Vielmehr handelt es sich dabei um eine völlig neue Geräteklasse für den Besprechungsraum. Ein Vergleich mit herkömmlichen Monitoren, Smart Boards, Tablets oder Videokonferenzlösungen entzieht sich jeder Grundlage. Denn das Surface Hub vereint alle Funktionalitäten der genannten Geräteklassen und erweitert diese durch das Ökosystem von Microsoft auf Windows-10-Basis.
Dadurch können Anwender ohne Mühen Microsoft-Anwendungen wie Office, Skype oder OneNote sowie die neuen Universal Windows Apps auf dem Gerät verwenden. Die vertraute Microsoft-Umgebung sorgt für stabile Workflows – von der Dateierstellung bis zur Präsentation.
Zudem lassen sich eigene Anwendungen, beispielsweise für die Auswertung spezieller Daten aus Kundensystemen, entwickeln und einsetzen. Die IT-Abteilung behält aber die Kontrolle über die Anwendungen, da diese zentral über das Back-End administriert werden. Dass ein Anwender Software unzureichend installiert, kann damit nicht passieren.
Interaktion jenseits des Konferenzraums
Die Stoßrichtung des Surface Hubs ist klar: Im Zentrum steht die Interaktion. Anwender sollen leichter kommunizieren, zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Dabei geht der Einsatz über eine Videokonferenzlösung für dezentral organisierte Unternehmen hinaus: Über die Multitouch-Funktionalität können mehrere Anwender das Gerät als interaktives Whiteboard verwenden, gemeinsam brainstormen sowie Inhalte diskutieren.
Branchen, in denen gerne kreativ und intuitiv gearbeitet wird, etwa in der Architektur oder Werbung, dürften davon einen großen Mehrwert ziehen. Aber ebenso Forscher und Studierende in Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen können damit ihre Ideen "live" debattieren und eindrucksvoll zeigen. Selbst reine Visualisierungsanwendungen wie zentral orchestrierte Digital-Signage-Systeme gehören zum Repertoire des neuen Großgeräts.
Ebenso lassen sich sensible Informationen interaktiv und zugleich sicher darstellen und besprechen. Beispielsweise können Ärzte ihren Patienten Untersuchungsbefunde darüber erklären oder Finanzberater die Vermögungswerte des Kunden aufzeigen, denn das Surface Hub verfügt über die hohen Sicherheitsstandards, die sich Microsoft auf die Fahne geschrieben hat.
So lässt sich über Windows 10 einstellen, dass Inhalte nur berechtigten Nutzern zur Verfügung stehen und nach dem Ende einer Session automatisch vom System entfernt werden. Der nächste Anwender sieht also keine Daten von vorherigen Eingaben. Die sonst übliche Gefahr, dass jemand vertrauliche Informationen auf Flipcharts im Konferenzraum hinterlässt, ist damit gebannt.
Integration in bestehende Strukturen
Für Unternehmen, die den Wert von Medientechnik erkannt haben, bringt das vielfältige Vorteile. Gleichzeitig muss sich das Surface Hub der Gretchenfrage jeder Innovation stellen: „Wie werden bestehende Investitionen geschützt?“ Bei einem völlig neuen Ausstattungsprojekt, das quasi auf der grünen Wiese erfolgt, ist das Surface Hub das Produkt der Stunde. Es kann zum einen als Stand-Alone-Lösung entweder mobil oder in Wandmontage verwendet werden. Zum anderen lassen sich mehrere Geräte an unterschiedlichen Standorten zu einem Gesamtsystem verbinden.
Aber da das Großbild-Device viele Elemente eines Konferenzraums – Videokonferenzlösung, Beamer, Mikrofone und Kameras – in sich vereint, drohen teure Anschaffungen obsolet zu werden. Spezialisierte Dienstleister der Medientechnik unterstützen Unternehmen dabei, das neue Gerät in bestehende Systemarchitekturen einzubinden und diese Investitionen zu schützen. Dies erfolgt zwar nicht einfach durch Plug&Play, sondern erfordert eine gewisse Expertise und Schulung. Dennoch lässt sich dies durch die einheitliche Systemlandschaft gut umsetzen.
Fest steht: das Surface Hub ist ein wichtiger Meilenstein in der Verschmelzung von Medientechnik und IT. Es wird spannend, wie traditionelle Hersteller der Medientechnik auf das Surface Hub reagieren werden. Für Unternehmen jedenfalls bietet die Microsoft-Innovation zahlreiche Vorteile und Einsatzgebiete. Durch geschickte Integration lassen sich auch bestehende Investitionen mit den neuen Möglichkeiten verbinden.