Der kontinuierlich aktualisierte COVID-19-Report von Reply untersucht die aktuellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gesellschaft und den Alltag in den wichtigsten betroffenen Ländern. Der neueste Report nimmt dabei insbesondere die Effekte auf die Telekom-Branche in den Fokus und zeigt, dass diese zu den wenigen gehört, die in der COVID-19-Krise eine positive Geschäftsentwicklung verzeichnen können.
Die Branche profitiert dabei besonders stark von der beschleunigenden Wirkung der Krise auf die Digitalisierung. Mit vielerorts signifikanter staatlicher Unterstützung für die Durchsetzung von Online-Unterricht und anderen Digitalisierungs-Initiativen erhält die Branche mehr Verantwortung beim erfolgreichen Ausbau von Breitband-Kapazitäten sowie der Implementierung von neuen Technologien wie 5G.
Interesse an DSL- und Kabel-Internet deutlich gestiegen
Neben der Nachrichtenbranche, der Konsumgüterbranche und dem E-Commerce gehört die Telekommunikationsbranche europaweit zu den wenigen, die während der COVID-19-Krise mehr Konsumenteninteresse generieren konnten als zuvor (siehe Report vom 6. April 2020). Besonders deutlich wird dies anhand des stark gestiegenen Konsumenteninteresse für DSL- und Kabel-Internet in den führenden europäischen Märkten.
Das ergibt eine Suchvolumenanalyse für den Zeitraum März bis April 2020 im Vergleich mit dem gleichen Vorjahreszeitraum mithilfe des Tools Quentin von TD Reply, das Suchvolumina aus Google Trends und Google Ads aggregiert.
Am stärksten ist das Interesse für DSL- und Kabel-Internet in Italien (+ 62%) gestiegen, gefolgt von Deutschland (+ 30%), Großbritannien (+ 26%), Frankreich (+ 25%) und Spanien (+ 9%). Auch das Konsumenteninteresse für Marken aus der Telekommunikationsbranche ist insgesamt um drei Prozent gestiegen.
Stabile Breitbandverbindungen nötig
Noch öfter gesucht wurde nach Begriffen, die mit App Stores, Gaming, On-Demand-Video und Online-Workouts zusammenhängen. So wird beispielsweise in Großbritannien bei den Suchen nach Online-Workouts ein Zuwachs von 363 Prozent verzeichnet, gefolgt von Deutschland (+ 334%), Frankreich (+ 330%), Italien (+ 97%) und Spanien (+ 61%).
In Spanien und Italien sind die Suchen nach gamingrelevanten Themen mit 242 Prozent beziehungsweise 152 Prozent extrem stark gestiegen. Auch App Stores und On-Demand-Video verzeichnen in allen genannten Ländern Zuwächse im hohen zweistelligen Bereich.
Das stark gestiegene Interesse für diese allesamt datenintensiven Aktivitäten deutet auf einen allgemeinen Trend zu höherer Bandbreitenauslastung hin, auf die sich die Telekommunikationsanbieter einstellen müssen. Die höhere Nachfrage nach DSL- und Kabel-Internet-Angeboten könnte damit zusammenhängen, dass Verbraucher vermehrt nach Lösungen suchen, um alle Aktivitäten möglichst störungsfrei genießen zu können.
Krise beschleunigt Digitalisierung
Ausgangsbeschränkungen und andere Social-Distancing-Maßnahmen, die fast alle europäischen Länder als Antwort auf die Krise einführten, dienen auch als Beschleuniger der Digitalisierung. Unternehmen investieren vermehrt in die nötige Infrastruktur, um ihren Mitarbeitern das Arbeiten von Zuhause aus zu ermöglichen. Zugleich verschieben sich die Präferenzen seitens der Verbraucher.
So gibt in aktuellen Umfragen regelmäßig eine Mehrheit der Befragten an, mit dem Homeoffice zufrieden zu sein und auch nach der COVID-19-Krise mindestens einen Tag pro Woche von zu Hause aus arbeiten zu wollen.
Aktuell wird die Rolle des Internets als kritische Infrastruktur stärker denn je deutlich. Damit rückt der flächendeckende Breitbandausbau und die Implementierung des neuen Mobilfunkstandards 5G endgültig ins Zentrum der Politik in den europäischen Staaten sowie der Europäischen Kommission. Während die Telekommunikationsbranche von diesen Entwicklungen profitiert, steigt gleichzeitig ihre Verantwortung, für ein lückenloses, schnelles Internet zu sorgen.
Fundraising-Aktionen treffen den richtigen Nerv
Wie die letzten COVID-19-Reports gezeigt haben, ist eine auf authentische Solidarität fußende Marketingkommunikation ein wichtiger Faktor, um auch während der Krise für hohes Konsumenteninteresse zu sorgen. Telekommunikationsanbieter in vielen Ländern haben dabei nennenswerte Initiativen gestartet, wie etwa Geldspenden an Kliniken oder die Verteilung von Laptops an Kinder aus armen Familien.