Hybrid Work ist zum weltweit vorherrschenden Arbeitsmodell geworden. Das zeigen die jüngsten Ergebnisse der globalen Pulse-Studie des Future Forum, ein von Slack und seinen Partnern Boston Consulting Group, MillerKnoll und MLT ins Leben gerufener Think-Tank, der Unternehmen dabei unterstützt, die Arbeit in der digitalen Arbeitswelt neu zu gestalten.
Die Studie belegt, dass weltweit derzeit lediglich 30 Prozent aller Wissensarbeiter:innen (27% in Deutschland) jeden Tag im Büro arbeiten. Dabei haben unterschiedliche Gruppen der Arbeitnehmenden abweichende Präferenzen für oder gegen Büropräsenz, was bei Führungskräften zu steigender Sorge angesichts eines “Proximity Bias” führt.
Flexibilität bei Arbeitszeiten und Arbeitsort wird vorausgesetzt
Mehr als zwei Drittel (68%) der Befragten weltweit geben an, dass sie ein hybrides Arbeitsumfeld bevorzugen, in Deutschland sind es sogar 81 Prozent. Nahezu alle deutschen Befragten (96%) wünschen sich zudem eine flexible Zeiteinteilung. Für Führungskräfte könnten diese Forderungen ein Weckruf im “War for Talents” sein:
72 Prozent der Arbeitnehmer:innen, die mit ihrer derzeitigen Flexibilität am Arbeitsplatz unzufrieden sind, können sich vorstellen den Job zu wechseln. Und auch allgemein sind weltweit mehr als 58 Prozent (55 Prozent in Deutschland) der Büroangestellten bereit, sich beruflich neu zu orientieren, sollte ihr Arbeitgeber dem Wunsch nach mehr Flexibilität nicht nachkommen.
Hybride Arbeitsmodelle sind mittlerweile zur Norm geworden. Das sagt auch Brian Elliott, Vice President des Future Forum: "Es geht nicht mehr nur um die Debatte 'Remote versus Office'. Die Zukunft der Arbeit ist nicht 'entweder - oder', sondern muss beide Modelle berücksichtigen. Ein hybrides Modell kann einen flexibleren und integrativeren Arbeitsplatz fördern. Allerdings nur, wenn Führungskräfte die nötigen Rahmenbedingungen bieten, damit alle Mitarbeiter:innen die gleichen Chancen haben.”
Wachsende Sorge darüber, dass Büropräsenz zu Ungerechtigkeit führt
Obwohl die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen mit der Mitarbeiterförderung weiter steigt und auf dem Höchststand seit Beginn der Studienreihe (Sommer 2020) ist, wächst unter den Führungskräften (41%) das Bewusstsein für den sogenannten "Proximity Bias", also der Bevorzugung von Kolleg:innen, die im Büro arbeiten. Die Daten der Pulse-Umfrage zeigen, dass die Nachteile dieses Phänomens am stärksten Gruppen wie Frauen und Eltern treffen können.
Diese entscheiden sich vermehrt für flexible Arbeitsregelungen - und somit gegen die Arbeit im Büro. So sind weltweit mehr Frauen als Männer remote tätig (33% gegenüber 27%) und auch berufstätige Väter und Mütter entscheiden sich häufiger für Remote- und Hybrid-Arbeitsmodelle als kinderlose Arbeitnehmende (75% gegenüber 63%). Trotz der Bedenken hinsichtlich des “Proximity Bias” verbringen Führungskräfte weiterhin mehr Zeit im Büro als ihre Mitarbeitenden:
71 Prozent der Führungskräfte geben an, dass sie aktuell drei oder mehr Tage pro Woche im Büro arbeiten. Und selbst diejenigen Führungskräfte, die momentan noch komplett remote arbeiten, geben weitaus häufiger als Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung an, dass sie mindestens drei Tage pro Woche ins Büro zurückkehren möchten (75% gegenüber 37%).
Brian Elliott warnt: „Es ist entscheidend, dass wir die Vorurteile gegenüber neuen Arbeitsmodellen ausräumen, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Führungskräfte müssen dafür passende Rahmenbedingungen in ihrem Unternehmen schaffen. Im Arbeitsalltag kann das etwa bedeuten, dass sie selbst ein hybrides Arbeitsmodell vorleben, indem sie nur eine begrenzte Anzahl an Tagen ins Büro kommen. Zusätzlich können auch Richtlinien helfen wie beispielsweise Besprechungen komplett digital stattfinden zu lassen, sobald eine Person nicht im Büro ist.“
Der Future Forum Pulse Survey wird vierteljährlich veröffentlicht und basiert auf einer Umfrage unter mehr als 10.000 Wissensarbeitenden in den USA, Australien, Frankreich, Deutschland, Japan und Großbritannien.