Leasing liegt bei Neuwagen gegenüber anderen Finanzierungsformen klar im Trend. Doch die rechtlichen Aspekte bei der Vertragsgestaltung führen immer noch zu einem hohen bürokratischen Aufwand und Zeitverlust. Elektronische Signaturen bieten die Chance, den gesamten Prozess zu digitalisieren. Mario Voge, Head Growth Management bei Swisscom Trust Services, zeigt, worauf Unternehmen achten müssen.

Nicht nur Autos, auch Motorräder oder E-Bikes können heute geleast werden. Gleichzeitig kommen neue Nutzungskonzepte für Mobilität hinzu. Vor allem in Großstädten wird Carsharing immer beliebter und Fahrzeuge können auch abonniert werden. Für die Branche bedeuten die Verträge hinter diesen Angeboten einen nicht unerheblichen Aufwand.

Bevor es zur Unterzeichnung eines Vertrages kommt, muss zunächst eine Bonitätsprüfung stattfinden, für die Interessenten wiederum ihr Einverständnis schriftlich erteilen müssen. Papierbasierte Prozesse und Face2Face-Identifikation führen jedoch zu langen Durchlaufzeiten und können Conversion Rates negativ beeinflussen.

Digitale Prozesse für eine optimale Nutzererfahrung
In den meisten Fällen steht auch beim Leasing von Fahrzeugen eine Online-Recherche am Beginn der Customer Journey. Für Kunden wäre es optimal, wenn sie ein online ausgesuchtes Fahrzeug direkt im Autohaus mitnehmen könnten, wenn es ihnen nach einer Probefahrt zusagt. Formalitäten wie die Bonitätsprüfung sollten am besten unbemerkt im Hintergrund ablaufen. Die dafür notwendige Identifikation der Kunden kann beispielsweise nach der Konfiguration des gewünschten Fahrzeugs remote erfolgen.

Dafür stehen verschiedene komfortable Verfahren wie Video-Ident zur Verfügung, die sich in die Website eines Autohauses einbinden lassen. Die Digitalisierung hat nicht nur für Kunden Vorteile, auch die Unternehmen profitieren von verkürzten Durchlaufzeiten und geringeren Kosten im Vergleich zu papierbasierten Prozessen. Händler, die ihre Kunden entlang der gesamten Customer Journey vollständig digital begleiten können, können ihre Conversion Rate steigern, da es in der Regel weniger Kaufabbrüche durch Medienbrüche und Verzögerungen gibt.

Qualifizierte elektronische Signatur schafft Rechtssicherheit
Natürlich müssen auch elektronische Verträge Rechtssicherheit für beide Parteien bieten. Um dies zu gewährleisten, sollte eine qualifizierte elektronische Signatur (QES) genutzt werden, die das Pendant zu einer händischen Unterschrift im digitalen Raum darstellt. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen ist sie der händischen Unterschrift gleichgestellt und erfüllt die Schriftform, die unter bestimmten Bedingungen auch bei Leasingverträgen gefordert sein kann.

Digitale Zertifikate, die für die QES verwendet werden, dürfen nur von zugelassenen Trust Service Providern herausgegeben werden. Diese Unternehmen müssen strenge Vorgaben erfüllen – in der EU nach der eIDAS Signaturverordnung und in der Schweiz nach dem ZertES Signaturgesetz. Aufgrund dieser strengen Vorgaben hat die QES ein sehr hohes Maß an Vertrauen und muss im Streitfall vor Gericht widerlegt werden – d. h. wer die Echtheit einer QES anzweifelt, muss beweisen, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Autohäuser, andere Leasinganbieter, aber auch Anbieter von Fahrzeug-Abonnements sollten darauf achten, dass sie eine QES-Lösung nach den jeweiligen juristischen Vorgaben in ihr digitales Vertragsmanagement integrieren. Nur so können sie sicherstellen, dass die digitalen Verträge die gleiche Rechtssicherheit bieten. Um ein Maximum an Komfort für die Kunden zu bieten, sollten diese außerdem die Wahl aus mehreren Identifikationsmethoden haben. Infrage kommen beispielsweise Video-Ident, der deutsche digitale Personalausweis oder die Identifikation mittels einer Referenzüberweisung von einem bestehenden Bankkonto.

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