"Human-Centered Software" zeichnet sich dadurch aus, dass sie von so vielen verschiedenen Nutzern wie möglich einfach und bequem bedient werden kann. Deutsche Unternehmen sind sich der großen Bedeutung auch bewusst, aber nur wenige von ihnen entwickeln tatsächlich schon menschenzentrierte Anwendungen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Progress.
Die Studie "Human-Centered Software Design: A State of the Marketplace Report" untersucht die Ansätze und den Reifegrad von Unternehmen bei der Entwicklung von menschenzentrierten Anwendungen. Dazu befragte das Marktforschungsunternehmen Insight Avenue im Auftrag von Progress weltweit Entwickler und IT-Verantwortliche. An der Umfrage nahmen auch zahlreiche deutsche Unternehmen teil.
Die Ergebnisse offenbaren bei den deutschen Unternehmen eine große Diskrepanz zwischen Absicht und Verhalten. Zwar erklärten ausnahmslos alle von ihnen, dass menschenzentrierte Anwendungsentwicklung wichtig sei, aber nur 24 % setzen sie auch bereits mit entsprechenden Tools, Schulungen oder Richtlinien um.
Als größte Hindernisse für Human-Centered Software nannten die deutschen Befragten Schwierigkeiten zu messen, ob etwas wirklich menschenzentriert ist (54 %), die Beeinträchtigung der Entwicklungsgeschwindigkeit (42 %) sowie mangelndes internes Know-how (32 %).
Weitere zentrale Ergebnisse der Umfrage für Deutschland:
- 68 % der Befragten halten die Entwicklung menschenzentrierter Anwendungen aus geschäftlichen Erwägungen und wegen kultureller Veränderungen heute für wichtiger als noch vor zwei Jahren.
- 36 % sehen menschenzentrierte Anwendungen als zentrale Anforderung und planen, in den nächsten 12 bis 18 Monaten darin zu investieren.
- 80 % finden es schwieriger, Inklusion und Barrierefreiheit in bestehende Anwendungen einzubauen, als sie von Anfang an zu integrieren.
- Im Durchschnitt schätzen die Befragten, dass derzeit lediglich 55 % ihrer Anwendungen die Anforderungen der Barrierefreiheit erfüllen.
„Die Europäische Union und die USA haben inzwischen Gesetze erlassen, die Unternehmen dazu verpflichten, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Diensten zu gewähren. Außerdem ist auch unsere sozioökonomische Kultur zunehmend von integrativen Best Practices geprägt“, erklärt Thomas Schuller, Regional Director, DACH bei Progress.
„Untätigkeit ist deshalb keine Option mehr. Deutsche Unternehmen sollten dringend in die Entwicklung von inklusiven digitalen Produkten investieren und sich IT-Partner suchen, die Protokollen und Metriken für Inklusion und Barrierefreiheit höchste Priorität einräumen.“