Laut einer Studie von Tableau Software und dem Business Application Research Center (BARC) haben viele Unternehmen den finanziellen Wert ihrer Daten erkannt, doch nur wenige schöpfen diesen auch aus. Bei gerade einmal 17 Prozent der befragten Unternehmen sind Datenprodukte bereits fester Bestandteil der Unternehmensprozesse.

Ein Viertel der Befragten hält es hingegen für gar nicht denkbar, dass ihr Unternehmen künftig Daten monetarisiert. Immerhin rund 40 Prozent der 200 Umfrage-Teilnehmer gab an, dass ihr Unternehmen plant, Daten zu monetarisieren oder sich bereits in einer Pilot-Phase befindet. Weitere 20 Prozent halten Datenmonetarisierung in ihrem Unternehmen zumindest für denkbar.

Zu den Hauptgründen, warum rund ein Viertel der Befragten sich nicht vorstellen kann, Daten in ihrem Unternehmen zu monetarisieren, gehören vor allem Risiken die Datenqualität, -sicherheit und -Governance (32 Prozent) betreffend. Für rund die Hälfte hat das Thema keine Relevanz oder es fehlt an überzeugenden Geschäftsmodellen (30 Prozent) dafür.

Saubere Daten sind die Grundlage für erfolgreiche Wertschöpfung
Die Monetarisierung von Daten (Data Monetization) bezieht sich auf den Prozess, Daten direkt oder durch Services, Produkte und Geschäftsmodelle zu Geld zu machen. Dabei zeigt die Umfrage auch einige Hindernisse auf: Zu den mit Abstand größten gehört die Datenqualität (56 Prozent), gefolgt von Datensicherheit und der Integration von Datenprodukten in bestehende Systeme (37 Prozent) und mangelnder Managementunterstützung (34 Prozent).

Großunternehmen geben das Tempo vor
Die Studie offenbart ebenfalls große Unterschiede bei der Datenmonetarisierung zwischen den Unternehmen. Derzeit haben 17 Prozent der Unternehmen Initiativen zur Datenmonetarisierung etabliert, während 12 Prozent Prototypen bauen und weitere 10 Prozent noch Konzepte entwickeln. Führend sind große Unternehmen aus den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen, Finanzen und Banken.

Insgesamt monetarisieren hauptsächlich größere Unternehmen ihre Daten. Je etwa ein Viertel der Großunternehmen (25 Prozent) und der größeren mittelständischen Unternehmen (23 Prozent), haben bereits Produkte zur Datenmonetarisierung eingeführt. Diesen Schritt haben nur 9 Prozent der kleinen und 13 Prozent der mittleren Unternehmen unternommen.

„Unternehmen haben nach wie vor die Möglichkeit, sich durch Datenmonetarisierung einen Wettbewerbsvorteil zu sichern“, sagt Sebastian Derwisch, BARC-Analyst und Autor des Berichts. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Datenmonetarisierung einen Mehrwert hat, doch das Management muss diesen Initiativen Priorität einräumen. Daher müssen Datenmonetarisierungsprojekte mit den Unternehmenszielen und der Strategie verknüpft sein.”

Ergebnisse zur Prozessverbesserung sind der Hauptbeitrag zur Monetarisierung
Die Bereitstellung von Analyseergebnissen ist die häufigste bereits realisierte Form der Monetarisierung von Daten. Rund 40 Prozent der Befragten nutzen diese auf der Datenanalyse basierende Art der Datenmonetarisierung. Ähnlich weit sind Reporting und Benchmarking (37 Prozent) verbreitet.

Seltener nennen die Befragten den Aufbau digitaler Plattformen (22 Prozent), den Ausbau bestehender Produkte (17 Prozent) und die Bereitstellung neuer Dienstleistungen (16 Prozent). Der Aufbau neuer Geschäftsmodelle auf Datenbasis steckt noch in den Kinderschuhen: Nur 6 Prozent der Unternehmen haben hier bereits Projekte umgesetzt, doch fast die Hälfte (48 Prozent) planen dafür.

Datenmonetarisierung eröffnet neue Umsatzquellen
Unternehmen profitieren auf ganz unterschiedliche Weise von Daten. Sie generieren neue Umsatzquellen (69 Prozent), konnten neue Dienstleistungen entwickeln (66 Prozent) und ihre Kundenbindung verbessern (63 Prozent). Durch die interne Bereit-stellung der Ergebnisse der Datenanalyse haben mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) einen Nutzen aus ihren Daten erzielt, ebenso wie durch die interne Bereitstellung von Daten und Benchmarks (53 Prozent).

Ein besseres Kundenverständnis und ein positiveres Kundenerlebnis erzielen rund 50 Prozent der teilnehmenden Unternehmen. Neue Daten zu generieren sehen 38 Prozent als Vorteil und die Bindung von Partnern und Lieferanten schätzen 31 Prozent als vorteilhaft ein.

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