein. Zudem zeichnen durchdachte Digitalisierungsstrategien Unternehmen als moderne Vorreiter aus und machen sie auch gegenüber Nachwuchskräften der kommenden Generation attraktiver.
„Let’s Talk about it“ - Kommunikation fördern und Feedback einfordern
Die Vernetzung und Unterstützung der operativen Mitarbeiter werden auch zukünftig ein großes Tätigkeitsfeld bleiben. Wichtig ist hier das Credo: Immer pragmatisch Schritt für Schritt vorgehen, die Mitarbeiter mitnehmen und einbinden, statt abzuhängen.
Das kann auch bedeuten, ganz konkret Mitarbeiterbefragungen und Feedbackrunden zu starten, um herauszufinden, wo Prozessoptimierungen durch digitale Anwendungen gewünscht oder erforderlich sind. Kurz: Jeder Handlungsschritt, jede Entscheidung sollte mitarbeiterzentriert vorgenommen und geteilt werden!