NTT hat die Ergebnisse seiner aktuellen Nachhaltigkeitsstudie veröffentlicht. Eines der zentralen Ergebnisse der gemeinsamen Nachhaltigkeitsstudie von NTT und NetApp ist, dass bis zu 60 Prozent aller Daten von Unternehmen ungenutzt bleiben. Diese unnötige Haltung von Daten und der Aufwand für die Beseitigung des Datenmülls wirken sich nachweislich negativ auf die Nachhaltigkeitsziele von Unternehmen aus.
Die Online-Befragung hat das unabhängige Analyse- und Beratungsunternehmen Omdia durchgeführt. Daran nahmen 312 Geschäftsführer und leitende Angestellte von Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitenden aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden teil.
Die Teilnehmer sind sich einerseits sehr wohl darüber im Klaren, dass der ökologische Fußabdruck ihres Unternehmens für dessen langfristigen Erfolg von essenzieller Bedeutung ist. Dennoch waren sich andererseits 67 Prozent von ihnen der ökologischen Folgen ihrer Datenstrategie nicht bewusst.
Zwar sieht mehr als die Hälfte (58 Prozent) von ihnen die IT-Abteilung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen als entscheidend an, jedoch betrachten die Administratoren die Beseitigung unnötiger und unerwünschter Daten aus den Datenbeständen nicht immer als oberste Priorität. Stattdessen legen sie mehr Wert auf den Kauf und die Installation von energieeffizienten Geräten.
Die enormen Datenbestände zu reduzieren, belastet Unternehmen zunehmend: Rund ein Drittel der Befragten gab an, sich mit der Aufgabe überfordert zu fühlen. Weitere zwei Drittel sehen in den wachsenden Datenmengen ein Problem, mit dem sie sich dringend beschäftigen müssen.
Viele IT-Experten zögern bei der Beseitigung von Datenmüll, denn zum einen ist die Arbeit sehr aufwendig und zum anderen besteht immer das Risiko, dass etwas Nützliches gelöscht wird. Andere beklagen, dass es enorm schwierig ist, eine Zustimmung der Geschäftsführung für Aufräumaktionen zu erhalten.
Die Teilnehmer der Studie wurden überdies zu den Gründen befragt, die sie daran hindern, ihre Nachhaltigkeitsstrategien voranzutreiben. Etwa die Hälfe der Befragten gab an, dass die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die ihre Visionen und Ziele nicht teilen, eine der größten Herausforderungen sei.
Der Mangel an Verständnis dafür, wie sich verschiedene Technologien auf die Nachhaltigkeit auswirken, verschärft diesen Umstand zusätzlich. Und auch das eingeschränkte Bewusstsein für den Einfluss der Datenspeicherung auf die CO2-Emissionen ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Faktor.
„Die Cloud für die Datenspeicherung zu nutzen, ist grüner. Über 80 Prozent der in unserer Studie befragten Unternehmen bestätigten den positiven Einfluss der Cloud auf ihre CO2-Emissionen“, erklärt Kai Grunwitz, CEO von NTT Ltd. Deutschland.
„Was Nachhaltigkeitsinitiativen neben der Nutzung traditioneller IT-Infrastrukturen ebenfalls deutschlandweit torpediert, ist das Vorhalten von sprichwörtlichem Datenmüll. Dabei müsste das gar nicht sein, denn allein in Deutschland nutzen Unternehmen bis zu 60 Prozent der verfügbaren Daten überhaupt nicht. Ein konsequenter Frühjahrsputz in den Rechenzentren wäre durchaus angebracht – dann klappt es auch mit der Nachhaltigkeit.“