Schulen und Universitäten haben in den vergangenen Monaten viel in digitale Infrastrukturen investiert, um Distanzunterricht und virtuelle Vorlesungen zu ermöglichen. Doch die teure und empfindliche Hardware hinter diesen Infrastrukturen ist anfällig für Schwankungen und Ausfälle im Stromnetz. Stephan Schäff, Channel Account Manager bei Eaton, zeigt, wie Schulen und Universitäten ihre Investitionen schützen können.

In Mitteleuropa haben wir uns längst daran gewöhnt, dass elektrischer Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit verlässlich aus der Leitung kommt. Doch dahinter steht mit dem europäischen Netzverbund ein mitunter sehr fragiles Konstrukt. Anfang des Jahres ist Europa nur knapp einem „Blackout“, also einem großflächigen Stromausfall entgangen.

Derartige Vorfälle werden in Zukunft keineswegs seltener sondern häufiger werden, wenn wir die Hauptlasten von einer planbaren Erzeugung aus fossilen Energieträgern zur wetterabhängigen erneuerbaren Energieerzeugung verlagern.

Die Energiewende ist dennoch alternativlos und es gibt verschiedene Ansätze, Schwankungen im Netz flexibel auszugleichen. Vieles davon wird auf Netzebene stattfinden, aber auch die Betreiber kritischer Infrastrukturen können einen Beitrag leisten und sich schützen – und im Falle von digitalen Bildungsangeboten kann man die IT-Infrastruktur von Schulen und Universitäten sicherlich als kritisch bezeichnen.

USV sichert kritische Umgebungen
Ein unkontrolliertes Herunterfahren in Folge eines Stromausfalls kann in komplexen IT-Umgebungen verheerende Konsequenzen haben. Diese können von Datenverlust bis hin zu Hardware-Schäden reichen. Das wiederum hat natürlich Folgen für die digitale Lehre und führt zu langen Wiederanlaufzeiten.

Anlagen zur Unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) können kurzfristige Netzausfälle überbrücken oder zumindest ausreichende Reserven für ein geordnetes Herunterfahren ohne bleibende Schäden bereitstellen.

Eine USV-Anlage besteht im Prinzip aus den drei Komponenten: Gleichrichter, Batterie und Wechselrichter. Hier findet nicht nur eine Zwischenspeicherung des elektrischen Stroms statt, durch die Umwandlung wird die Netzspannung zudem geglättet, wodurch empfindliche Geräte vor eventuellen Schäden geschützt werden.

Passive USV-Anlagen erlauben es allerdings auch, Wandler und Batterie im Regelbetrieb zu überbrücken, was Energieverluste verhindert. Bei erkannten Netzanomalien schaltet dieses System binnen weniger Millisekunden auf Batteriebetrieb um.

Intelligentes Power Management für große Infrastrukturen
Besonders an Hochschulen kann die Strominfrastruktur sehr komplex werden, sodass es schwerfällt, den Überblick zu behalten. Daher empfiehlt sich hier neben dem Schutz von Geräten durch USV auch die Nutzung einer Energiemanagement-Software.

Dadurch behalten Verantwortliche an einem Ort den Überblick über alle kritischen Leistungs-, Umwelt- und Kapazitätsparameter. Dort lassen sich auch Kontinuitätsrichtlinien für USV-Anlagen definieren und anpassen. Moderne Energiemanagement-Lösungen unterstützen zudem das geordnete Herunterfahren virtualisierter Umgebungen im Ernstfall.

Die digitale Zukunft schützen
Gerade in Schulen spielte Digitalisierung lange Zeit eine untergeordnete Rolle. Seit 2019 gibt es nun den DigitalPakt Schule, der Fördermittel bereitstellt. Die Corona-Pandemie hat nun drastisch vor Augen geführt, wie wichtig eine gute digitale Ausstattung für die Zukunft der Bildung ist.

Im Laufe des letzten Jahres musste dafür viel improvisiert werden und Infrastrukturen mussten oft sehr schnell aus dem Nichts entstehen. Jetzt ist es an der Zeit, diese zu konsolidieren und entsprechend zu schützen

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