Die Automatisierung gehört zu den zentralen IT-Themen. Laut Gartner zählt sie zu den Top-Technologie-Trends. Aktuelle und künftige Anforderungen im Hinblick auf Digitale Transformation, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Kostenoptimierung kann ein Unternehmen letztlich nur mit einer konsequenten IT-Automatisierung bewältigen. Auch SAP-Anwender betrifft dies in gleichem Maße.

Peter Körner, Business Development Manager Open Hybrid Cloud SAP Solutions bei Red Hat, erklärt, wie Unternehmen in vier Schritten Prozesse durchgängig automatisieren können: von der Vereinfachung einzelner Abläufe über die Zentralisierung von Automatisierungsprozessen und den Self-Service-Zugriff bis zur Orchestrierung ganzer Workflows und somit zur End-to-End-Automatisierung.

Bei der Automatisierung kommt heute kaum ein Unternehmen mehr an Ansible vorbei, einem der aktuell wichtigsten Open-Source-Projekte im IT-Bereich. Prinzipiell können mit Ansible Prozesse über Server, Storage-Geräte, Netzwerk-Devices, Services, Container und Clouds hinweg automatisiert werden, etwa im Hinblick auf Provisioning, Konfigurationsmanagement, Applikationsbereitstellung oder Orchestrierung.

Konkret führt Ansible unterschiedlichste Playbooks und Rollen in einem Workflow zusammen. Auf diese Weise kann jeder IT-Bereich seine Kompetenzen in entsprechende Playbooks einbringen, die anschließend in komplexe Prozesse integriert werden.

Doch wie sollte ein Automatisierungsprojekt im SAP-Umfeld ablaufen? Generell empfiehlt sich auch hier eine stufenweise Einführung. Die folgenden vier Schritte geben eine erste Hilfestellung:

  1. Automatisierung individueller Systeme
    In einem ersten Schritt geht es um die Automatisierung individueller Systeme und einzelner Abläufe, zum Beispiel im Bereich Basis-Provisionierung und -Konfiguration. Mit Red Hat Ansible Automation Platform kann der zeitaufwändige und komplexe Standard-Installationsprozess etwa bei HANA exakt nach SAP-Notes-Vorgaben deutlich optimiert werden.

    Red Hat Ansible Automation Platform automatisiert die folgenden Schritte vollständig: die Konfiguration des Betriebssystems, die Installation und Konfiguration von HANA auf beliebigen Plattformen, die Validierung sowie kundenspezifische Anpassungen. Auch sogenannte Day-2-Aufgaben wie Patch Management oder Smart Management machen in dieser Stufe Sinn.

    Eine Migration vorhandener Skripte und Tools auf Ansible ist sehr zu empfehlen, weil Ansible unabhängig von der eigentlichen Infrastruktur (also on-premise, hybrid, an der Edge oder beim Hyperscaler) eingesetzt werden kann. Das spart viel Zeit und führt zu sicheren, reproduzierbaren Deployments, verkürzten Wartungsfenstern und einer stabilen Grundlage für weitere Stufen – egal in welchen Zielumgebungen.

  1. Zentralisierung der Automatisierungsprozesse
    In einem zweiten Schritt kann das zentrale Management aller Systeme, Playbooks und Automatisierungen über Red Hat Ansible Automation Platform erfolgen. Die zentrale Ablage und Verwaltung von Inventory, Playbooks und allen nötigen Security-Credentials bietet eine hohe Sicherheit und rollenbasierte Zugriffskontrolle für die Ansible-Automation.

    Red Hat Ansible Automation Platform enthält darüber hinaus eine Katalogfunktion sowie zertifizierte und gewartete Kollektionen von Red Hat und Hard- und Software-Partnern weltweit (Ansible Content Collections). Damit können Anwender dann die Automatisierung schnell über Teams und IT-Architekturen hinweg erweitern und skalieren – etwa durch das Nutzen von Ansible-Playbooks in Buchungskreisen, Länderorganisationen oder Produktionsstätten. Die IT definiert und folgt dabei automatisch den Governance- und Security-Vorgaben, erhöht die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit.

  1. Self-Service-Unterstützung
    Ansible-Playbooks sind mit Hilfe von Red Hat Ansible Automation Platform und Red Hat Ansible Tower auch über APIs aufrufbar, sodass sie von allen Systemen für alle Anwender nutzbar sind. Das heißt, eine umfassende Automatisierungsstrategie unterstützt auch Self-Services für den gesamten IT-Stack, also neben der SAP-Basis zum Beispiel auch Entwicklungsumgebungen, Datenquellen und Kostenstellenzuordnung.

    In einem dritten Schritt kann also die Lösung Red Hat Ansible Automation Platform mittels APIs und Self-Service-Portalen einfach in vorhandene Tools und Prozesse integriert werden, etwa in Intranet-Anwendungen oder Ticket-Systeme. Zudem können Abteilungen, Partner oder Dienstleister die Self-Service-Portale für innovative Entwicklungen nutzen. Das entlastet die IT immens und erlaubt eine Fokussierung auf Schritt 4.

  1. End-to-End-Automatisierung
    Im letzten Schritt geht es um eine durchgängige Automatisierung über Silogrenzen hinweg, also die zuverlässige Automatisierung komplexer Workflow-Szenarien mit Einbindung und Berücksichtigung unterschiedlicher Abteilungen, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Mit Red Hat Ansible Automation Platform kann jeder Bereich seinen Anteil unabhängig zuarbeiten und wie einen Baustein im Service-Katalog anbieten. Hier wird die Brücke geschlagen von SAP-Systemen zu Nicht-SAP-Anwendungen.

    Schließlich umfasst eine Gesamtstrategie für die Automatisierung der Prozesslandschaft die gesamte IT-Umgebung. Dabei muss auch beachtet werden, dass es bei jeder End-to-End-Automatisierung nicht nur um klassische Themen wie Deployment, Installation oder Provisioning gehen kann. Ebenso wichtig sind zum Beispiel Network, Storage oder Security Automation.

Insgesamt bietet der Einsatz von Ansible Unternehmen die Möglichkeit, die gesamte IT-Landschaft bis zur Fachbereichseinbindung mit einem einzigen Tool zu automatisieren. Für den Unternehmenseinsatz sollte immer eine Enterprise-Lösung mit Support genutzt werden, da auch kritische Bereiche wie die IT-Sicherheit automatisiert werden. Eine solche Lösung bietet Red Hat mit Red Hat Ansible Automation Platform an.

Ansible ermöglicht eine schnelle, effiziente und zuverlässige Bereitstellung und Verwaltung von Workloads und eine Optimierung der Konsistenz, Wiederholbarkeit und Überprüfbarkeit des Infrastrukturbetriebs und der Anwendungsentwicklung.

Dadurch werden der Administrationsaufwand gesenkt, potenzielle menschliche Fehlerquellen eliminiert, sich wiederholende manuelle Tätigkeiten beseitigt und eine stabilere Infrastruktur realisiert. Nicht zuletzt kann das automatisierte Workflow-Management auch zu einer Kosteneinsparung beitragen.

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