Mit generativer KI erlebt „Right Brain AI“, also eine Künstliche Intelligenz, die kreative Fähigkeiten der rechten menschlichen Gehirnhälfte nachahmt, derzeit einen rasanten Aufstieg. Dieser öffnet aber auch die Tür für einen breiteren Einsatz von eher analytischer „Left Brain AI“. Das zeigt eine aktuelle Studie von Pegasystems.
Die Studie untersuchte den Einsatz von KI aus der Perspektive des menschlichen Gehirns: Setzen Unternehmen eher rationale, analytische KI ein, die Fähigkeiten der linken menschlichen Gehirnhälfte nachahmt („Left Brain AI“)? Oder eher kreative, generative KI, die den Fähigkeiten der rechten Gehirnhälfte entspricht („Right Brain AI“)?
Das Ergebnis: „Right Brain AI“ ist die am häufigsten eingesetzte KI. 44 % der Befragten gaben an, vor allem diese Art zu nutzen (D: 36 %). Die beliebtesten Einsatzzwecke sind dabei kreative oder produktivitätssteigernde Aufgaben wie die Erstellung von Inhalten (weltweit: 61 %, D: 70 %), die Aufbereitung großer Informationsbestände (weltweit: 54 %, D: 52 %) und Chatbots (weltweit und D: 51 %).
Weniger als ein Drittel aller Befragten nutzt vorwiegend „Left Brain AI“ (weltweit und D: 30 %). Zum Einsatz kommen dabei vor allem Tools für prädiktive Analysen (weltweit: 57 %, D: 59 %) und Entscheidungsmanagement (weltweit: 42 %, D: 45 %). Zu gleichen Teilen werden „Left Brain AI“ und „Right Brain AI“ von 25 % der Befragten genutzt (D: 34 %).
Weitere Ergebnisse der Studie:
- Die Ausgaben für KI steigen ebenso wie die Erwartungen
92 % der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass sie den Einsatz von KI in den nächsten fünf Jahren ausweiten werden (D: 90 %). 74 % sind „extrem“ oder „sehr“ zuversichtlich, dass KI ihrem Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen transformativen Mehrwert bringen kann (D: 82 %). Mit 82 % erwartet die große Mehrheit, dass sie in den nächsten drei Jahren ihre Gewinnsteigerung bis zur Hälfte direkt auf den Einsatz von KI zurückführen kann (D: 89 %).
Allerdings geben auch 85 % bis zur Hälfte ihres jährlichen IT-Budgets für KI-Lösungen aus (D: 91 %). 77 % räumen ein, dass sie schon einmal wegen einer fehlenden Strategie Budget verschwendet haben. Das zeigt, dass bei KI-Investitionen mehr Sorgfalt erforderlich ist. - Unternehmen überschätzen ihr Verständnis für KI
Mit 93 % glaubt die große Mehrheit der Befragten, ein gutes Verständnis für KI und ihre Funktionsweise zu haben (D: 98 %). 80 % sind allerdings der Meinung, dass KI erst seit weniger als fünf Jahren in Unternehmen eingesetzt wird (D: 90 %), obwohl die allgemeine Nutzung von Künstlicher Intelligenz bis in die 1980er Jahre zurückreicht. Lediglich 7 % äußerte die Ansicht, dass KI schon seit 10 Jahren oder länger genutzt wird (D 6 %).
Fast zwei Drittel der Befragten (65 %) konnten die zutreffende Definition von generativer KI nicht identifizieren (D: 69 %), obwohl nur 3 % zugaben, nicht zu wissen, was diese Technologie ist (D: 2 %). Diese widersprüchlichen Zahlen könnten erklären, warum fast zwei Drittel (61 %) von gescheiterten KI-Implementierungen berichteten (D: 61 %). - Unternehmen vertrauen KI, machen sich aber auch Sorgen
Mit 47 % hat knapp die Hälfte der Befragten Bauchschmerzen dabei, den Erfolg ihrer Marke in die Hände von KI zu legen (D: 41 %). 51 % machen sich Sorgen wegen der Transparenz und Voreingenommenheit von KI (D: 54 %). Weitere 42 % haben die Befürchtung, dass ihnen KI ihren Arbeitsplatz wegnehmen könnte (D: 46 %) – und 40 % sind wegen einer potenziellen Versklavung der Menschheit durch KI-gesteuerte Roboter besorgt (D: 44 %).
Trotz dieser Bedenken traut die Mehrheit (62 %) der KI bis zu einem gewissen Grad zu, eine Abteilung vollständig zu übernehmen (D: 73 %). Den Aufbau von Kundenbeziehungen würden 41 % der Befragten lieber Menschen anvertrauen, wenn diese von einer KI unterstützt werden (D: 34 %). Einem Menschen ganz ohne Hilfe von KI würden dabei lediglich 15 % vertrauen (D: 11 %). - Die Nachfrage nach KI-Kompetenz steigt
Lediglich 20 % der Befragten sind der Meinung, dass die KI-Kenntnisse und -Erfahrungen ihres Unternehmens unzureichend sind (D:11 %). Gleichzeitig sieht aber mehr als ein Viertel (28 %) in mangelndem Know-how ein Hindernis für einen erweiterten Einsatz von KI in ihrem Unternehmen (D: 22 %). 98 % sind Fähigkeiten und Erfahrungen rund um KI besonders wichtig, wenn sie Bewerber für ihr Team in Betracht ziehen (D: 100 %).
Am meisten gefragt sind dabei Personen mit praktischen Erfahrungen etwa im Prompt Engineering (weltweit: 64 %, D: 60 %). Danach folgen Experten für KI-Theorie und Akademiker aus dem KI-Umfeld (weltweit: 46 %, D: 53 %). Lediglich 5 % suchen gar nicht proaktiv nach Mitarbeitern mit KI-Kenntnissen oder -Erfahrungen (D: 3 %).
„Generative KI ist der Fahnenträger einer neuen Welle des KI-Enthusiasmus. Viele Unternehmen nutzen sie als Katalysator, um nicht nur andere Arten von KI zu erkunden, sondern auch Kreativität und Innovation voranzutreibenIn den nächsten Jahren wird sich nicht nur die Künstliche Intelligenz in allen ihren verschiedenen Formen beschleunigen, sie wird sich auch immer weiter verbreiten“, erklärt Don Schuerman, Chief Technology Officer bei Pegasystems.
„Um davon optimal zu profitieren, müssen Unternehmen dafür sorgen, dass sie über das erforderliche Know-how und das nötige Verständnis verfügen, um ihre KI-Projekte zum Erfolg zu führen. Wir gehen davon aus, dass Unternehmen in den kommenden Jahren nicht nur immer mehr KI-basierte Produktivitätswerkzeuge einsetzen. Sie werden auch mit KI zusammenarbeiten, um Innovationen voranzutreiben, die für sie und ihre Kunden die bestmöglichen Ergebnisse erzielen.“
Über die Studie
Die Studie wurde vom Marktforschungsunternehmen Savanta durchgeführt und auf der Unternehmenskonferenz PegaWorld iNspire in Las Vegas vorgestellt. Sie basiert auf einer weltweiten Befragung von über 500 Geschäftsentscheidern zu ihrem Verständnis und ihrer Verwendung von KI sowie zu den Herausforderungen und Chancen ihrer Implementierung. An der Umfrage nahmen auch 100 Geschäftsentscheider aus Deutschland teil.