Was im Fernsehen eine Selbstverständlichkeit ist, fehlte bislang den Live-Streams im Internet – eine standardisierte Implementierung der Untertitel. Zusammen mit dem Streaming-Format MPEG-DASH (Dynamic Adaptive Streaming over http) schafft der EBU-TT-D-Standard (EBU Timed-Text - Distribution) hierbei Abhilfe.
Das IRT hat, in enger Kooperation mit dem CDN-Provider Akamai, dem IPTV- und OTT-Anbieter Keepixo und dem Bayerischen Rundfunk (BR) sowie DasErste als Vertretern des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks zwei prototypische Live-Streams realisiert, mit denen die Möglichkeiten der neuen Technologie demonstriert werden.
Die Arbeit fand im Rahmen des HBB4ALL-Projektes statt. HBB4ALL ist ein europäisches Kooperationsprojekt, in dem Partner aus Rundfunk, Forschung und Universitäten an neuen Technologien arbeiten, um barrierefreie Angebote zu verbessern.
Der Showcase zeigt, wie Live-Streams mit Untertiteln künftig plattformübergreifend realisiert werden können. Alle Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, nutzen dabei das gleiche Angebot: der Schwerpunkt liegt dabei auf PCs und mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones, aber auch SmartTVs basierend auf HbbTV 2.0 können künftig die Live-Streams wiedergeben. MPEG-DASH und EBU-TT-D werden in dieser neuen Version des HbbTV-Standards unterstützt.
Die prototypischen Streams sind ab sofort öffentlich verfügbar und bieten Testmöglichkeiten für Diensteanbieter und Hersteller. Sie basieren auf dem DVB DASH-Profil, dessen Nutzung in HbbTV 2.0 verpflichtend ist. Die Übertragung der EBU-TT-D-Untertitel basiert auf den entsprechenden EBU-TT- und ISOBMFF-Standards.
Diese bilden ein typisches Rundfunk-Szenario ab: Für den ersten Stream wird ein live Rundfunk-Signal in HD-SDI eingespeist, in dem die Untertitel als Teletext-Daten (konform der SMPTE 2031-Standard) eingebettet sind. Der zweite Stream wird als Schleife abgespielt.