Ruckus Networks hat seinen Einzelhandelsreport „Building a Connected Store: A Retail Playbook“ veröffentlicht. Basierend auf einer Umfrage unter 5.000 Verbrauchern in Großbritannien, Frankreich und Deutschland vermittelt die Studie Einzelhändlern konkrete Handlungsvorschläge, um sich an die Veränderungen anzupassen.
Die Studie liefert dem Einzelhandel Gründe, um zuversichtlich hinsichtlich der Attraktivität ihrer Ladenumgebung zu sein. Denn Einzelhändler investieren in neue Technologien, um das Kundenerlebnis zu verbessern. So prognostiziert IDC, dass Einzelhändler rund 16 Milliarden US-Dollar für IoT-Lösungen ausgeben werden.
Einkaufen im Ladengeschäft vs. Online
Die Umfrage in den drei europäischen Ländern ergab, dass 36 Prozent der Befragten das Einkaufserlebnis im Ladengeschäft besser finden als das Online-Erlebnis. Immerhin noch 27 Prozent bewerten das Erlebnis als gleichwertig. Nur eine Minderheit von 21 Prozent findet das Erlebnis im Ladengeschäft schlechter als online.
In Deutschland war die Aussage sogar noch deutlicher: 47 Prozent der Befragten stuften das Erlebnis im Ladengeschäft als besser ein im Vergleich zum Online-Kauf. In Frankreich hingegen wurden die Einkaufserlebnisse überwiegend als gleichwertig beurteilt (31%). In Großbritannien berichteten 27 Prozent der Befragten, dass die Erfahrung im Ladengeschäft besser ist als Online und weitere 27 Prozent sahen das Online- und Offline-Erlebnis als gleichwertig an.
In der Bundesrepublik, in der die Unterstützung für den Einzelhandel vor Ort im Ländervergleich am stärksten ausfiel, war der Meinungsunterschied zwischen jüngeren und älteren Käufern am deutlichsten. 24 Prozent der 18- bis 24-Jährigen empfindet das In-Store-Erlebnis schlechter als Online, im nationalen Durchschnitt sind es nur 14 Prozent.
Zwar sind 35 Prozent der 18- bis 24-Jährigen der Meinung, dass das Erlebnis im Ladengeschäft besser als Online ist, jedoch steht dies im Vergleich zu 47 Prozent auf nationaler Ebene, die das Einkaufserlebnis im Geschäft bevorzugen.
Der Report betrachtet außerdem, warum Käufer das Ladengeschäft betreten. Sowohl der Kaufvorgang an sich als auch Demos und das Fachwissen der Mitarbeiter zählten hier zu den beliebtesten Antworten.
Für ein Connected-Store-Erlebnis geben die Deutschen ihre Daten nicht preis
Die Betrachtung unterschiedlicher Technologien, die sich Käufer für den Einkauf im Ladengeschäft wünschen, ergab in den drei Ländern ähnliche Ergebnisse. Die Echtzeit-Verfügbarkeit von Produkten war die meistgenannte Antwort aller Altersgruppen (41% in Deutschland, 40 %in Großbritannien und 37 % in Frankreich).
In allen Ländern wünschten sich jüngere Käufer mehr Technologie im Geschäft als der jeweils nationale Durchschnitt. Deutsche Käufer wünschen sich kostenloses WLAN (18%), Apps zur Self-Service-Bezahlung (15%), elektronische Preisschilder (15%), Augmented Reality (13%) und Self-Servicing-Bestellstationen (13%).
Trotz allem sträuben sich Kunden dagegen, ihre persönlichen Daten im Austausch gegen den Zugang zu diesen Dienstleistungen preiszugeben. Die Umfrageteilnehmer wurden gefragt, für welche Dienstleistungen (personalisierte verkaufsfördernde Mitteilungen, kostenloses WLAN oder Selbstbedienungskassen über das Smartphone) sie persönliche Details übermitteln würden.
In allen drei Ländern war die meistgewählte Antwort „für keine der genannten“. Allerdings würden jüngere Befragte eher Daten zur Verfügung stellen, um dafür Dienstleistungen zu erhalten.
Nicht überraschend: Die Deutschen waren im internationalen Vergleich am wenigsten bereit, ihre persönlichen Daten im Austausch gegen Dienstleistungen preiszugeben. Und selbst bei den unter 24-Jährigen wollen 32 Prozent für „keine der genannten“ Dienstleistungen ihre persönlichen Daten offenlegen. Damit ist auch diese Altersgruppe im Vergleich mit den britischen und französischen Befragten weniger bereit, Daten für einen einzelnen Service bereitzustellen.
3 grundlegende Strategien für den Einzelhandel vor, um einen Connected Store aufzubauen:
- Nutzung von Technologien, um die Ladenumgebung unmittelbar aufzuwerten
Einzelhändler müssen vorhandene Technologien jetzt implementieren, um ihre Ladenumgebung zu optimieren. Dies könnte beispielsweise Abfragen von Echtzeit-Lagerbeständen beinhalten (von 41 % der Deutschen gewünscht) oder Bestellstationen mit Selbstbedienung (13 % der Deutschen wünschen sich das). Dies legt den Grundstein für die nächste Stufe der Digitalen Transformation für den Einzelhandel.
- Start des Aufbaus des Einzelhandel-Showrooms
Schon in naher Zukunft sollten Einzelhändler beginnen, eine Showroom-Umgebung einzurichten. In diesem Showroom sollte über Produkte informiert und diese präsentiert werden. Gleichzeitig sollte deren Verkauf durch einen vereinfachten Kaufprozess unterstützt werden. Dazu gehört beispielsweise die Nutzung von „smarten“ Spiegeln und von Augmented Reality.
- Schaffung einer technologischen Grundlage für einen Connected Store
Die Technologie für unternehmenskritische Anwendungen sollte jetzt ausgewählt werden. Die Nachfrage nach ausreichend Bandbreite durch datenintensive Nutzung von Services in den Ladengeschäften erhöht die Anforderungen an die Netzwerke deutlich.
Bei der Diskussion über die Studienergebnisse bemerkt Christopher Mendoza, Senior Director EMEA Marketing bei Ruckus Networks: „Die Einzelhandelsbranche befindet sich an einem Wendepunkt. Unternehmen verstehen die Kundenerwartungen immer besser, sind aber gleichzeitig darauf fokussiert, den Umsatz zu steigern sowie neue Geschäftsmöglichkeiten erfolgreich umzusetzen. Dieser Bericht zeigt, dass die optimale Balance zwischen physischen und digitalen Verkaufskanälen einer der zentralen Erfolgsfaktoren in den kommenden Jahren sein wird.“