Die Pandemie hat den Trend zur Einführung neuer Interfaces im Consumer- und auch im professionellen Bereich beschleunigt, so das Ergebnis der neuen Reply-Studie "New Interfaces, Zero Interfaces". Die Untersuchung geht der Frage nach, welche Interface-Technologien in dieser “neuen Normalität” stärker in den Mittelpunkt rücken.

Smartphones und ihre Betriebssysteme ermöglichen seit knapp 15 Jahren komplett neuartige Erfahrungen. 5G, hohe Übertragungsraten und Edge Computing verleihen den Technologien für Benutzeroberflächen einen weiteren Schub: Darauf bauen Wearables, Smart Speaker, räumliche 3D-Schnittstellen, multimodale und Brain-Computer-Interfaces auf.

Voice ist hauptsächlich wegen der Nutzung im Alltag über smarte Lautsprecher und Fahrzeuge das am schnellsten wachsende Interface. Voice Interfaces werden zunehmend für Marketingzwecke eingesetzt und bieten Unternehmen die Option, ihren Marken nicht nur eine Stimme, sondern auch eine Persönlichkeit zu verleihen – mit einer viel emotionaleren Verbindung zum Kunden im Vergleich zu traditionellen Touchpoints.

Über mobile Apps oder spezielle Headsets kommen Extended-Reality-Technologien in mehreren Branchen wie Mode und Einzelhandel, Immobilien und Live-Entertainment zunehmend zum Einsatz. Zudem kann Extended Reality Schulungen und die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz deutlich verbessern. Teams haben bessere Möglichkeiten für einen Austausch über Virtual oder Augmented Reality.

Im Bereich der Interfaces für den täglichen Gebrauch gewinnen Wearables an Relevanz. Ringe, Brillen und Hearables lassen sich mit intelligenten Assistenten verbinden, um das tägliche Leben zu erleichtern und das Verhalten zu analysieren. In Kombination mit Smartwatches der nächsten Generation könnten sich solche Wearables zum ersten unabhängigen Verbraucherökosystem entwickeln, das eine vollständige Alternative zum Smartphone darstellt.

Blicksteuerung und Eye-Tracking ermöglichen Menschen, Maschinen auf der Grundlage von Augenbewegungsmustern, Fixierungen und Pupillenreaktionen zu steuern, zu kommunizieren und mit ihnen zu interagieren. Auch die Brain Computer Interface (BCI)-Technologie ist auf dem Vormarsch. Der Schwerpunkt liegt immer noch auf der medizinischen und wissenschaftlichen Ebene, diffundiert zunehmend in andere Bereiche und verwischt die Grenzen zwischen Informatik und Biologie.

In der Mobilitätsbranche spielen neue Interfaces eine entscheidende Rolle für die Sicherheit von Autofahrern und Fußgängern. Dabei werden intelligente Technologien eingesetzt, um die Sicherheit und die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern zu verbessern. Neue Interfaces machen auch Autos und LKWs anpassungsfähiger und vorausschauender. Darüber hinaus führt autonomes Fahren zu einer intensiveren Entwicklung der Unterhaltung und Werbung in Fahrzeugen.

Die Entwicklung von Interfaces im Einzelhandel erlebt ebenfalls seismische Verschiebungen. Kunden können die haptischen, sensorischen und sozialen Vorteile des physischen Einkaufs in virtuellen Digitalumgebungen genießen. Die Interfaces ermöglichen einen nahtlosen und komfortablen Einkauf und heben gleichzeitig die Kundenbindung auf ein neues Niveau.

Dank des Einsatzes von KI-basierten und Conversational Interfaces sind bessere individuelle Anpassungen bis hin zu den Wünschen des einzelnen Kunden möglich. Künstliche Intelligenz und digitale Technologien bieten Kunden eine stärkere Personalisierung: bei der Inspiration und Lösung von Fragen rund um Größe und Passform im Modehandel.

Mit der stärkeren Integration und Einbettung von Sensoren in unsere Umwelt werden Interfaces unsichtbar mit unserem täglichen Leben und unserer Arbeitsumgebung verwoben. Alles wird zur Schnittstelle, die nahtlose Kommunikation erweitert die menschliche Wahrnehmung und unsere Sinne.

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