Während viele Unternehmen das große Potenzial von KI für ihr Unternehmen schon erkannt haben und verstärkt auf die Unterstützung von KI, LLMs oder ML setzen, haben andere Unternehmen noch mit der Digitalisierung zu kämpfen. Doch auch in diesem Jahr wird die Entwicklung von KI-Anwendungen nur weiter voranschreiten. Daher wird es umso wichtiger für Unternehmen, sich auf die digitale KI-Ära vorzubereiten.
Worauf Unternehmen in Zukunft achten müssen, wenn es um die Implementierung von KI geht, beschreibt Moritz Plassnig, Chief Product Officer bei Immuta.
Digitale Transformation im Fokus: Unternehmen auf dem Weg zur KI-Kompetenz
Täglich erscheinen neue KI-Anwendungen und Funktionen, die das Ziel haben, repetitive Aufgaben zu automatisieren oder schlichtweg zu erleichtern. Die Einsatzbereiche der KI sind dabei vielfältig und bieten zahlreiche Möglichkeiten. Das machen sich nicht nur Unternehmen zunutze, sondern auch Cyberbetrüger. Wenn sensible Daten in die falschen Hände geraten, kann das zu schweren Schäden führen, wie erst kürzlich der Deepfake-Betrug in Hongkong zeigte.
Daher werden Regelwerke, die die Fähigkeiten und Auswirkungen der KI berücksichtigen, immer mehr in den Fokus rücken. Dabei legte die Europäische Union mit dem AI Act den Grundstein für eine sichere Entwicklung und Nutzung von KI-Technologien. Aber auch Unternehmen werden sich mit festen Richtlinien und Sicherheitsüberprüfungen für ihr Geschäft auseinandersetzen müssen, um den Schutz über Daten, die sie verwalten, in Zukunft gewährleisten zu können.
Sicherheitssysteme, Prozesse und Richtlinien rücken daher stärker in den Fokus für Unternehmen, um die Privatsphäre ihrer Kunden und interne Daten zu schützen. Dabei sollte dieser Vorgang nicht unterschätzt werden, denn eine Vereinheitlichung der Richtlinien sowie die Umsetzung neuer Sicherheitsvorkehrungen wird viel Zeit und Ressourcen beanspruchen.
Datenvisualisierungen als Navigationsinstrument: Klarheit in der Datenkomplexität
In den meisten Unternehmen erstrecken sich Daten über weitläufige und komplexe Netzwerke und mit der Integration von KI-basierten Tools wird die Datenkomplexität zusätzlich gesteigert. Hier ist der Einsatz von Datenvisualisierungen sinnvoll, um innerhalb des Unternehmens mehr Transparenz zu schaffen. Diese visuellen Darstellungen helfen dabei, die immense Datenflut, vor der Unternehmen stehen, übersichtlicher und organisierter zu gestalten.
Potenzielle Fragen, die sich ansonsten im Zusammenhang mit den Daten ergeben könnten, lassen sich durch Datenvisualisierungen schneller klären. Da autorisierte Mitarbeiter damit auf einen Blick beispielsweise erkennen können, welche Daten im Besitz des Unternehmens sind, wann sie verwendet werden und wo sie sich aktuell zur Bearbeitung befinden.
Die geschaffene Transparenz bildet die Grundlage dafür, optimierte Sicherheitsrichtlinien zuzuweisen und um sicherzustellen, dass Compliance-Vorschriften eingehalten werden. Insbesondere in Zeiten der Einführung neuer KI- und Datenschutzgesetze gewinnen Datenvisualisierungen an Bedeutung. Denn Unternehmen müssen genau wissen, welche Daten vorhanden sind und wie sie genutzt werden, um ihre Sicherheitsstrategie an die sich wandelnden Anforderungen anzupassen.
Datenschutz in der Cloud: Strategien für eine sichere Zukunft
Der Bitkom Cloud Report 2023 zeigt, dass bereits 9 von 10 Unternehmen auf Cloud Computing setzen. Zusätzlich verfolgen immer mehr Unternehmen eine "Cloud-first"-Strategie, wobei jedes zehnte Unternehmen sogar plant, vollständig auf die Cloud umzusteigen. Was eine „Cloud-first“-Strategie besonders auszeichnet ist, dass Projekte und Daten von Anfang an in der Cloud gespeichert werden, was einen standortunabhängigen Zugriff in Echtzeit ermöglicht.
Diese Vorgehensweise ermöglicht es Teams, simultan an Projekten zu arbeiten und Informationen in Echtzeit einzusehen und zu aktualisieren. Für Teams, die noch On-Premise-Lösungen verwenden, wird es zunehmend schwieriger, denselben Arbeitsumfang zu bewältigen wie bereits cloud-migrierte Teams. Mit der wachsenden Cloud-Nutzung steigt jedoch auch die Bedeutung, die Risiken der Cloud zu verstehen und kontinuierlich zu überwachen.
Viele Unternehmen laufen Gefahr, zu hastig zu handeln, um nicht den Anschluss zu verlieren. Führungskräfte sollten besonders bei einem Umzug in die Cloud ausreichend Zeit für die sorgfältige Prüfung und den Vergleich potenzieller Lösungen aufwenden, um mögliche Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und Fehlinvestitionen zu vermeiden. Diese kritische Haltung sollte nicht nur bei der Cloud-Migration, sondern auch bei der Auswahl neuer KI-Anwendungen beibehalten werden.
Das Tempo der KI-getriebenen Entwicklungen wird sich in Zukunft noch weiter beschleunigen, wodurch Unternehmen werden zunehmend unter Druck geraten, mit den Veränderungen Schritt zu halten. Statt überstürzter Handlungen ist es daher ratsam, neue Anwendungen und Lösungen gründlich zu prüfen und sorgfältig abzuwägen, was langfristig sinnvoll ist.
Innovation durch Bildung: Mitarbeiter für die Ära der künstlichen Intelligenz vorbereiten
Die Einführung neuer Technologien setzt außerdem neue Fähigkeiten und besseres Verständnis für KI voraus. Vor allem, weniger technikaffine Angestellte dürfen bei den rauschen Entwicklungen der KI nicht vergessen werden. Dabei können gezielte Trainings zu KI helfen, ihre Mitarbeiter so weit zu schulen, dass sie nicht nur den Unterschied zwischen KI, maschinellem Lernen und Sprachmodellen vermitteln, sondern auch einen Cyberbetrug erkennen könnten.
Die Schulungen tragen dazu bei, das ein höheres Bewusstsein bei den Mitarbeitern geschaffen wird, sodass sie selbst kleinere Übel genauer betrachten, wie beispielsweise Spam oder Phishing-Mails, die schließlich oft als Hintertürchen für Cyberkriminelle dienen.
Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Anwendungen wächst zudem die Vielfalt der zu verwaltenden Daten. Diese Entwicklung wirft essenzielle Fragen zur sicheren Speicherung und kontrollierten Zugriffsgestaltung auf. Angesichts der steigenden Datenmengen werden robuste Datenschutz- und Zugriffskontrollsysteme zu grundlegenden Voraussetzungen für die Zusammenarbeit.
Hierbei werden Unternehmen verstärkt in ihre Sicherheitsabteilungen investieren, um diese mit den erforderlichen Tools und Kompetenzen auszustatten. Diese gezielten Investitionen sind entscheidend, um Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu handeln.