Der digitale Wandel der heutigen Arbeitswelt bringt neben zahlreichen Chancen durch fortschrittliche Technologien auch neue Herausforderungen im Bereich der IT-Sicherheit mit sich. Cyberkriminelle haben durch die zunehmende Digitalisierung eine immer größere Angriffsfläche, um in Unternehmensnetzwerke einzudringen und dort Schaden anzurichten.
Im aktuellen Lagebericht zur E-Mail-Sicherheit (State of Email Security, SOES) von Mimecast nannten die befragten deutschen Unternehmen die stetig wachsende Anzahl sowie die immer ausgefeiltere Art der Angriffe als ihre größten Herausforderungen. Hier müssen Unternehmen unbedingt Schritt halten, um den Angreifern nicht Tür und Tor zu öffnen.
Um sich effektiv vor diesen zunehmend komplexen Angriffsmethoden zu schützen, ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der eigenen Sicherheitsumgebung mittlerweile praktisch unabdingbar.
KI bringt den entscheidenden Vorteil
Vielen Unternehmen wird die Notwendigkeit des Einsatzes von KI in ihrer Sicherheitsumgebung zunehmend bewusst, wie eine aktuelle Studie von techconsult in Kooperation mit Mimecast zum Thema KI-Einsatz in der Cybersecurity zeigt. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen in Deutschland und der Schweiz verwendet demnach bereits KI-gestützte Security-Lösungen.
Weitere 34 % planen, entsprechende Lösungen innerhalb des nächsten Jahres zu implementieren. Ob zur Automatisierung von Security-Prozessen, der Vermeidung von menschlichen Fehlern oder der Erkennung und Abwehr von Bedrohungen – KI ist ein mächtiges Werkzeug im Security-Kontext und kann Unternehmen maßgeblich dabei helfen, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Drei Viertel der befragten Unternehmen, die bereits KI-gestützte Lösungen nutzen, setzen diese hauptsächlich für die Abwehr von Bedrohungen und die E-Mail-Sicherheit ein. Angesichts der Tatsache, dass E-Mail-Postfächer nach wie vor das bevorzugte Ziel von Cyberkriminellen sind, steht außer Frage, wie wichtig eine robuste E-Mail-Sicherheit ist.
So erwarten laut SOES drei von vier Befragten, dass ein E-Mail-Angriff im kommenden Jahr schwerwiegende Folgen für ihr Unternehmen haben wird. In diesem Zusammenhang kann künstliche Intelligenz den entscheidenden Vorteil bringen, indem sie den E-Mail-Verkehr überwacht, verdächtige Aktivitäten erkennt und Schadsoftware identifiziert und meldet bzw. direkt blockiert. Auch Datenschutz und Compliance sowie die Automatisierung von Security-Prozessen nennen die befragten Unternehmen der KI-Studie als wichtige Einsatzfelder.
Sicherer, effizienter, schneller – KI als Superheld der Cybersicherheit
Rund die Hälfte der Unternehmen sehen die schnellere Erkennung von bekannten und unbekannten Bedrohungen als den größten Vorteil des KI-Einsatzes im Cybersecurity-Bereich an. Auf Platz 2 landete die schnelle und automatisierte Reaktion auf Bedrohungen, denn gerade hier kommt es auf Geschwindigkeit an. Abwehrmechanismen müssen schnell aktiviert werden, um die Bedrohung zu eliminieren, bevor sie Schäden anrichten kann.
Weitere Vorteile liegen in der erhöhten Präzision und Effizienz bei der Gefahrenabwehr sowie in der Lernfähigkeit der KI. Dadurch, dass sie das alltägliche und normale Verhalten der Unternehmensumgebung und ihrer Nutzer erfasst, ist die Technologie in der Lage, ungewöhnliche Verhaltensweisen schneller und effizienter zu erkennen, als es ein Mensch könnte.
So können auch Gegenmaßnahmen ohne zeitliche Verzögerung in die Wege geleitet werden. KI entlastet außerdem die durch Personal- und Fachkräftemangel stark beanspruchten IT-Teams und trägt damit zusätzlich zu einer Minimierung menschlicher Fehler bei.
Genug Budget und entsprechendes Know-how sind dringend nötig
Angesichts der zahlreichen Vorteile, die der Einsatz von KI mit sich bringt, stellt sich die Frage, warum fast die Hälfte der befragten Unternehmen diese Technologie noch nicht implementiert haben. Unternehmen, die sich noch in der Planungsphase befinden, berichten von konkreten Hindernissen, die den Einsatz von KI bisher verhindert haben.
Als die häufigsten Gründe hierfür nennen Unternehmen das fehlende Budget für Anschaffungen sowie Schwierigkeiten bei der Integration in die bestehende Security-Landschaft (jeweils 37 %). Die Umfrageergebnisse legen dar, dass sowohl für Unternehmen, die bereits KI einsetzen, als auch für die, die den Einsatz in Zukunft planen, die zugeschriebenen Budgets nicht ausreichen, um KI gewinnbringend im Security-Kontext zu implementieren.
Aber auch andere Gründe, wie zum Beispiel Bedenken hinsichtlich Compliance und Datenschutz, sowie der Mangel an Know-how und an technologischer Reife führten die Befragten an. Es ist also höchste Zeit für Unternehmen, sich den neuen Herausforderungen der Cybersecurity zu stellen und entsprechend aufzurüsten – personell wie technologisch.
Unterm Strich
Die steigende Anzahl und Komplexität von Cyberangriffen stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Angesichts der stetigen und sich rasant entwickelnden Cyberbedrohungslandschaft ist es unerlässlich, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sich zu schützen. Eine Möglichkeit, die Unternehmen unbedingt in Betracht ziehen sollten, ist die Implementierung von KI-basierten Sicherheitslösungen, die in der Lage sind, Angriffe in Echtzeit zu erkennen und zu bekämpfen.
„Durch den Einsatz von KI-Technologien können Unternehmen ihre Bedrohungsabwehr beschleunigen und erheblich verbessern, und sich so effektiv gegen Cyberangriffe verteidigen“, so Alexander Peters, Senior SE Manager bei Mimecast. „Jetzt liegt es an den Geschäftsleitungen, die Cybersicherheit oben auf die Prioritätenliste zu setzen und entsprechende Ressourcen für die Implementierung von KI-Lösungen zur Verfügung zu stellen. Cyberrisiken sind längst kein Problem der IT-Abteilung mehr, sondern stellen ein ernstzunehmendes Geschäftsrisiko dar.“