Eine aktuelle Umfrage von Couchbase zeigt, dass IT-Architekten während der Corona-Pandemie mehr als dreimal so stark unter Druck stehen wie vorher. Die Ursachen: falsche Technologieentscheidungen, Legacy-Datenbanken und eine unzureichende Cloud-Ausstattung. Eine Modernisierung der Infrastruktur könnte helfen.
Der Umfrage zufolge, die unter 450 IT-Architekten aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland stattfand, stehen in Deutschland 36 % der Befragten in Zeiten von Corona unter „hohem“ oder sogar „extrem hohem Druck“, ihre digitalen Projekte umzusetzen. Vor der Pandemie gaben das nur 11 % zu Protokoll.
83 % der IT-Architekten aus Deutschland sagten, dass Covid-19 es schwieriger gemacht habe, die richtige Technologie für die digitale Transformation bereitzustellen, während 43 % hervorhoben, dass die Pandemie ihre Pläne zur Durchführung digitaler Projekte behindert hat.
Allerdings befinden sich derzeit, so die Umfrage, nur noch 11 % der Organisationen in der Planungsphase, im Vergleich zu 22 % in 2019. Trotz Pandemie laufen viele Projekte offensichtlich besser.
Das ist alles andere als selbstverständlich, denn IT-Projekte werden nach Auskunft von 61 % der Befragten auch durch zurückliegende Entscheidungen ausgebremst – etwa zur Cloud-Infrastruktur (51 %) oder zu Datenbanken (49 %).
Obwohl viele Unternehmen der Meinung sind, dass relationale Datenbanken kein großes Potenzial haben, die digitale Transformation voranzubringen, verlassen sich immer noch 86 % auf sie. 70 % der auf Legacy-Datenbanken setzende Unternehmen erklären, dass diese die Umsetzung neuer digitaler Projekte erschweren.
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- 70 % der Unternehmen halten an überholten Lösungen fest, weil sie in die entsprechenden Skills hohe Summen investiert haben, während 66 % angaben, dass Legacy-Datenbanken ihre Systeme am Laufen halten.
- Immerhin haben aber zugleich 62 % der Unternehmen den Einsatz ihrer Legacy-Datenbanken in den vergangenen zwölf Monaten zurückgefahren oder planen dies innerhalb des kommenden Jahres.
- Mehr als die Hälfte der Befragten (58 %) gab an, dass die Migration auf eine NoSQL-Datenbank für das Erreichen ihrer Ziele sehr hilfreich oder sogar unverzichtbar gewesen sei.
- Während der Pandemie gab es zwei Tendenzen in unterschiedliche Richtungen: 36 % sagten, dass Corona die Abkehr von Legacy-Systemen beschleunigt habe, während 28 % der Befragten äußerten, dass sie aufgrund der Pandemie ihre Pläne für einen Umstieg auf Eis legen mussten.
Nach der Zukunft befragt, sahen die IT-Architekten in Technologien wie Cloud Computing (58 %) und Big Data (55 %) das größte Potenzial, um die digitale Transformation in ihrem Unternehmen zu beschleunigen. Ebenso klar wie die Zukunftsaussichten bewerteten sie die Ansätze, die bei der Erfüllung ihrer Ziele eine große Rolle gespielt haben.
Dazu gehören die Migration von On-Premise-Datenbanken in die Cloud (60%), die Flexibilität, Ziele bei Bedarf schnell anpassen zu können (64%) und die Einführung von Lösungen, die keine Investitionen in neue Skills erforderten (62%).
„Die digitale Transformation beginnt mit der Modernisierung der Dateninfrastruktur“, erklärt Ravi Mayuram, SVP of Engineering und CTO bei Couchbase, die Ergebnisse der Umfrage. „Denn die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, dass eine veraltete und unzureichende Datengrundlage Unternehmen große Probleme bereiten kann.“
„Derzeit bewegen sich viele Unternehmen weg von Legacy-Datenbanken, hin zu moderneren NoSQL-Angeboten und erleben im Ergebnis eine beschleunigte Innovation. Insofern ist Corona durchaus als ein Wendepunkt der digitalen Transformation zu verstehen.“