Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz über ChatGPT hat maßgeblich die Entwicklung und Trends der IT-Branche im Jahr 2023 beeinflusst. Es ist längst klar, dass dies nur die Spitze eines noch recht unbekannten Eisberges ist, da es viele, darauf basierende Dienste geben wird und auch andere Technologiefirmen wie Google, Apple und Amazon ihr Portfolio dahingehend ausbauen. Wie geht es weiter? Was kommt in den nächsten zwölf Monaten auf die IT-Branche zu?

Sebastian Weiss, Regional Vice President DACH und Kapil Arora, Head of Solution Engineering DACH – beide bei HashiCorp – haben sich dazu Gedanken gemacht. Hier die drei wichtigsten Trends, die das Jahr 2024 prägen werden:

  • Durchbruch von Plattform-Engineering
    Plattform-Engineering ist schon seit einiger Zeit die natürliche Evolution des bekannten DevSecOps-Konzepts aus der Software-Entwicklung – hier allerdings auf Werkzeuge und Arbeitsabläufe einer Organisation angewendet. Laut Gartner werden bis 2026 80 % der großen Software-Engineering-Unternehmen sogenannte Plattform-Engineering-Teams einrichten.

    Diese stellen als interne Anbieter wiederverwendbare Services, Komponenten und Tools für die Anwendungsbereitstellung zur Verfügung. Plattform-Engineering löst so das zentrale Problem der Zusammenarbeit zwischen Softwareentwicklern und -betreibern.

    Beide Gruppen haben die passenden Werkzeuge und Prozesse, um ihre jeweiligen Aufgaben schnell und effizient zu erledigen. Ein Versprechen, dass DevSecOps in den frühen Tagen für diesen Bereich der IT einst gegeben, aber bislang nicht vollständig eingelöst hat.

  • Generative KI rückt weiter in den Mittelpunkt
    Mit dem Aufkommen der generativen KI hat der Computer begonnen, die Sprache der Menschen zu sprechen und spricht damit eine erweiterte Zielgruppe an. Wir stehen an der Schwelle zur Demokratisierung der Technologie. Bald wird buchstäblich jeder in der Lage sein, Anwendungen oder andere produktivitätssteigernde Werkzeuge zu entwickeln, die auf die gleiche Weise geschrieben werden, wie wir miteinander kommunizieren – in natürlicher Sprache.

    Der Schlüssel zum Erfolg für jedes Unternehmen wird dabei eine Datenstrategie sein. Die Industrie hat das Potenzial der generativen KI erkannt. So wird der prozentuale Anteil der IT-Kosten in diesem Umfeld ein zweistelliges Wachstum aufweisen. Das betrifft nicht nur die Randbereiche, sondern den Kern der Infrastruktur. Ein weiterer Aspekt sind die Investitionen in Daten und die darauf beruhenden Lernmodelle.

    Mehr als zuvor gilt, dass Informationen das „neue Öl“ sind. Die Industrie wird also mehr Aufwand und Kosten in diesen Aspekt der generativen KI stecken. Die dritte große Herausforderung liegt im Bereich Wissen und Ausbildung. Wer zu wenig in das Training und die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter investiert, wird nur einen Bruchteil der neuen Technologien nutzen können und das womöglich sogar suboptimal.

  • Ein Muss: Die Eindämmung der unkontrollierten Ausbreitung von sensitiven Daten
    Der im Fachjargon als "Secret Sprawl" bekannte Ausdruck bezieht sich auf die unkontrollierte Verbreitung sensibler Informationen wie Passwörter, API-Keys, Verschlüsselungsinformationen und anderer vertraulicher Daten. Bekannte Beispiele sind Klartext-Passwörter im Software-Quelltext an sich oder in Automatisierungsskripten. Dieses Phänomen stellt eine erhebliche Bedrohung für die Cybersicherheit, den Datenschutz und die allgemeine betriebliche Integrität dar.

    Durch das zunehmende Verschwimmen der Grenzen zwischen lokalen und Cloud-Umgebungen ist die Verwaltung von Geheimnissen noch komplexer als bisher. Schatten-IT, das Fehlen von Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie uneinheitliche Sicherheitsrichtlinien begünstigen das ungewollte Verbreiten und Freigeben der oben genannten sensitiven Information.

    Unternehmen werden 2024 investieren, um die Kontrolle über ihre vertraulichen Informationen zurückgewinnen, robuste Verfahren zur Verwaltung von Geheimnissen zu implementieren und moderne Sicherheitsstrategien einzuführen.

Die hier genannten Trends sind nicht komplett voneinander losgelöst. Im Gegenteil, die potenziellen Überlappungen sind signifikant. Die generative KI kann helfen, Skripte oder Werkzeuge für das Plattform-Engineering zu entwickeln. Diese wiederum können beim Scannen nach Passwörtern im Quelltext oder Github-Verzeichnissen helfen. Wer sich aber auf die Herausforderungen für das Jahr 2024 vorbereiten und proaktiv agieren will, der darf das Gesamtbild nicht aus dem Blick verlieren.

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