Das Internet der Dinge (IoT) ist und bleibt in 2018 ein Topthema. Die Marktführer werden in diesem Jahr ihre Zusammenarbeit, trotz der unvermeidliche einsetzenden Konsolidierung der über 300 IoT-Plattformen, intensivieren.
Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen werden die übrig bleibenden IoT-Plattformen durchdringen. Devices und neue Geschäftsmodelle werden dabei florieren.
1. Keine Zeit für Einzelkämpfer
Den IoT-Markführen dämmert langsam: Wenn sie innovativ sein wollen, führt an einer Zusammenarbeit – auch mit Konkurrenten – kein Weg vorbei. Die Kooperation mit Konkurrenten, die nicht die eigene Integrität oder das eigene geistige Eigentum in Frage stellen, gelingt über Standardisierung. Von gemeinsamen Standards, entwickelt von praxiserfahrenen Experten, können alle Beteiligten profitieren. Joint Ventures heißt das Stichwort der Stunde.
2. Von datengetriebenen Analysen zu prozessgetriebenen Aktionen
IoT-Plattformen werden nur überleben, wenn sie künstliche Intelligenz (KI) und Maschinenlernen integrieren und nutzen. Plattformanbieter werden neben Device-Connectivity und Datenerfassung auch Analysefunktionen anbieten, die sie mithilfe von KI und Maschinenlernen umsetzen. Im Rahmen des Reifeprozesses münden datengetriebene Analysen in prozessgetriebene Aktionen. Hochkomplexe Anwendungsfälle wie Predictive Maintenance und selbstfahrende Autos senken im Laufe der Zeit auch die Eintrittsschwelle.
3. Marktbereinigung voraus
Eine Marktbereinigung bei IoT-Plattformen steht unmittelbar bevor. Im Moment tummeln sich über 300 IoT-Plattformen auf dem Markt: von B2B- über B2C-Plattformen bis hin zu branchenspezifischen Plattformen mit dem Schwerpunkt auf Daten-Connectivity oder -Management. 2018 wird es die erste echte Marktbereinigung geben – in Form von Schließungen oder Übernahmen, hinter denen in erster Linie große Softwarefirmen und neu gegründete Joint Ventures stehen werden (siehe erste Prognose).
4. Vertikal ist das neue horizontal
Weil Standards und Protokolle wie MQTT und OPC/UA an Boden gewinnen und die Einführung erleichtern, werden Plattformen spezifischer. Horizontale, agnostische IoT-Plattformen haben einen gewissen Reifegrad erreicht und Marktanteile gewonnen. Mit fortschreitender Standardisierung geht es in Zukunft um Differenzierung durch Spezialisierung. Neue und etablierte Anbieter werden versuchen, einen zusätzlichen Nutzen anzubieten und über maßgeschneiderte Lösungen für bestimmte Märkte oder Branchen eine Alleinstellung zu erreichen.
5. Noch mehr Einzug in die Praxis
Neue Geschäftsmodelle erschließen neue Möglichkeiten, zum Beispiel Assets-as-a-Service. Anwendungsfälle wie Predictive Maintenance senken die Kosten der Unternehmen. Sie liefern detaillierte Informationen zu Anlagen und machen neue Konzepte möglich. So können Dinge als Service angeboten, SLAs verschärft und Ersatzteillager, Servicequalität und Wartung optimiert werden. All dies wird die Industrie immer stärker forcieren.
6. Smarte Devices waren gestern
Machen Sie sich keine Gedanken über smarte Geräte und Edge-Analytik. Der nächste große Trend sind Devices, die Analysen selbstständig durchführen. Hardware-Anbieter werden gebrauchsfertige Lösungen auf den Markt bringen, die bereits IoT- und intelligente Analysefunktionen enthalten. Beispielsweise werden die Fortschritte beim Echtzeit-Ethernet (TSN) die Steuerungsfunktionen verbessern und 5G wird die Virtualisierung des Controllers ermöglichen.
Vielleicht werden Devices mit integrierten Analysefunktionen künftig das sein, was wir als Roboter bezeichnen. Intelligenz muss sich nicht in einer gehenden, sprechenden Nachbildung des Menschen manifestieren. Sie kann auch in einer Pille stecken, die in unserem Körper einen Tumor zerstören kann und prüft, ob er sich neu bildet. Vor rund 50 Jahren kam Die phantastische Reise durch den menschlichen Körper als Science Fiction auf die Leinwand – nun wird sie endlich Realität.