Die Arbeitswelt befindet sich in ständigem Wandel. Das ist an sich nichts Neues. Doch stellt zu Beginn der 2020er-Jahre das Zusammenspiel aus Digitalisierung, Fachkräftemangel, Generationenwechsel und Nachwirkungen der Corona-Pandemie Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die Machtverhältnisse am Arbeitsplatz haben sich verschoben.
Die Ansprüche der Mitarbeitenden sind deutlich gestiegen und die Bereitschaft, eine Stelle zu kündigen, wenn diese den Erwartungen nicht entspricht, ebenso. Die Employee Experience (EX), also die Gesamtheit der Erfahrungen, die Mitarbeitende in ihrem Unternehmen machen, wird somit zum wettbewerbsentscheidenden Faktor. Wer keine Talente gewinnt oder sie nicht halten kann, wird am Markt über kurz oder lang ins Hintertreffen geraten.
Daher ist es für Unternehmen umso wichtiger, die Mitarbeitererfahrung kontinuierlich zu analysieren und anzupassen. Zoho gibt einen Überblick über einige der größten Herausforderungen für Unternehmen und erklärt, wie sie diese meistern.
1. Der Generationenwechsel beflügelt kulturellen Wandel
Mitarbeitende, die in den 1990er-Jahren geboren wurden, besetzen heute Positionen im mittleren und oberen Management. Die sogenannten „Digital Natives“ bestimmen mittlerweile die Arbeitsweise ihrer Unternehmen mit und sorgen für einen flächendeckenden Bruch mit eher traditionellen Ansätzen. Sie kommunizieren deutlich den Bedarf an neuen Technologien für den Geschäftsalltag sowie an neuen Arbeitsmodellen wie Remote oder Hybrid Work.
Fakt ist: Die Zeiten ändern sich. Vertrauen sollte ein Kernbestandteil der Unternehmenskultur sein. Die Mitarbeitenden benötigen klar kommunizierte Ziele, auf die sie eigenständig hinarbeiten können – und das möglichst flexibel ohne starre Arbeitszeiten und störendes Mikromanagement.
Auch sollten sich Arbeitgeber darauf einstellen, dass ihre Angestellten künftig mehr Wert auf Wohlbefinden, Personalisierung und Weiterbildung legen. Sie sind gut beraten, diese Ansprüche bestmöglich zu unterstützen, um kommende Generationen langfristig als Arbeitskräfte zu halten.
2. Kollaborationsplattformen lösen Meetingräume ab
Hybride Arbeitsmodelle haben nicht nur die räumliche Distanz zwischen den Beschäftigten eines Unternehmens verändert. Auch die Arbeitszeiten sind heutzutage nur noch selten in Stein gemeißelt. Die zunehmend asynchrone Arbeitsweise erschwert die Zusammenarbeit, klassische Meetings im Büro sind vielerorts zur Seltenheit geworden.
Interne Kollaboration findet daher immer häufiger über digitale Tools statt, die die räumliche und zeitliche Distanz zwischen den Mitarbeitenden überbrücken. Mittlerweile bieten viele Plattformen nicht nur native Chat-Funktionen, sondern auch anspruchsvollere Arbeitswerkzeuge wie digitale White Boards, asynchrone Videonachrichten oder Virtual-Reality-basierte Meetings. Unternehmen sollten dringend evaluieren, welche Kollaborationsanwendungen für sie sinnvoll sind.
3. Strategische Planungen benötigen operative Expertise
Experten aus Bereichen wie Vertrieb oder Marketing galten bislang eher als „Verwalter“ der in ihren Abteilungen eingesetzten Technologien. Angesichts der rasanten digitalen Entwicklungen sollten sie jedoch von der Unternehmensleitung stärker in die strategische Planung einbezogen werden.
Technologie ist heute nicht mehr nur ein treibender Faktor für eine effizientere Arbeitsweise, sondern spielt auch im Hinblick auf die Customer Experience eine immer wichtigere Rolle. Doch welche technologischen Voraussetzungen für das Schaffen besserer Kundenerlebnisse wirklich relevant sind und was Unternehmen in dieser Hinsicht voranbringt, das wissen Experten aus den Fachabteilungen aufgrund ihrer Nähe zur Thematik in der Regel besser als reine Strategen.
4. IoT und KI revolutionieren den Arbeitsalltag
Neue Technologien zur Verbesserung der Kunden- und Mitarbeitererfahrung drängen ständig auf den Markt. Insbesondere das Internet der Dinge und künstliche Intelligenz haben das Potenzial, zu echten Gamechangern beim Thema Employee Experience zu avancieren. Zwar sind die Einstiegshürden wie Kosten und Komplexitätsgrad noch relativ hoch. Es wird aber nicht mehr lange dauern, bis diese Technologien nutzerfreundlicher und kostengünstiger zur Verfügung stehen.
Relevante Funktionen für Mitarbeitende sind zum Beispiel die kontextbasierte Bereitstellung wichtiger Informationen, das Erkennen von Anomalien und Abweichungen sowie automatisierte Handlungsempfehlungen je nach Kundenabsicht. Ausgestattet mit KI-Tools und IoT-Fähigkeiten werden Mitarbeitende künftig effizienter und wertschöpfender arbeiten.
Um nicht den Anschluss zu verpassen oder gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten, müssen sich Unternehmen spätestens jetzt mit den neuen Technologien auseinandersetzen. Dabei gilt es nicht nur, sinnvolle Werkzeuge zu evaluieren, sondern auch die Mitarbeitenden abzuholen und sie mit den entsprechenden Tools vertraut zu machen.