Produkt, Preis, Ort (Place) und Werbung (Promotion) – die 4Ps im Marketing ändern sich nicht. Was sich aber im Laufe der Zeit ändert, sind die Tools, Strategien und Kanäle, mit denen Marketer Brand Awareness und Nachfragen schaffen. 2024 wird dabei keine Ausnahme bilden. Doch auch darüber hinaus wird sich der Channel auf Veränderungen einstellen müssen.
Dieter Kehl, Director Sales DACH/CEE/MEA bei OpenText Cybersecurity, beschreibt die anstehenden Veränderungen und welche Maßnahmen Verantwortliche ergreifen können, um die Markenbekanntheit und Nachfrage weiterhin zu steigern.
1. Veranstaltungsteilnehmer werden wählerischer
2023 war das Jahr, in dem Messen, Konferenzen, Summits und Roadshows nach der COVID-19-Pandemie ihr endgültiges Comeback feierten. Entsprechend voll waren die Terminkalender vieler Menschen. Und auch in diesem Jahr stehen in allen Branchen zahlreiche Events an – doch die Teilnehmer werden sich bewusst nur die Highlights herauspicken.
Denn der Aspekt des Networkings ist zwar weiterhin wichtig, ein anderer gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Sie wollen bei diesen Veranstaltungen auch etwas lernen, das sie persönlich in ihrer Arbeit weiterbringt oder das sie in ihrem eigenen Unternehmen umsetzen können. Dies hat nicht zuletzt mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation zu tun, aufgrund derer viele Unternehmen ihre Budgets für Veranstaltungsteilnahmen kürzen müssen.
2. Support und Service statt Swag
Wer eine Messe vorbereitet, macht sich in der Regel auch Gedanken darüber, welche Goodies man Besuchern in die Hand drücken will. Von Süßigkeiten über Stressbälle, Reiseadapter bis hin zu Rucksäcken lässt sich die Liste potenzieller Werbegeschenke ewig fortsetzen. Doch sind sie nur eine nette Geste, aber kein entscheidender Faktor für die Kaufentscheidung.
Essenzieller ist vielmehr das Maß an Support und Service, das vor, während und nach einem Kauf geboten wird. Im neuen Jahr werden Unternehmen daher einen Fokus darauflegen, ihren Kundenservice weiter zu optimieren. Denn dieser ist ebenso wichtig wie das Produkt selbst.
3. Social-Commerce-Kanäle gewinnen an Zugkraft
Das Channel-Marketing muss sich in den nächsten zwölf Monaten auch in anderer Hinsicht weiterentwickeln: Es wird immer wichtiger, soziale Kanäle, Messaging-Apps und Chatbot-Technologien auf neue und innovative Arten zu nutzen. So lassen sich bestehende Kunden halten und neue gewinnen.
Mehr denn je sind dabei überzeugende Inhalte und Botschaften der Schlüssel. Kurze Videos werden in diesem Jahr nichts von ihrer großen Popularität einbüßen, allerdings gewinnen nutzergenerierte Inhalte mit hohem Wiedererkennungswert weiter an Bedeutung. Sie werden daher professionellem Content den Rang ablaufen.
4. KI funktioniert nicht ohne menschliche Note
Künstliche Intelligenz (KI) war das Schlagwort schlechthin des Jahres 2023. Entsprechend sind die Erwartungen hoch, was die Technologie in Zukunft bringen wird. Heute schon wird sie im Channel Marketing für die automatisierte Erstellung von Inhalten und als kreativer Sparringpartner eingesetzt.
Und dennoch braucht es weiterhin menschliche Interaktionen und Begegnungen: Persönliche Treffen und Gespräche sind für Marketer auch in 2024 unerlässlich, damit sie die Vorlieben und Bedürfnisse ihrer Zielgruppen verstehen und effektive Botschaften entwickeln können. Daher wird KI zwar zunehmend für Messaging, Content und kreative Ideen zum Einsatz kommen, aber nicht die persönlichen Einblicke ersetzen, die nur der menschliche Kontakt bieten kann.
5. Channel-Partner müssen KI-Experten werden
Mit den Fortschritten im Bereich KI gehen aber auch neue Risiken einher: So fürchten beispielsweise laut einer Bitkom-Studie 57 Prozent der deutschen Unternehmen, dass generative KI die IT-Sicherheit gefährden könnte. Nichtsdestotrotz werden Unternehmen sich der Technologie nicht versperren, wenn sie langfristig erfolgreich sein wollen. Daher wird 2024 „AI Readiness“ eine wichtige Rolle spielen.
Unternehmen wollen sich für den Einsatz von KI bereit machen, sowohl was die eigene Nutzung von KI angeht als auch im Hinblick auf mögliche Risiken durch Cyberkriminelle. Und dafür werden sie sich an Channel-Partner wenden, von denen sie sich Unterstützung erhoffen bei Fragen wie „An welchem Framework sollen wir uns für unsere KI-Richtlinien orientieren?“, „Wie kommt es in KI-Anwendungen zu Bias?“ oder „Welche neuen Sicherheitsrisiken entstehen, wenn wir Daten über mehrere Umgebungen hinweg miteinander verbinden?“.
Channel-Partner, die sich auf diese Entwicklung einstellen und Antworten auf solche Fragen haben, können ihre Kunden besser auf den Einsatz von KI vorbereiten und sich in einem Markt, der von Unsicherheiten geprägt ist, profilieren.