Am 22. März 2007 fand gleichzeitig an 4 Standorten (München, Berlin, Duisburg und Hamburg) der sog. VIKTAS - Tag statt. Das Ganze war quasi eine virtuelle Veranstaltung, bei der die 4 oben genannten Standorte per Multipoint Videokonferenz-Schaltung miteinander verbunden waren.
Von 10.00 – 16.00 Uhr haben Referenten aus verschiedenen Hochschulen und Forschungseinrichtungen (u.a. Humboldt - Universität Berlin, Universität Duisburg - Essen, Charité - Berlin, Institut für Informatik - TU München ) über verschiedene Anwendungs - Szenarien in ihren Arbeitsgebieten berichtet.
Ziel dieser Veranstaltung war laut Einladung „den Teilnehmern durch die Präsentation erfolgreich durchgeführter Einsatzszenarien mit Hilfe der Videokonferenztechnologien (und durch die Veranstaltung als Videokonferenz selbst) Anregungen und Entscheidungshilfen zur eigenen Nutzung aufzuzeigen.“
Haben sich nun meine persönlichen Erwartungen erfüllt? Konnte ich Anregungen und Entscheidungshilfen für die eigene Nutzung aus der Veranstaltung ziehen?
Kurz gesagt: NEIN
- Audio und Video waren über die ganze Dauer der Videokonferenz nicht Lippensynchron und die gezeigten Folien waren teilweise ziemlich unscharf. Damit war das aller-, aller-, allerwichtigste Kriterium für einen positiven Eindruck schon dahin.
- Pro Standort waren nur eine handvoll Teilnehmer anwesend. Insgesamt dürften wohl nur ca. 30 - 40 Personen zumindest zu Beginn der Veranstaltung zugeschaut haben.
- Irgendwie war kein Referent didaktisch auf die Besonderheiten einer Videokonferenz vorbereitet. Deshalb waren die Vorträge an sich nicht so sonderlich interessant.
Letztendlich hat die Veranstaltung aus meiner Sicht viel zu lange gedauert. Den Vorträgen von 10.00 – 16.00 Uhr mit Konzentration zu folgen ist schlichtweg unmöglich.
Ich wundere mich, warum man hier wieder mal versucht hat die Videokonferenztechnologie einzusetzen, obwohl die Veranstaltung eigentlich den Charakter eines Kongresses hatte. Meiner Erfahrung nach ist Videoconferencing absolut ungeeignet als Kongressveranstaltungs - Videoübertragungslösung. Was nützt z.B. die technische Interaktionsmöglichkeit, wenn's nix zu interagieren gibt? Was bringen die ständig sichtbaren anderen Standorträume, wenn ich mit den Menschen an den anderen Standorten nichts zu tun habe? Ganz abgesehen von den manchmal sehr spontan auftretenden technischen Problemen.
Ich meine dass hier eine klassiche TV - Übertragung sehr viel besser geeignet gewesen wäre. Einen notwendigen Rückkanal hätte man locker über VoIP realisieren können.