Low Code boomt. Immer mehr Unternehmen setzen auf vordefinierte Softwarebausteine statt auf manuelles Programmieren. So klicken sie Anwendungen in dem Tempo zusammen, das die Digitale Transformation vorgibt. Auf welche Trends sich Nutzer und neue Anwender 2023 einstellen können, erklärt nachfolgend Pegasystems.

Per Drag-and-drop Software erstellen statt textbasierte Programmiersprachen nutzen? Low-Code-Plattformen ermöglichen diese vergleichsweise einfache App-Entwicklung in einer grafischen Umgebung. Damit sind sie für viele Unternehmen ein Ausweg aus langen Entstehungsprozessen für Anwendungen sowie dem chronischen Fachkräftemangel bei Entwicklern.

Marktforscher von Markets and Markets sagen sogar voraus, dass der Markt für Low-Code-Entwicklungsplattformen bis 2025 jährlich um rund 28 Prozent wachsen wird. Grund genug, um einen Blick auf die fünf wichtigsten Low-Code-Trends 2023 zu werfen.

  1. Risiko minimieren
    Low Code ist zwar eine gute Möglichkeit, Geschäftsanwendungen schneller zu entwickeln und zu implementieren, aber unkontrollierte Prozesse können zu Risiken für die Unternehmens-IT führen. Oft verlieren Firmen den Überblick darüber, was ihre Software tut und wie Anwender sie einsetzen.

    Deswegen müssen in diesem Jahr Low-Code-Tools für Kontrolle und Governance auf Unternehmensebene zur Selbstverständlichkeit werden, um Risiken zu minimieren und zu vermeiden. Für die IT-Abteilung bedeutet dieser Vorsatz, das Zepter in die Hand zu nehmen, proaktiv zu führen und so Schatten-IT zu reduzieren.

  1. Nachhaltigkeit verfolgen
    2023 steht unter dem Zeichen der nachhaltigen Low-Code-Anwendungen. Das bedeutet das Ende der Einzweck-Apps, die ohne Vision für eine Wiederverwendung entwickelt wurden und schließlich zum Abfallprodukt werden. Statt dieser Verschwendung sollten sich Unternehmen auf den Aufbau wiederverwendbarer Anwendungen konzentrieren.

    Ausgereifte Low-Code-Implementierungen ähneln einem Kartenhaus – es kann zwar stehen, aber die Langlebigkeit der Struktur ist unzuverlässig. Von nun an werden zweckbestimmte Low-Code-Plattformen die Grundlage für eine strukturierte Anwendungsentwicklung, die auf Zusammenarbeit beruht und einer Roadmap zur Schaffung einer auf Low Code basierenden Kultur folgt.

  1. KI pragmatisch einsetzen
    Künstliche Intelligenz wird sich von der taktischen Unternehmensebene in die pragmatische ausweiten. In Low-Code-Plattformen angewendet, macht KI diese intelligenter, sicherer und wertvoller. Die integrierte KI befähigt Anwender, Prozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und die Entscheidungsfindung zu verbessern.

  1. Hybrid-Lösungen bevorzugen
    Unternehmen erstellen immer neue Apps und Softwarelösungen, um auf die Komplexität der hypervernetzten Welt zu reagieren. In einer Hauruckaktion alles auf Low Code umzustellen, ist aber nicht die richtige Strategie, denn solche Patchwork-Verfahren fördern Silos.

    Vielmehr sollten IT-Abteilungen einen hybriden Ansatz verfolgen, bei dem High und Low Code nebeneinander existieren können. Voraussetzung dafür sind leistungsstarke APIs. Neue Programmierschnittstellen werden es Unternehmen ermöglichen, Low-Code-Komponenten in individuell programmierte Anwendungen einzubetten.

  1. Von RPA abwenden
    Robotic Process Automation (RPA) allein führt nicht mehr zum Erfolg. Der Ansatz wird zwar zu Recht dafür gelobt, dass er bei der Optimierung bestehender Geschäftsprozesse zu schnellen Erfolgen geführt hat. Auf dem Weg der Unternehmen zur Hyper-Automatisierung ist RPA aber eher hinderlich, weil Anwender keinen weiteren Nutzen daraus ziehen können.

    Zwar versuchen RPA-Anbieter, ihre Drag-and-drop-Funktionen in Low Code oder No Code umzubenennen, die Zeiten, in denen Firmen mit eigenständigen RPA-Lösungen Ist-Prozesse automatisieren konnten, sind allerdings vorbei.

„Der Digitalisierungsdruck für Unternehmen lässt nicht nach. Im Gegenteil, neben dem Fachkräftemangel zwingt auch die Energiekrise alle Markt-teilnehmer zu mehr Effizienz. Die Antwort darauf sind Low-Code-Plattformen, mit denen Firmen ihre Prozesse vereinfachen, automatisieren und standardisieren können“, betont Florian Binder, Principal Solution Consultant bei Pegasystems.

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