Wenn man im Internet etwas finden will, sucht man bei Google. Wenn man in einem Office-Dokument etwas finden will, nutzt man die Text-Suchfunktion. Wenn man in einem Video etwas finden will, dann … ja, was macht man dann eigentlich? Man klickt sich in Sekundenschritten hindurch, bis man die richtige Stelle gefunden hat.

In einer Zeit, in der Informationen mehr und mehr in Form von Videos gespeichert werden, ist das nicht besonders effizient. Bei kurzen Videos mag das kein Beinbruch sein. Aber bei Datenbanken mit hunderten, ja tausenden von Videos – wie sie heute in mehr und mehr Unternehmen gang und gäbe sind, ist das schlichtweg unmöglich.

Erforderlich ist also ein Tool, mit dem man die Informationen, die in Videos enthalten sind, mit wenigen Mausklicks umfassend zugänglich machen kann. Dies ist genau das Ziel, dass sich die Gründer des amerikanisch-israelischen Technologieunternehmens AnyClip setzten. Und zwar mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Das Ergebnis ihrer jahrelangen Entwicklungsarbeit: AnyClip.

Diese auf KI basierende Cloud-Lösung schöpft die in Videos enthaltenen Daten vollständig aus. Dadurch wird aus einer ganz normalen Video-Datei ein hochintelligentes Medium. AnyClip ermöglicht es den Nutzern, ein Video gezielt zu durchsuchen, die darin enthaltenen Informationen mit wenigen Klicks zu finden, sogar zusammenzufassen und sie zugleich mit anderen Personen teilen.

„Nehmen wir ein Beispiel: Stellen Sie sich z.B. vor, Sie hätten die Möglichkeit, alle aufgezeichneten Videokonferenzen seit Beginn der Corona-Pandemie mit einem Mausklick automatisch nach den wichtigsten Inhalten zu durchsuchen und zusammenzufassen", erklärt Michael Kummer, AnyClip-Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH), das AnyClip-Prinzip. „Alles, das in einem Video geschrieben, gesagt und gezeigt wird, wird durch AnyClip verschlagwortet und auffindbar.“

Besonders seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Bedeutung von Video als Kommunikations- und Speichermedium weiter zugenommen. Alleine in Deutschland arbeiten Millionen von Menschen „remote“: Nahezu jedes Briefing, jedes Vertriebsgespräch, außerdem Schulungen und Weiterbildungen, sogar Onboarding-Maßnahmen finden zum größten Teil digital per Video statt. Genau da setzt AnyClip an: Die Cloud-Lösung macht die in Videos enthaltenen wertvollen Informationen jederzeit für alle berechtigten Nutzer zugänglich.

Zeitaufwand verringern
Doch wie funktioniert diese automatische Verarbeitung überhaupt? Man stelle sich vor: Ein Vertriebsmitarbeiter hat einen digitalen Kundentermin. Mit Einverständnis aller Beteiligten wird das Gespräch aufgezeichnet. Ein berechtigter Kollege möchte sich die Aufzeichnung im Anschluss ansehen, allerdings nur wenige für ihn relevante Sequenzen. Sich das möglicherweise mehrstündige Video in Gänze anzusehen, gibt der Alltag nicht her; ein Durchklicken des Videos, bis man findet wonach man sucht, würde viel zu lange dauern.

Mit AnyClip wird dieser Prozess so einfach wie eine Textsuche in einem WORD-Dokument. Aus einem u.U. mehrstündigen Gespräch wird ein 10-minütiges Highlights-Video, mit allen individuell selektierten Daten. Die Software filtert dabei die Videoinhalte nach den von dem Nutzer festgelegten Parametern. Auf Wunsch werden automatische Untertitel eingesetzt. Die Cloud-Lösung ist auf Deutsch und Englisch nutzbar.

Know-how soll nicht verloren gehen
Mithilfe der „Intelligence Lockbox by AnyClip“, einer vollständig integrierten Kommunikationsplattform, können die Videodaten an einem zentralen Ort abgespeichert werden. Die Plattform umfasst die automatische Erkennung und Verteilung von Inhalten und ist auf jedem Gerät abrufbar. Das einzigartige Know-how von Mitarbeitern kann dort audiovisuell abgespeichert und ausgewählten Nutzern zugänglich gemacht werden.

Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen und oft Jahrzehnte lang im Unternehmen gearbeitet haben, nehmen ihr einzigartiges Spezial-Know-how auf Video auf. Die abgespeicherten Videos können dann z.B. neuen Mitarbeitern als Onboarding- und Schulungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden.

„Das in Videos verfügbare Wissen ist in den meisten Unternehmen ein weißer Fleck“, unterstreicht DACH-Geschäftsführer Michael Kummer. „Mit AnyClip erhalten Unternehmen aller Art erstmals einen umfassenden Zugang zu diesen Informationen. AnyClip bietet genau die richtige Technologie, um die vielen wertvollen Informationen, die auch in älteren Videos enthalten sind, sichtbar zu machen".

Die Informations-Bereitstellung durch die Videolösung erzeugt dabei keinen zusätzlichen Personalbedarf, so Kummer: „Egal ob Unternehmens-Events, HR-Ressourcen oder interne Aufzeichnungen – alles ist an einer zentralen Stelle abrufbar, ohne dass dies zusätzliche Kapazitäten kostet.“ Die Lockbox liegt auf einem europäischen Cloud-Server und ist auf allen Geräte-Typen nutzbar.

Eine Software, viele Anwendungsmöglichkeiten
Neben Video on Demand, können auch Live-Events oder geschäftsrelevante Inhalte, wie die Dokumentation von mündlichen Absprachen in die Plattform hochgeladen werden. Außerdem können AnyClip-Nutzer beispielsweise über die Video-Kommunikationsplattform „Zoom“ ihre Meetings direkt aufnehmen und in die Lockbox hochladen. Die Video-Zugriffsrechte können dabei individuell verteilt werden.

Geschäft auf europäischer Markt ausweiten
Neben München unterhält das Unternehmen derzeit Büros in Tel Aviv, London, New York und Los Angeles. Mit der Gründung des Münchner Büros – und ersten europäischen Niederlassung in Europa Ende 2021 – hat AnyClip eine neue Phase seiner globalen Expansion eingeleitet. In den USA erzielte AnyClip im Jahr 2021 ein Rekordumsatzwachstum.

Hinzu kam eine Finanzierungsrunde in Höhe von 47 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen, das seit dem Beginn der COVID-19 einen deutlichen Aufschwung erlebt hat, steht auf der Deloitte Technology Fast 500 Liste der am schnellsten wachsenden Unternehmen in Nordamerika auf Platz 5 in New York.

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