Im Rettungswesen zählt jede Sekunde, sei es bei Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen oder bei Bränden und Unfällen. Die entscheidende Unterstützung für ein effizientes Rettungswesen bietet eine umfassende Digitalisierung. Sie beseitigt manuelle Arbeitsabläufe, automatisiert Prozesse und vernetzt Daten.
VOMATEC sieht dabei drei Kernmaßnahmen, die das Rettungswesen auf ein neues Level heben können:
- Die Datenvernetzung
Vielfach nutzen Leitstellen und Einsatzkräfte vor Ort unterschiedliche Systeme. Die Verknüpfung dieser Systeme mit einer Weiterleitung relevanter Daten kann zu einer deutlichen Prozessoptimierung im Rettungswesen führen, etwa hinsichtlich einer verbesserten Koordination unterschiedlicher Hilfsorganisationen. Voraussetzung dafür ist die Digitalisierung der Infrastruktur mit der Vernetzung der Datenlandschaft und der Beseitigung von Medienbrüchen.
Dadurch können Verantwortliche bei Vorfällen verschiedenster Art sehr schnell situationsgerechte Entscheidungen auf Basis aktueller Informationen treffen. Wichtig ist dabei, dass die Digitalisierung auch eine Automatisierung beinhaltet, das heißt zum Beispiel, dass vor Ort erhobene Daten automatisch in strukturierter Form weitergeleitet werden.
- Die Eliminierung manueller Prozesse
Manuelle Prozesse gehen in Krisensituationen zulasten der Geschwindigkeit. Außerdem sind sie anfällig für menschliche Fehler. Solche Prozesse sollten weitestgehend eliminiert werden. Gerade mündliche Datenweitergaben oder papierbasierte Verfahren sind oft ein Grund für verzögerte Rettungsmaßnahmen. So statten Rettungskräfte Unfallopfer in der Regel mit Patientenanhängekarten oder Armbändern aus. Eine schnelle Kategorisierung und Priorisierung von Verletzten mit einer zielgerichteten Verteilung von Personen nach Verletzungsmustern auf bestimmte Kliniken wird damit erschwert.
Als Alternative hierzu bieten sich digitale Lösungen in Form von vernetzten IoT-Geräten an, die Rettungskräfte Unfallopfern umhängen. Dadurch ist eine effiziente, reibungslose und automatische Weiterleitung von Informationen über einen Patienten – zum Beispiel hinsichtlich Triage, medizinischer Erstversorgung oder Verdachtsdiagnose – an Einsatzkräfte oder die Einsatzleitung möglich.
- Die Nutzung von ausfallsicheren Systemen
Die Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung sind wichtige Maßnahmen für die Effizienzverbesserung im Rettungswesen. Dabei darf ein Aspekt aber nicht vergessen werden: Die genutzten Systeme müssen robust und vor allem ausfallsicher sein. Bei Vor-Ort-Einsätzen ist folglich die eventuell unzureichende Mobilfunkabdeckung zu beachten. Idealerweise unterstützen digitale Systeme deshalb verschiedene Übertragungskanäle, nach Möglichkeit auch eine autarke Kommunikation. Ein Beispiel hierfür wären Einsatzfahrzeuge, auf denen die notwendige Hardware für eine von Online-Services unabhängige Informationsübertragung installiert ist.
„Bei der Optimierung des Rettungswesens und der kommunalen Gefahrenabwehr wird, wie in anderen Bereichen auch, an der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung kein Weg vorbeiführen“, erklärt Dr. Stephan Heuer, Geschäftsführer bei VOMATEC. „Hierbei müssen allerdings noch einige Hindernisse überwunden werden, etwa hinsichtlich technischer Fragestellungen wie der Schnittstellenproblematik oder der heterogenen Strukturen im föderalen System in Deutschland. Durch die verschiedenen Naturkatastrophen der jüngsten Vergangenheit sind diese Themen aber auch auf die politische Agenda gerückt. Wir sollten folglich optimistisch in die Zukunft des Rettungswesens blicken können.“