Aus der Überzeugung heraus, dass die Blockchain alle Branchen einschließlich des Finanzsektors stark beeinflussen wird, hat die Europäische Investitionsbank (EIB) mit technischer Unterstützung durch Telindus eine zweitägige Blockchain Challenge veranstaltet.

Es war die erste Veranstaltung dieser Art für die EIB wie auch für die Treasury-Experten und Vertreter von mehr als 20 Finanzinstituten, die ihr Jahresforum – diesmal zum Thema Blockchain – in der Bank abhielten und im engen Austausch mit den Programmierern standen.

Handelt es sich bei der Blockchain um eine neue Mode oder um eine disruptive Technologie? Bedeutet sie eine Evolution oder eine Revolution für die Bankenbranche? Was sind die Herausforderungen für die Regulierungsbehörden, die Infrastruktur, die Branche und die Beschäftigten? Diesen Fragen widmeten sich die Vertreter europäischer Banken und die EIB zwei Tage lang.

Parallel dazu bestritten 12 Teams mit insgesamt 56 Programmiererinnen und Programmierern aus 15 Ländern im Nebenraum einen 48-stündigen Hackathon. Gesucht war eine Blockchain-Lösung zur Verbesserung der Transaktionsabwicklung bei Commercial Papers.

Commercial Papers sind Schuldtitel, die als kurzfristige Finanzierungsinstrumente am Geldmarkt begeben werden. Sie werden weltweit für Treasury-Geschäfte genutzt, aber die Abwicklung basiert nach wie vor auf einem komplexen, „archaischen“ Verfahren.

Die EIB wollte herausfinden, welches Potenzial die Blockchain für Commercial Papers bietet. Gleichzeitig sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz erfahren, was die Blockchain-Technologie für ihre eigene Tätigkeit bedeuten kann.

Banker, Treasurer und Juristen tauschten sich immer wieder mit den Programmierern aus, um die Finanzprozesse zu erklären. Aus Sicht der Computerexperten war dieses Zusammenspiel nicht nur entscheidend für den Erfolg der Challenge, es machte das Event auch einzigartig.

Der Hackathon fand am Sitz der EIB statt, wo Telindus, getrennt vom Netzwerk der EIB eine gesicherte Konnektivität für die Programmierer einrichtete, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Für das rundum digitale Erlebnis mussten sich zunächst alle über das von Telindus entwickelte DigitalKYC-Portal registrieren, damit die Identität der Programmierer vor dem Start über die sichere digitale Onboarding-Plattform überprüft werden konnte.

Das EY-Team überzeugte beim Pitching durch seine Lösung zur Verbesserung von Transaktionsprozessen: Mithilfe einer Kombination aus Blockchain, Robotik und Business-KI-Werkzeugen gelang es ihm, das Emissionsverfahren zu optimieren, die Anzahl der Austauschvorgänge zwischen der EIB und ihren Gegenparteien zu reduzieren und gleichzeitig die einzelnen Rollen innerhalb des Systems beizubehalten.

Dieser Erfolg sicherte dem Team von EY das Preisgeld von 5 000 Euro – und einen Auftrag der EIB über die Weiterentwicklung seiner Lösung zum Konzeptnachweis.

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