Das IoT-Unternehmen Dryad Networks entwickelt ein großflächiges IoT-Netzwerk für die ultrafrühe Erkennung von Waldbränden. Das neue System hilft öffentlichen und privaten Waldbesitzern, auch die größten und entlegensten Waldgebiete auf der ganzen Welt zu überwachen, zu analysieren und zu schützen und damit die verheerenden Auswirkungen von Waldbränden auf Umwelt, Tierwelt und Kommunen zu bekämpfen.
Dank mehrerer bahnbrechender Innovationen kann die Lösung von Dryad durch ein Netzwerk von Sensoren Waldbrände in weniger als 60 Minuten selbst in den entlegensten Gebieten erkennen. Dadurch sind Feuerwehrkräfte in der Lage, Waldbrände zu löschen, noch bevor sie sich unkontrolliert ausbreiten können.
Herkömmliche, kamera- und satellitengestützte Lösungen benötigen hierfür in der Regel mehrere Stunden oder sogar Tage, da sie sie darauf angewiesen sind, dass sich die Rauchsäule so weit entwickelt, dass sie aus großer Entfernung erkannt werden kann.
Nachhaltigkeit und der „Tech for Good“-Gedanke sind die Triebfedern für Dryads Idee, die Wälder weltweit zu digitalisieren und so dazu beizutragen, die größten CO2-Senken der Welt zu schützen und nachwachsen zu lassen. Dabei wird eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unterstützt, indem Waldbesitzern Einblicke in den Gesundheitszustand, das Mikroklima und das Wachstum ihrer Wälder ermöglicht werden. Dies hilft ihnen gleichzeitig, ihre Bestände effizienter und profitabler zu bewirtschaften.
Die Idee für ein drahtloses IoT-Netzwerk zur Vernetzung der Natur wurde von den Gründern Carsten Brinkschulte und Marco Bönig entwickelt, als die verheerenden Brände im Jahr 2019 den Amazonas-Regenwald verwüsteten. Diese Katastrophe erzeugte 7,8 Milliarden Tonnen CO2 – fast 20 Prozent der jährlichen weltweiten Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe – und dezimierte gleichzeitig einen der wichtigsten CO2-Speicher des Planeten.
Im Mai 2020 testete das Dryad-Team eine erste Version des Produkts in einem Wald in Deutschland und hat seitdem bereits zehn Absichtserklärungen von Waldbesitzern in Deutschland und Afrika erhalten.
Die Lösung umfasst:
- Solarbetriebene Sensoren, die KI verwenden, um Gase, die bei Waldbränden in der Schwelphase freigesetzt werden, sowie Temperatur, Feuchtigkeit und Luftdruck zu erkennen.
- Gateways mit der zum Patent angemeldeten verteilten Mesh-Netzwerkarchitektur von Dryad, die den offenen LoRaWAN-Standards für IoT-Funknetzwerke mit hoher Reichweite erweitert.
- Ein cloudbasiertes Dashboard zur Analyse und Überwachung einer breiten Palette von Indikatoren und zur Alarmierung der Forstverwalter.
Herkömmliche LoRaWAN-Gateways haben "nur" eine Reichweite von 12 Kilometern, während die Gateways von Dryad ein Multi-Hop-Mesh-Netzwerk bilden, welches auch sehr große Wälder abdecken kann. Diese wegweisende Technologie macht es wirtschaftlich rentabel, ein Kommunikationsnetz für große Wälder aufzubauen, in denen es keine mobile Netzabdeckung gibt. Dryad-Grenzgateways am Netzwerkrand stellen dabei eine Verbindung zum drahtlosen (LTE/NB-IoT), satellitengestützten oder drahtgebundenen Internet her, um auf die Dryad-Cloud-Plattform zuzugreifen.
Dryad konnte sich im September 2020 eine Anschubfinanzierung in Höhe von 1,8 Millionen Euro sichern. Die vier Investoren, die an der Seed-Runde teilnahmen, sind STIHL Digital, der Corporate Venture-Arm der STIHL Gruppe, das deutsche Energieunternehmen LEAG, der Impact Investor ISAR AG und der Venture Capital-Arm der ILB, die Brandenburg Kapital.
Das ökologisch-orientierte IoT-Unternehmen wird von Carsten Brinkschulte geleitet. „Die Idee des intelligenten Waldes wird nun erwachsen. Unsere Vision ist es, eine effektive Kommunikationsarchitektur selbst für die entlegensten Wälder zu schaffen und die unterstündige Erkennung von Waldbränden zur neuen Realität zu machen."
„Der Einsatz eines solarbetriebenen, verteilten IoT-Mesh-Netzwerks, das riesige Waldflächen abdecken kann, in denen es keine Mobilfunkabdeckung gibt, wird die Art und Weise, wie Wälder überwacht und verwaltet werden können, radikal verändern.“