CGI hat von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA einen Auftrag zur Durchführung der Machbarkeitsstudie „Virtual and Augmented Reality for Space Applications“ erhalten. Ziel ist die Evaluierung der geschäftlichen, technischen und gesellschaftlichen Möglichkeiten, die Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Anwendungen unter Nutzung von Weltraumtechnologien bieten.
Konkret wird CGI in dem Projekt die Use Cases „Unterstützung von Astronauten bei Außeneinsätzen“ und „Katastrophenhilfe“ untersuchen. Unter Nutzung von VR- und AR-Technologien kann etwa das Kontrollzentrum am Boden bei Weltraumaußeneinsätzen unterstützend und steuernd aus der Ferne einwirken, zum Beispiel mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen für den Astronauten.
Im zweiten Use Case „Katastrophenhilfe“ werden die Möglichkeiten untersucht, die AR- und VR-Anwendungen im Kontext von Katastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Waldbränden bieten. Ein Beispiel ist die Steuerung von Rettungsteams unter Verwendung von Erdbeobachtungsdaten und räumlichen Informationen wie aktuelles Kartenmaterial oder 3D-Geländemodellen.
Generell sind sowohl für VR als auch AR im Umfeld von Raumfahrt- und Satellitensystemen vielfältige Anwendungsszenarien denkbar. So können mittels des Remote-Support-Tools Experten über große Distanzen miteinander vernetzt werden, die zum Beispiel beim Bau eines Satelliten virtuell zusammen-arbeiten und Herausforderungen gemeinsam bewältigen; ein Vor-Ort-Einsatz ist damit nicht mehr nötig.
CGI hat den kofinanzierten Auftrag für die Durchführung der Machbarkeitsstudie nach einer europaweiten Ausschreibung für die sogenannten „Kickstarter“ erhalten. In der Projektlaufzeit wird CGI Konzepte und konkrete Anwendungsszenarien für die Entwicklung einer Remote-Support-Lösung unter Einbezug von Weltraumtechnologien und AR/VR erarbeiten. Die Machbarkeitsstudie umfasst dabei Aspekte wie technische Umsetzung, Business-Plan, Kostenkalkulation oder Marktpotenzial-Analysen.
Die Ausschreibung erfolgte im Rahmen des von der ESA initiierten Business-Applications-Programms, das unter anderem die Entwicklung von innovativen, raumfahrtgestützten Anwendungen und Dienstleistungen fördert. Über die Machbarkeitsstudien des Programms sollen potenzielle nachhaltige Dienste und Anwendungen für unterschiedlichste Branchen identifiziert, analysiert und definiert werden.
Voraussetzung ist, dass Raumfahrttechnologien genutzt werden. Dazu zählen unter anderem Erdbeobachtung, Satellitenkommunikation, Satellitennavigation und Technologien aus der bemannten Raumfahrt.
Generelle Ziele von CGI im Rahmen des Projekts sind:
- die Entwicklung einer Remote-Support-Lösung, die innovative Technologien wie AR und VR oder Mixed-Reality-Brillen enthält,
- die umfassende Nutzung von Erdbeobachtungsdaten in Verbindung mit neuen AR/VR-Technologien,
- die Steigerung der Sicherheit und Effizienz bei der Durchführung von Einsätzen in der Katastrophenhilfe oder auch von bemannten Raumflügen oder Weltraumforschungsaktivitäten.
„Wir freuen uns sehr über diesen interessanten Auftrag. Es zeigt auch das große Vertrauen, das die ESA, mit der wir seit rund 40 Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, in uns setzt“, erklärt Stefan Wichert, Senior Vice President CGI Germany North.
„CGI steht bei Emerging Technologies wie KI oder IoT mit an vorderster Front. Denn wenn es darum geht, Innovationen zu beschleunigen, sind Konzepte mit neuen Technologien der Schlüssel zur Veränderung. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie werden wir nun darlegen, dass das Zusammenspiel von VR oder AR und Weltraumtechnologien gänzlich neue Geschäftschancen eröffnet.“